CD Kritik Progressive Newsletter Nr.16 (08/1997)
Grass Harp - Meadow glow
(62:13, Moonbeam Records, 1997)
Nach dem Aufstieg der Fußballer vom VfL Wolfsburg in die 1.Bundesliga gibt es noch etwas Positives aus jener Stadt zu vermelden: nämlich eine Combo namens Grass Harp. Plattencover und Selbsteinschätzung schmeißen die Band in die Schublade Psychedelic Rock, wobei es längst nicht so experimentell oder kiffermäßig zugeht, wie man das vielleicht befürchten muss. Vielmehr handfeste Kost aus gitarrenbetontem Alternative Rock mit Rückbesinnung in die 70er und Einflüsse aus Space Rock, Hard Rock und dem bereits oben angesprochenen Psychedelic Rock. Mit Sänger Gero verfügt man über einen guten Mann, der die lauten wie ruhigen Nuancen beherrscht, während es die zwei Gitarristen neben langgedehnten Instrumentalteilen auch mal krachen lassen. Die im Digipack enthaltene CD liefert auf etwas über einer Stunde eine Mischung aus fast schon poppigen Momenten (was die Eingängigkeit angeht), während auf der anderen Seite ausufernde Gitarrenexplosionen sich auch auf über 9 Minuten ausdehnen dürfen. Ein in sich sehr geschlossen wirkendes Album. Keiner der Musiker spielt sich über die Maßen in den Vordergrund, sondern vielmehr steht der kompakte Gruppensound im Vordergrund. Griffige, kiffige Akkorde, eine gute optische Aufbereitung, ansprechendes Niveau - zwar kein epochales Meisterwerk, jedoch ein überdurchschnittliches Album mit viel dröhnendem Gitarrenbeiwerk.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1997