CD Kritik Progressive Newsletter Nr.19 (03/1998)

Shadowland - Through the looking glass
(64:59, Verglas, 1994)

Nachdem man bei Verglas Music bereits das Studioprojekt Casino und "Ring of roses" von Shadowland wiederveröffentlichte, waren jetzt das zweite Werk von Shadowland, sowie die erste CD von Strangers On A Train als Reissue an der Reihe. Beide Scheiben haben ein neues Booklet und Artwork verpasst bekommen, bei "Through the looking glass" schwang IQ Sänger Peter Nicholls den Zeichenpinsel. Trotzdem ich kein kompromissloser Neo Prog Hasser bin, gehörte Shadowland für mich schon seit je her in die 2.Kategorie des britischen Prog Empires. Diese Band ist trotz reger und namhafter Mitarbeit von Clive Nolan (u.a. Arena, Pendragon) an Tasten und Gesang, sowie Karl Groom (Threshold) an den Saiten qualitativ zweifelsohne sehr gut, aber manch poppige Idee und Durchschaubarkeit der Kompositionen macht den ehernen höheren Anspruch zunichte. Huscht Meister Nolan mal flink über die Tasten, und werden die langgedehnten Songs in die richtigen Wege geleitet, so blitzt bei den Briten sicherlich manch brillanter Einfall durch, der die breite Front der Hörer mit melodischer Hörgewohnheit in Verzückung versetzen wird. Arena oder Pendragon wirken aber insgesamt wesentlich mitreißender. Mitsingkompatibel und leicht zugänglich wird hier jeder gut bedient, der mit der abgeschwächten Version neo progressiver Gehversuche vergleichbarer Bands wie Moria Falls oder Grey Lady Down etwas anfangen kann. Wer also vor vier Jahren bei dieser CD nicht zugegriffen hat, bekommt jetzt seine zweite Chance.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998