CD Kritik Progressive Newsletter Nr.19 (03/1998)

Vanden Plas - The god thing
(56:40, InsideOut, 1997)

Die Progressive Metaller von Vanden Plas gehören zu den Bands, die vor allem durch ihre unzähligen Nebenprojekte zu größerem Bekanntheitsgrad gelangt sind. Für ihren Heimatverein 1.F.C.Kaiserslautern haben sie mit "Das ist für Euch" die offizielle Hymne der roten Teufel geschrieben, die komplette Band spielte beim Rockmusical "Jesus Christ Superstar" mit und Sänger Andy Kunz erhielt eine Hauptrolle in der "Rocky Horror Picture Show". Die eigentliche Zielgruppe werden sie vor allem dieses Frühjahr als Vorgruppe von Dream Theater erreicht haben, während man in der Vergangenheit schon erfolgreich mit Kingdom Come, Savatage und Angra tourte. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man bei so viel musikalischer Grunderfahrung auf ihrem zweiten Studioalbum eine ausgereifte Produktion präsentiert bekommt. Episch-bombastischer Progressive Rock mit fesselnden, melodischen Hooklines sind das Markenzeichen der fünf Pfälzer, die aber auch in Rhythmik und Variabilität stilsicher agieren. Ihr musikalisches Fahrwasser wurde sicherlich von anderen Bands vorbereitet, doch die moderne Weiterentwicklung des melodischen Heavy Rocks wird hier in gekonnter Weise zelebriert; packende Arrangements der härteren Sorte, bei denen der Brückenschlag der Stile gelungen ist. Zurückgreifend auf stiltypische Genremerkmale wie euphorischer, guter Gesang, Gitarrendominanz und Keyboards für die bombastische Untermalung oder auch "Crown of thorns" als die obligatorische Ballade, sind Vanden Plas in Deutschland, aber auch international im oberen Bereich anzusiedeln. Weiter so!

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998