CD Kritik Progressive Newsletter Nr.22 (09/1998)
Ozone Quartet - Fresh blood
(46:09, Flat Five Records, 1997)
Da machen sie fast alles richtig, doch irgendwie hat's doch nicht geklappt. Obwohl die Geige herrlich quiekt, der Chapman Stick richtig ätzt, Gitarre und Schlagzeug sich deftig durch die Takte schaufeln, kommt beim munteren Vierer das frische Blut immer nur kurz in Wallung. Die zehn Instrumentaltitel fangen immer recht vielversprechend an, jedoch nach spätestens einer Minute ist das explosive Gemisch verpufft. Woran liegt's? Die in ähnlichem Tempo gehaltenen Nummern klingen auf Dauer zu ähnlich und gleichförmig, trotz intensiver Saitenarbeit gibt es keine durchgehende Melodieführung, die die kernigen Ideen mit einem roten Faden versieht. Schade, denn musikalisch wird hier spieltechnisch wirklich hervorragende Kost geboten, die irgendwo zwischen erdigen, leicht schrägen Progressive Rock und Jazz Rock anzusiedeln ist. Trotzdem soll an dieser Stelle eine Empfehlung ausgesprochen werden, wobei auf die bereits oben angesprochenen leichten Mängel durch eine gesenkte Toleranzgrenze auch hinweggeschaut werden kann. Ein direkte Bezugsadresse gibt's nicht, so dass auf die altbewährten Mail Order Vertriebe zurückgegriffen werden sollte oder man im Internet sein Glück versuchen kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998