CD Kritik Progressive Newsletter Nr.18 (01/1998)
The Field - The Field
(43:07, Privatpressung, 1997)
"Worte, Musik und das Konzept dieses Albums wurden während eines langen, sehr feuchten und schmerzvollen Winters geschrieben". Dementsprechend düster sind dann auch die Lieder von Paul Lamb, die von Selbstmord, verzweifeltem Liebesschmerz und dem Sinn des Lebens handeln. Leider gehen Konzept und Umsetzung nicht konform. Trotz guter Ideen überzeugt der quälende Gesang ebenso wenig, wie auch die Musik stellenweise Durchhänger zu verzeichnen hat. Das liegt an der brüchigen Produktion, die nicht sehr druckvoll wirkt und bei der die Instrumente zu unausgewogen, fast schon allein gelassen nebeneinander erklingen. Die Kalifornier können leider nicht den gewohnt guten Produktionsstandard anderer US Bands erreichen. Dennoch ist bei The Field Potential erkennbar, und in klassischer Besetzung Gitarre - Bass - Keyboards (u.a. Hammond, Mellotron, Minimoog) und Schlagzeug treten im instrumentalen Bereich interessante Ideen zu Tage. Der spröde Progressive Rock bietet nur wenig Strukturen mit Wiedererkennungswert, minimalistische Zwischenteile gehen auch mal in temporeiche, virtuose Passagen über. Meistens bleibt man im mittleren Tempo, versucht sich an vielem, klingt aber noch zu unentschlossen. The Field kann man nur wünschen, dass sie noch an sich arbeiten, das Geld für eine bessere Produktion zusammenkratzen und anstatt Mastermind Paul Lamb sich lieber einen richtigen Leadsänger besorgen. Sollten diese Voraussetzungen erfüllt sein, dann ist mit dieser Band sicherlich in der Zukunft zu rechnen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998