CD Kritik Progressive Newsletter Nr.18 (01/1998)
Volaré - The uncertainty principle
(61:33, Laser's Edge, 1997)
Wiederum eine feine Produktion aus den Südstaaten, bei der alle, die nichts mit der Canterbury Szene oder Bands wie National Health und Hatfield & The North anfangen können, gleich zur nächsten Kritik springen dürfen. Der Rest der da bleibt bekommt von Volaré ein instrumentales Meisterstück präsentiert, welches außerordentlich unamerikanisch klingt, obwohl es von den beiden Glass Hammer und Wyzards Musikern Steve Babb und Fred Schendel produziert wurde. Bei der gnadenlosen Mischung aus Fusion und Prog wird im instrumentalen Bereich von der vierköpfigen Band einiges aufgefahren. Die Ansammlung verschiedenster Tasteninstrumente (Fender Rhodes, Synthesizer, Piano, Orgel, Mellotron) wird hervorragend durch Gitarre, Bass, Schlagzeug und stellenweise Saxophon ergänzt. Der Jazz Überhang ist zwar deutlich, jedoch schimmert immer wieder, vor allen bei den komplexen Keyboardparts, der progressive Einfluss, wie auch RIO Elemente durch. Es ist erstaunlich, dass keiner der Musiker über vorherige Banderfahrung verfügt, und man obwohl man erst seit drei Jahren zusammenspielt, in geradezu unglaublicher Perfektion harmoniert. Hier sind wirklich instrumentale Könner am Werk, die variierend von weitgreifender relaxter Ruhe, bis hin zu gewollter Schrägheiten alle Ausprägungen des musikalischen Gefühlslebens ausloten. Eine äußerst empfehlenswerte Scheibe für alle diejenigen, die nicht zur nächsten Kritik gesprungen sind, und mit den oben erwähnten Bands und den in der Kritik angesprochenen Stilelementen wirklich etwas anfangen können.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998