CD Kritik Progressive Newsletter Nr.22 (09/1998)

The Gallery - Fateful passion
(40:54, Hall Of Sermon, 1998)

Nicht nur die Produktion (Aufnahmen im bekannten Woodhouse Studio), der Produzent (Waldemar Sorychta, u.a. schon bei Tiamat, The Gathering oder Moonspell am Mischpult) und das Artwork (inspiriert durch Salvador Dalis "Akt-Schädel") sind der Garant für ein hörenswertes zweites Studiowerk der Gothic Rocker The Gallery. Dies liegt sicherlich zum einen Teil daran, wie die Zerbrechlichkeit des Gesangs von Antje Mothes mit der festen Stimme ihres Bruders Gunnar Mothes harmoniert, den anderen Teil des Erfolges trägt die Musik. Nicht mit Soli gespickt, sondern auf melodische, aber druckvolle Gitarrenarbeit aufbauend und wie bei diesem Stil üblich, auf sehr viel Atmosphäre fußend. Da klingt selbst die vergothicte Coverversion des A-ha Schmachtfetzens "The sun always shines on T.V." aus dem Jahre 1985 wie aus einem Guss und eigener Feder. Die härtere Gangart tut dieser Art von Musik gut und führt den Gothic Rock mehr in Richtung Metal, ohne dabei seine musikalische Tradition zu leugnen. Was das alles mit reinem Progressive Rock zu tun hat? Außer den Klangfarben nicht besonders viel, aber "Fateful passion" ist trotzdem ein gutes Album außerhalb des beschränkten Blickfeldes.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998