CD Kritik Progressive Newsletter Nr.19 (03/1998)

Symphony X - Twilight in Olympus
(52:47, InsideOut, 1998)

Mit ihrem letzten, dem dritten Studioalbum "The divine wings of tragedy", schafften sie 1997 in den Leserpolls der großen Metal-Magazine den Sprung unter die vorderen Plätze. Dieses Jahr gibt es gleich zweimal für alle Fans der Band aus New Jersey Grund zur Freude: noch dieses Frühjahr möchte man endlich auf Tour nach Europa kommen, und kurz zuvor sind sie mit "Twilight in Olympus" auch auf dem Veröffentlichungssektor aktiv. Stilistisch ist der melodische High Speed Metal, der mit klassischen Zutaten und sinfonischen Merkmalen verfeinert wird, eher im Heavy Metal der 80er verwurzelt, als dass man auf den immer noch beliebten, aber langsam an Fahrt verlierenden Prog-Metal Zug der 90er aufspringt. Was vor über 10 Jahren von Yngwie Malmsteen in technischer Perfektion auf Alben wie "Rising force", "Marching out" oder "Trilogy" zu jenem Zeitpunkt als neue Variante des Metals vorgestellt wurde, wird bei Symphony X heute in leicht modifizierter Form konsequent fortgesetzt. Hymnischer Gesang, eine Double Bass Drum die fast im Dauerakkord arbeitet, sowie Keyboards und Gitarre die in Tempoeffekthascherei um die Wette spielen. Manchmal möchte man den Jungs zurufen, dass ihre Schnelligkeit der Marke "Knüppel aus dem Sack" auf Dauer doch zu viel ist. Aber andererseits kriegen schließlich die Fans genau das, was sie von den Mannen um Schnellfinger Michael Romeo erwarten.

Kristian Selm



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