Autor: SaschaG

11.0
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(55:45, CD, LP, Digital, Parlophone/Warner, 1990/2021) Es war zu erwarten, dass die einzelnen Elemente des teuren “The Later Years”-Boxsets nach und nach auch als Standalone-Veröffentlichungen eintrudeln würden. Nachdem schon relativ kurz nach der Box die überarbeitete “Delicate Sound Of Thunder” in den Regalen stand, gibt’s nun mit “Live At Knebworth 1990” das nächste Liveschnittchen der Gilmour-geführten Pink Floyd. Nun waren Pink Floyd bei besagtem Konzert nur einer von vielen Mega-Acts und spielten deshalb auch nur ein knappes Festivalset-Stündchen – wie Dire Straits, Phil Collins (mit Genesis-Gastauftritt), Paul McCartney, Eric Clapton, Tears For Fears und Status Quo auch. Auf Live-Raritäten oder…

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9.0
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(44:13, CD, Digital, MiG, 2021) Man gehen nicht kaputt. Punktum. Komplett ohne Gründungsmitglieder touren die “walisischen Grateful Dead” nach wie vor geführt von Mittsiebziger-Bassist Martin Ace und Sohnemann Josh (guitar) unermüdlich und legen mit “Anachronism Tango” jetzt sogar ein neues Studioalbum vor. Sechs Jahre nach “Reanimated Memories” hat sich fast nichts geändert. Höchst entspannter, bodenständiger Folk-/Country und gitarrenlastiger Westcoast-Poprock zwischen Tom Petty, Eagles, Grateful Dead, späten Brandos und Jefferson Airplane. Wie immer mit geschmackvollen Soli, null Geschnörkel und viel Atmosphäre. Hochsympathisch klingt die ganze Scheibe und der Sound ist enorm transparent und durchsichtig ausgefallen – man hat auch auf Nicht-High-End-Equpiment…

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11.0
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(74:51, CD/DVD, MiG, 2005/2021) Wer sich auch nur ein wenig mit der deutschen Prog-Geschichte beschäftigt, stößt früher oder später unweigerlich auch auf das fantastische, 1978 erschienene Live-Doppelalbum “Traumstadt” der Wuppertaler Hoelderlin. Ursprünglich dem folkigen Krautrock entstammend, entwickelte sich die Band im Laufe der Siebziger immer mehr zu einer höchst interessanten, violinengetriebenen Mixtur aus King Crimson zur Wetton-Ära (weniger schräg, versteht sich) und Genesis zu “The Lamb”-Zeiten. Kurz: Hoelderlin waren vielleicht nicht so erfolgreich wie Eloy und Grobschnitt, ihren festen Platz im Teutonen-Prog-Himmel haben sie aber auf alle Zeiten sicher. Anlässlich eines Rockpalast-Festivals, reformierte Drummer Michael Bruchmann die Band 2005 -…

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12.0
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(2:24:31, Blu-Ray, 2-CD, Vinyl, digital, BMG, 2021) Noch bevor das Gitarrengenie Peter Green im Juni 2020 von uns ging, hatte sein langjähriger Kumpel Mick Fleetwood im Londoner Palladium bereits ein stargespicktes Tributkonzert an jedermanns Lieblingsgitarristen inszeniert. Kurz nach dieser Show (vom 28.2.2020) gingen dann auch pandemiebedingt überall die Lichter aus, so dass wir hier in den raren Genuss eines aktuellen Live-Albums kommen, die Publikum vor der Bühne zeigt. Natürlich hat eine Bluesrock-Scheibe hier grundsätzlich ja wenig verloren. Aber a) ist der Einfluss von Grenzensprenger Green auf Musiker wie Andy Latimer, Steve Rothery oder Steve Hackett mehrfach von den Betroffenen erwähnt…

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9.5
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(52:20/52:23, CD, LP, Digital, Box Set, The Players Club/Mascot/Rough Trade, 2021) Es ist noch nicht so lange her, dass Steve Lukather und Joseph Williams ihren Fans verkündet haben, den Bandnamen Toto künftig nur noch zu zweit weiterzuführen. Die Entscheidung der beiden, als erste Amtshandlung gleich jeweils ein Soloalbum zu veröffentlichen, wirkt da ein wenig befremdlich – speziell deswegen, weil beide Alben sehr nah am Toto-Sound sind. Um genauer zu sein, weil beide Alben reinrassigen Toto-Sound bieten. Auch das Cover-Konzept ist das Gleiche, beide Alben haben eine Laufzeit von 52 Minuten, auf beiden gastiert der jeweils Andere zusammen mit einer Reihe…

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Jason Bieler hat mit seinem aktuellen Album “Songs For The Apocalypse”  ein wahres Fest für Freunde eigensinniger, harter, anspruchsvoll instrumentierter und dennoch eingängiger Rockklänge abgeliefert. Grund genug, den Multiinstrumentalisten für Betreutes Proggen auch einmal auszuquetschen. Unser Betreuer Sascha traf auf einen sympathischen, bodenständigen und auskunftsfreudigen Musiker, der im Gespräch bereitwillig über seine bisherige Karriere, das aktuelle Album und Zukunftsmusik plauderte… und dessen Antworten oft so unvorhersehbar von Thema zu Thema springen wie seine Musik das tut. BP: Fangen wir doch einfach mit dem neuen Album an. Was hat Dich dazu gebracht, ausgerechnet jetzt Dein erstes richtiges Soloalbum mit Label, CD-Release…

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(3h 10m 25s, CD, LP, BMG/Universal, 1972/2021) Hmm, das “Paranoid”-Deluxe-Box-Set scheint sich ziemlich gut verkauft zu haben. Nicht nur, dass das “streng limitierte” Teil letzten Herbst eine Neuauflage spendiert bekam, nein, auch eine Box-Set-Fassung von “Vol. 4” gibt’s jetzt für begeisterungsfähige Black-Sabbath-Fans zu kaufen. Dass die “Vol.4” nun in der Vinyl-Fassung 30€ und in der CD-Fassung 25€ teurer ist als ihr identisch aufgemachter Vorgänger beweist, dass Sharon Osbourne zwar relativ lange gebraucht hat, das Prinzip “Boxset” zu verstehen, es aber fraglos zur Gänze verinnerlicht hat. Lassen wir aber den Sarkasmus mal außen vor – muss schließlich jeder Fan selbst wissen,…

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(56:48, CD, Vinyl, Digital, Frontiers Music/Soulfood, 2021) Eigentlich sollte Jason Bieler schon seit Beginn der 1990er ein Superstar sein. Mit seiner Band Saigon Kick veröffentlichte er fünf furchtlose Alben zwischen Alternative, Metal, Pop, Prog, Punk, Psychedelia und allem, was der Band sonst noch so ein – und gefiel. Obwohl die Band gerne in die Glam-Metal-Schublade gesteckt wird – allerdings zwangsweise ausschießlich von Menschen, die noch nie ein Album der Band gehört haben – gehören Kollegen wie Devin Townsend und Vanden Plas zu den Fans – und im Falle Devin T. ist der Einfluss von Saigon Kick auf seine eigene Musik…

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11.5
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(78:26, CD, Digital, Eigenproduktion, 2020) Eine schöne Neuentdeckung ist das deutsche Trio Neptunite, das laut eigener Info eine Mixtur aus Prog, Krautrock und klassischer Elektronik spielen. Bis auf ein paar Sprachsamples rein instrumental gehalten bietet das Debütalbum “Sensor” fünf Songs, von denen der kürzeste, ‘Scent Of Blue Iris’ immer noch fast neun Minuten andauert, der längste, ‘Tactile Perception’ lässt sich über 28 Minuten Zeit. Tim, Guido und Marc – das klingt fast schon wie Edgar, Christopher und Peter, oder auch wie Ralf, Florian, Karl und Wolfgang. Wobei die letzteren eher wenig Einfluss auf “Sensor” haben dürften, dafür das Berliner Trio…

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10.0
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(41:48, CD, Download, Eigenproduktion, 2020) Sowohl der Bandname als auch das Cover des Verulium-Debütalbums lassen auf den ersten Blick eher auf Pomp-Metal der italienischen Mittneunziger-Schule schließen – Labyrinth, Rhapsody, man erinnert sich eventuell. Das Projekt ist allerdings eine Fortführung der seit 2018 aufgelösten britischen Space-Rock-Band Outstation unter der alleinigen Regie von Outstation-Gitarrist Steve Blakeley und hat mit Metal überhaupt nichts am Hut – mit Spacerock aber auch nicht mehr, schon vorab gesagt. Stattdessen gibt’s einen hochmelodischen, getragenen und breitwandig aufgezogenen Mix aus Pop, Rock und ein wenig Prog, der aufgrund der recht ruhigen, keyboardlastigen Ausrichtung unweigerlich an die Nach-“Phoenix”-Asia oder…

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