CD Kritik Progressive Newsletter Nr.19 (03/1998)

Triade - 1998: La storia di Sabazio
(31:33, MMG Inc. Japan, 1973)

Der vierteilige Song "Sabazio" macht nicht fröhlich. Depressives Cello, abstrakte Orgel und dicker Drum-Sound mischen psychedelische und progressive Klänge zu einem ambienten Konglomerat tonaler, aber schräger Töne. Mollastig ist dabei untertrieben. Die dicken Joints haben die Band melancholisch werden lassen. Der mal schnupfige, mal trockene Sound trifft da wie die Faust aufs Auge. Um nicht falsch verstanden zu werden, muss ich erwähnen, dass das Cello nicht kraftvoll und laut tönt, sondern eher scheu und unsicher. Anekdoten und Höyry-Kone sind also kein Vergleich. Diese Aufnahmen stammen aus dem Anfang der siebziger Jahre, das ist deutlich hörbar. Das Booklet verrät, wie die Herren ausgesehen und worüber sie gesungen haben. Die japanischen Krickelkrakel der Bandbiographie lassen mich lediglich "ELP" lesen, was als Vergleich auch durchaus angebracht ist. Die anderen vier Songs sind um die fünf Minuten lang, etwas phlegmatisch, aber durchaus anhörenswert. "Espressione" lebt vor allem durch akustische Gitarre und Piano. Der Gesang ist angenehm, der Song sehr lyrisch. "Caro fratello" und "1998" sind wieder kraftvoller, mit deutlichem ELP-Einfluss (Orgel). Wer hier zugreift, kauft 'ne teure Platte, eine halbe Stunde Musik für 40 DM ist kein Sonderangebot. Dennoch kann ich die Platte gut empfehlen.

Volkmar Mantei

(Die CD ist eventuell auch billiger als Vinyl Magic Ausgabe, Bestellnr. V.M.038 aus Italien zu bekommen. Anm.Red.)

© Progressive Newsletter 1998