CD Kritik Progressive Newsletter Nr.1 (11/94)
Electric Orange - Electric Orange
(71:59, Manikin Records, 1993)
Wie soll man am besten diese Art von Musik umschreiben? Als neue Schublade fällt mir dazu nur ein: verkiffter Psychedelic Rock mit Jazzeinflüssen oder einfach Space Rock. Als Orientierung passen am ehesten noch Gruppen wie Hawkwind oder Ozric Tentacles in diese Musikrichtung. Wer sich durch diese Einleitung hat noch nicht abschrecken lassen und mal was Neues hören möchte, der sollte sich ruhig diese Scheibe reinziehen. Das reine Instrumentalalbum, dass von Multi-Instrumentalist Dirk Jan Müller geprägt wird, bietet eine musikalische Reise aus hypnotisierenden Rhythmen und dröhnende Gitarren. Gerade die teilweise Eintönigkeit der Stücke macht ihren Reiz aus und bietet eine willkommene Abwechslung, abseits der bekannten Spielarten. Dass diese Musik so neu nun auch wieder nicht ist, zeigen die Anleihen zu den frühen Pink Floyd, nicht nur durch Titel ("The return of Eugene be careful"), sondern auch durch Aufnahme in Quadrophonie. Aber warum soll das, was vor 25 Jahren gut war, heute nicht genauso seine Daseinsberechtigung haben?
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1994