CD Kritik Progressive Newsletter Nr.18 (01/1998)
Blåkulla - Blåkulla
(58:41, Ad Perpetuam Memoriam, 1975)
Langsam aber sicher sollte man doch noch Schwedisch lernen, denn gerade in letzter Zeit ist das Angebot an Neuveröffentlichungen und Reissues mit schwedischem Gesang doch erstaunlich hoch. Blåkulla fallen in die zweite Kategorie. Ihr gleichnamiges, titelloses Debüt wurde bereits 1975 herausgebracht. Angereichert mit drei Bonustracks, u.a. eine ausdrucksstarke Version von Holt's "Mars", haben APM dieses wirklich lohnenswerte Werk ausgegraben. Zuerst täuscht der Opener "Frigivningen" akustische Klänge vor, die aber nachfolgend doch in wesentlich progressivere Gefilde mit Hammond und vertrackten Breaks abgleiten. Besonders in den exzessiven Instrumentalteilen dürfen Keyboarder Bo Ferm und Gitarrist Mats Öhberg sich austoben, wobei im Gesamten die Musik von Blåkulla doch eher von zugänglichen, wenn auch abwechslungsreich und virtuos gespielten Tönen geprägt ist. Gitarrist Mats Öhberg ist zwar kein Roine Stolt, doch trotzdem weiß er zu überzeugen, und lässt wie bei so vielen schwedischen Bands Erinnerungen an Kaipa wach werden. Des weiteren schimmern stellenweise Trettioåriga Kriget, etwas Black Sabbath und vor allem bei Gitarre und im instrumentalen Bereich die frühen Yes durch. Die Liedlängen bewegen sich zwischen 1:33 und 6:03, wobei mit dem über zehnminütigen "Erinran" auch ein gelungener Longsong auf die CD gebannt wurde. Nicht nur dieser wird sicherlich bei allen Freunden skandinavischer Musik der Siebziger die Herzen höher schlagen lassen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998