CD Kritik Progressive Newsletter Nr.22 (09/1998)
Versailles - Blaise et Benjamin
(54:10, Musea, 1998)
Neben Minimum Vital und Edhels gehören Versailles zu den aktivsten hauseigenen französischen Musea-Bands. Nachdem im Anschluss an das gelungene dritte Album ("Le tresor de valliesres") eine längere Pause eingelegt wurde, erschien kürzlich der erste Solo-Output des Sängers / Gitarristen Guillaume de la Piliere, das bei weitem nicht so gut klingt wie sein Name und nicht nur hinsichtlich der Gesamtspielzeit ausgesprochen mager ausfiel. Nach diesem Reinfall setzt sich auf dem neuesten Album dieser Negativtrend leider fort. Der Sound ist nach wie vor voll auf die 70-er getrimmt, speziell Orgel und Synthesizer klingen häufig nach den alten Ange, wobei man sich hier schon hart am Rande des Abkupferns bewegt. Trotzdem: so weit ist ja alles noch völlig in Ordnung. Dass keiner der 4 Titel mit Spielzeiten zwischen 9:23 und 19:19 durchweg hohes Niveau halten kann, liegt hauptsächlich an Gitarreneinlagen, die etwas daneben geraten sind, sowie an dem Eindruck, dass die Kompositionen stellenweise ziemlich holprig geraten sind. Auch der pseudo-theatralische Gesang kann mich diesmal überhaupt nicht begeistern. Alles in allem leider eine herbe Enttäuschung, zumal ich diese Band deutlich besser in Erinnerung habe.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 1998