CD Kritik Progressive Newsletter Nr.19 (03/1998)

Iluvatar - Sideshow
(57:59, Kinesis, 1997)

Um die Wartezeit auf das nächste Studioalbum zu verkürzen, und vor allem als Dankeschön an alle ihre Fans, waren die Gründe für Iluvatar "Sideshow" herauszubringen. Der Longplayer ist eine Mischung aus Radioedits ("Cracker", "New found key"), Livesongs u.a. vom Progday Auftritt '96, einem Remix von "Eye next to glass", dem unveröffentlichten Song "All we are", der von den Studiosessions der letzten CD "Children" übrig blieb, und einem Hidden Track. Als kleiner Anreiz ist "Sideshow" zum Spezialpreis von $14 direkt über die Homepage von Kinesis (www.kinesiscd.com) per Kreditkarte oder bei den üblichen Mail-Order Versendern zu bestellen. Warum Iluvatars Longplayer zu den bestverkauftesten CDs von Kinesis zählen, wird auch auf diesem Sampler deutlich. Man bedient sich zwar bei allen größeren Bands des Genres, hat es aber geschafft, einen völlig eigenständigen Stilmix aus modernen Neo Prog Elementen und melodischer Eingängigkeit zu kreieren. Gleichzeitig klingen Iluvatar typisch amerikanisch. Dies soll keinesfalls eine negative Wertung sein, denn Zugänglichkeit und interessante Instrumentalpassagen, Power und Ruhe halten sich gekonnt die Waage. Dass man auch Coverversionen druckvoll herüberbringen kann, zeigt das zwar am Original haftende, aber trotzdem sehr druckvolle "Sparks" aus The Who's "Tommy" Album. Alles in allem eine lohnende Anschaffung, die jedoch vor allem die Fans von Iluvatar ansprechen wird. Für alle Neueinsteiger sind eher die zwei Studioalben interessanter, denn wirklich Neues wird auf "Sideshow" nur in Nuancen geboten. Dennoch ein weiterer hörbarer Beweis, warum Iluvatar zu Recht zur amerikanischen Neo Prog Elite gezählt werden können.

Kristian Selm



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