CD Kritik Progressive Newsletter Nr.22 (09/1998)
Lana Lane - Garden of the moon
(52:24, Angular Records, 1998)
Der Zeitgeist kann schon unheimlich ungerecht sein. In den 80ern wäre Lana Lanes Platte zweifelsohne ein heißer Tipp gewesen, heutzutage fristet intelligente, sinfonische Rockmusik leider nur noch ein Schattendasein. "Garden of the moon" ist vollgepackt mit hymnischen, eingängigen Melodien, eine raffinierte Mischung aus erdigem, härterem Rock gepaart mit leichten progressiven Elementen. Als Vergleichsmoment kann an manchen Stellen die Verwandtschaft zu Bands wie Heart oder Bad English herangezogen werden. Zur Untermalung des ausdrucksstarken Gesangs der Frontfrau fungieren als Band die Rocket Scientists. Für die harten Gitarrenriffs ist als weitere Musikerin Danielle Kern zuständig, während die Soloparts von der wuchtigen Leadgitarre von Neil Citron übernommen worden. Die Musik klingt wesentlich geradliniger als die Bandalben der Rocket Scientists, die spieltechnische Vielseitigkeit kommt der Musik aber trotzdem zu Gute. Vor allem Erik Norlander steuert in typischer Manier einige dynamische und variable Keyboardsoli bei. Balladen, einprägsame Hooklines, überzeugend gespielt und produziert, wer auf sinfonische straighte Klänge oder einfach sehr gut gemachten Melodic Rock steht, der sollte im Plattenladen nach diesem Album Ausschau halten - prägnanter Rock mit Ohrwurmcharakter.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998