CD Kritik Progressive Newsletter Nr.24 (03/1999)

Kopecky - Kopecky
(51:17, Privatpressung, 1999)

Musikalisch sind geographische Verschiebungen kein Thema, weltpolitisch sieht dass ganz anders aus. Oder was würde wohl Saddam Hussein dazu sagen, wenn der Mittlere Osten auf einmal mitten in den U.S.A. liegt? Die drei Kopecky Brüder aus Wisconsin stört so etwas recht wenig. Sie bedienen sich einfach im orientalischen Fundus, haben die Sitar ausgepackt und malträtieren dazu auch noch kräftig die Saiten. Die kraftvolle Dosis rein instrumentaler Weltmusik wurde hier nicht in den Mantel von Friede, Freude, Eierkuchen verpackt. Bei Kopecky werden indische, arabische und türkische Einflüsse nur als Grundlage genommen, um sich darüber majestätisch düster auszutoben. Keinesfalls ist dies simpler Hauruck Rock. Bereits der erste Titel "Crimson crime 2-1-3" lässt allein an der titelmäßigen, wie und auch der inhaltlichen Verknüpfung zu den aktuellen King Crimson erahnen. Fetter Bass-Sound, mystische Soundgewitter, fließende Melodielinien, metallische Gitarren - die Brüder Joe, Paul und William Kopecky beweisen, wie spannend instrumentaler Progressive Rock zwischen Orient und Okzident klingen kann. Einfach guter Stoff.

Kristian Selm

Kontakt: CD für 15$ bei Kopecky, 3335 Hamlin Street, Racine WI 53403, U.S.A., email: kopecky@wi.net

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