CD Kritik Progressive Newsletter Nr.15 (06/1997)
Paga - Haunted
(43:10, Bleu Citron, 1988)
Im Jahre 1988 formierte der ehemalige Magma Mitstreiter Klaus Blasquiz eine vierköpfige Band um sich, mit der er dieses Album aufnahm. Ob es noch weitere Alben gibt, oder was mit dieser Band geschah, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Das Booklet enthält neben den Texten und Aufnahmeinformationen unglücklicherweise keine weiteren Hinweise über diese herausragende Band. Die musikalische Verwandtschaft zu Magma ist bei dieser CD recht offensichtlich. Jedoch werden nicht ganz so extreme Anforderungen an den Hörer gestellt, vielmehr spielt die Paga Group eine modifizierte, angepasste Version der französischen Kultband - Magma im moderaten Sound der späten 80er mit einer Prise Gino Vanelli. Da die vier wirklich ausgezeichneten Musiker (Bass, Keyboards, Schlagzeug, Percussion) nicht in ihrer Spielfreude geizen, bekommt man hier allerfeinsten sinfonischen Jazz Rock mit leichtem Überhang zum Rock geboten. Spannungsgeladene Arrangements lassen, trotz einiger ausladender Soli an Bass und Keyboards, die Musik kompakt und griffig wirken. Diese CD lädt geradezu zum mehrmaligen Anhören ein, man möchte einfach noch tiefer in diese Musik eindringen. Deutlich von der Rhythmusgruppe geprägt, mit Anleihen aus dem Ethnobereich, bewegt sich das Tempo im mittleren Bereich. Differenzierte Keyboardsounds machen jedes Lied zu einem neuen Erlebnis. Dazu ein variabler Bass, der mal kräftig groovt, aber auch mal funkig zuschlägt. Die drei Titel mit Gesang verfügen über einprägsame Melodielinien, die sich immer mehr ins Ohr einschleichen, ohne eingängig zu sein. Hoffentlich ist diese CD überhaupt noch erhältlich, damit diese Kritik nicht in völliger Leere verpufft!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1997