CD Kritik Progressive Newsletter Nr.24 (03/1999)

Kenso - In the west
(71:52, Pathograph, 1998)

Nein, das gibt's doch gar nicht! Eine neue Kenso-CD und schon wieder ein Livealbum. Das dürfte jetzt so ca. das 44. sein, auf dem Lieder der 2 Studioalben zum Besten gegeben werden (wer's genau wissen will, soll die alten Ausgaben durcharbeiten. In irgendeiner Kritik von mir zu Kenso steht es drin. Ich bin jetzt leider gerade zu faul dazu). (soviel zum Thema "gewissenhafte Recherche". Anm. des schlechten Gewissens von SL). Schnauze Gewissen! Wer hat Dich gefragt?! Also..... zurück zum Thema. Äh, was .... ach ja - Kenso. Nun, was soll ich noch groß dazu sagen? Die Musik, eine Prog-Jazz Mischung, ist wie immer genial und perfekt live dargeboten. Alle Musiker sind Könner der Extraklasse, obwohl sie es nie 'raushängen lassen. Extrem komplexe Teile, wie aus dem Prog-Metal Bereich, sucht man hier vergeblich. Was aber nicht heißen soll, dass die Musik nicht anspruchsvoll und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wäre. Nur hat man es nicht nötig durch Saiten- und Tastenakrobatik zu beeindrucken. Die Kompositionen sind wie immer inhaltlich aus einem Guss und halten, was sehr selten ist im Prog, immer die richtige Balance zwischen Komplexität und eingängigen Melodien und zwischen den zwei Keyboards und der Gitarre. Aber, wie schon in früheren Kritiken zu Live-CDs von Kenso erwähnt, ist es logisch, dass bei sehr wenigen Studioalben und sehr vielen Livealben sich die Stücke zwangsläufig wiederholen. Leider habe ich den Eindruck, dass dies von Live CD zu Live CD immer deutlicher wird. Klar, es sind immer ein paar neue Stücke mit drauf, aber von den 15 Stücken dieser Scheibe gab es schon mehr als die Hälfte auf anderen Live-Platten. Somit wieder mal sehr gute Musik in 1a Qualität - und trotzdem werde ich bei jeder neuen Live-Scheibe unzufriedener wegen den anwachsenden Wiederholungen. Wer Kenso aber gar nicht kennt, kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Allerdings nur, wenn er auch etwas Jazz vertragen kann.

El Supremo



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