CD Kritik Progressive Newsletter Nr.13 (03/1997)

Helmut Teubner - Heaven's light
(39:26, Penner Records, 1989)

Mit sinfonischen reinen instrumental Alben ist das ja immer so eine Sache. Entweder man steht drauf oder hält sie einfach wegen fehlendem Gesang für überflüssig. Auch an der Wiederveröffentlichung des Erstlings von Helmut Teubner, dessen Erstauflage immerhin auf Polygram erschien, werden sich wieder mal die Geister scheiden. Denn elektronische Musik, aufgebaut aus Rhythmen vom Drumcomputer und überdeckt von synthetischen Klangteppichen, über dem partiell in majestätischer Art die Gitarre thront, ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber wegen ihrer melodischen Art für den einen oder anderen sicherlich hörenswert. Im Alleingang an den Tasten von Herrn Teubner eingespielt, werden die weitgefächerten Klangflächen vor allem durch die Gastmusiker Ralf Nowy am Saxophon und Kai Reuter an der E-Gitarre aufgewertet. Nicht weiter erstaunlich, dass genau jene Lieder mit deren solistischen Auftritten, wie beim Titelsong oder "Per aspera ad astra", besonders gelungen sind. Am besten kommen beide jedoch beim atmosphärisch dichten, 9½-minütigen "Longing for heaven's light" zur Geltung. Melodische, stimmungsvolle Klänge, bei denen auch im Ansatz Vangelis oder Jean-Michel Jarre Pate gestanden haben könnten, mir aber stellenweise von der Melodieführung und den programmierten Rhythmen her zu harmlos klingen. Da besonders die letzte Einschätzung natürlich reine Geschmackssache ist, dürfen sich durch diese Kritik alle angesprochen fühlen, die an voluminöser symphonischer Instrumentalmusik mit einem Schuss Gitarre und Saxophon Gefallen finden können.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1997