CD Kritik Progressive Newsletter Nr.17 (11/1997)

Vail - Time tails
(40:31, System Records, 1988)

Die Musik dieser CD ist 1983 geschrieben worden, man glaubt sich aber aufgrund des Stils noch eher ein paar Jahre zurückversetzt. Es handelt sich um ein Keyboardalbum, denn außer dem Meister der Tasten Steve Vail und dem Sänger spielt nur noch ein Schlagzeuger mit. Da Steve Vail auch alle Stücke selbst komponiert hat, ist alles selbstredend recht tastenlastig. Da wird getrillert, gedudelt und gequietscht, dass selbst Rick Wakeman beeindruckt wäre. Die Scheibe ist anscheinend als Konzeptalbum mit kosmisch-mythischem Inhalt angelegt. Alle Lieder gehen ineinander über, von kleinen Übergängen ("Continuum I - VII") zusammengehalten. Passend dazu die hohe Stimme von Darrell Studna, die an Jon Anderson erinnert, der ja auch besonders auf "cosmic lyrics" (Zitat Trevor Rabin) steht. Dazu spielt Mr. Vail die Tastatur in wilden Läufen rauf und runter, aber immer mit denselben Sounds und ähnlichen Kompositionen. Daher wirkt alles ziemlich ähnlich, und auf Dauer auch etwas langweilig. Vor Jahren, als ich noch besonders auf solche reine Keyboardmusik gestanden habe, hätte mir das sicher gefallen. Das hier ist mir aber etwas zu zuckersüß und abgehoben. Wakeman-Liebhaber und andere Fans von handwerklich gekonnter Keyboardmusik, denn das ist sie zweifelsohne, könnte aber Gefallen daran finden.

El Supremo



© Progressive Newsletter 1997