CD Kritik Progressive Newsletter Nr.14 (04/1997)

Magdalena - Magdalena
(42:49, Musea, 1989)

Nachdem im letzten Heft Pageants "La mosaïque de la rêverie" besprochen wurde, erscheint nun aus dem gleichen Jahr (1989) mit Magdalena eine weitere gute japanische Band aus dem Melodic Bereich als Reissue bei Musea. Es gilt dasselbe wie bei Pageant, der weibliche Gesang von Megumi Tokuhisa schwindet in unerwartete Höhen, die für europäische Ohren nicht immer leicht zu verdauen sind. Magdalena's Musik dagegen ist leichtere Kost, denn mit geradliniger Zielstrebigkeit geht es fast immer direkt am progressiven Mainstream entlang. Zugängliche, schöne Melodien, in kurzen Passagen auch mal härtere Gitarren, um nicht zu seicht zu wirken, letztendlich aber gut gespielter Melodic Rock mit asiatischem Exotic Touch und klassischen Elementen. Weiche Keyboardsounds mit genügend, aber nicht überladen wirkendem Bombast, zwischen denen sich Megumi Tokuhisa's Stimme unwiderstehlich einprägt. Ob man diese Musik als zu gewöhnlich und damit eine Spur zu langweilig einordnet, oder an ihrer melodischen Eingängigkeit Gefallen findet, hängt von der persönlichen Einschätzung ab. Ende der 80er Jahre stieg Magdalena zur Kultband in Japan auf, nichtsdestotrotz wird das Gefallen oder Missfallen bei uns recht eindeutig, neben der Musik, beim Gesang entschieden.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1997