CD Kritik Progressive Newsletter Nr.18 (01/1998)

Opposite Earth - Headspace
(48:22, InsideOut, 1997)

Mit mächtig viel Vorschußlorbeeren ausgestattet - die letzte EP "Visuals" wurde im "Heavy, oder was!?" zum Demo des Jahres, im "Metal Hammer" zum Demo des Monats gewählt - haben Opposite Earth mit "Headspace" ihren ersten Longplayer vorgelegt. Die Band stammt aus der Tampa Bay Area in Florida und Keyboarder Rick Risberg greift auf Tour ebenfalls bei den in Metalkreisen bekannten Iced Earth in die Tasten. Wo sind nun Opposite Earth einzuordnen? Stilistisch gehört man zweifelsohne in der Bereich Progressive Metal, es offenbaren sich gewisse stilistische Ähnlichkeiten zu den Labelkollegen von Threshold. Doch Opposite Earth sind wesentlich mehr im reinen Metal verwurzelt, und es treten nicht ganz so aggressiv die penetranten Gitarren Sägeakkorde anderer Combos auf. Dennoch verschaffen sich die Amerikaner durch kraftvolle Gitarren und bombastische Keyboards, in manchmal leicht orientalischem Einschlag, ein gewisses Maß an Unverwechselbarkeit. Besonders die Keyboards werten die Musik erheblich auf, und man versucht sich vom Vorwurf, nur ein billiges Dream Theater Imitat zu sein, zu lösen. Obwohl manchmal ...... aber Schwamm drüber. Ein überdurchschnittliches, mit mächtig Power ausgestattetes, erstes Statement, welches aber für meinem Geschmack die geschürten Erwarten nicht ganz erreicht, und welches es gegen die Konkurrenz dieses Genres nicht leicht haben wird.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998