Autor: SaschaG

9.0
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(106:00, CD/DVD, CD/BluRay, Vinyl, Digital, The Player’s Club/MascotRough Trade, 2021) Seien wir ehrlich: die Band namens Toto existiert schon seit Langem nicht mehr. Ähnlich wie im Fall King Crimson besteht Toto spätestens seit 1990 aus Steve Lukather und wen-auch-immer dieser für Tour und Album rekrutiert. Mal hat man Glück und bekommt, so wie zur “Toto XIV”-Ära fast ausschließlich Achtziger-Veteranen zu Gesicht und -hör, mal hat man Pech und bekommt, wie zur “Falling In Between”-Tour, Luke und seinen aktuellen Sänger mit ‘ner Menge Sessionmusiker. Heuer sind wir eher wieder bei letzterer Konfiguration angelangt – doch Lukather macht mittlerweile auch keinen Hehl…

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10.0
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(43:10, CD, LP, Digital, Universal Music, 2021) Eine der überraschendsten Entwicklungen der letzten Jahre war die Rückkehr von Styx zu ihren Prog-Wurzeln auf dem 2017 veröffentlichten Album “The Mission”. Einem Konzeptalbum, das statt aus konventionellen Songs eher aus Fragmenten bestand, die zusammen eine Suite ergaben – ähnlich “Misplaced Childhood” (Marillion) oder “Generation 13” (Saga). Noch überraschender ist, dass sich die Veteranen nach nur vier Jahren bereits mit einem Nachfolger zurückmelden – vor allem, weil Styx in den letzten dreißig Jahren gerade mal drei echte Studioalben veröffentlicht haben. “The Crash Of The Crown” setzt die Linie des Vorgängers konsequent fort. Ebenfalls…

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15.0
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(4h 48m 15s, 4-CD, 2-CD, 3-LP, BMG/Sanctuary, 1981/2021) Robert Fripp made me do it. Schließlich hat er in einem Tagebuch-Eintrag bereits 1999 über den Genuss der Kunstfilme “8mm” und “Payback” philosophiert – mit der klaren Ansage: “Art is subjective, n’est-ce pas?” Und nachdem sich mit Peter Hammill bereits eine weitere Prog-Heiligkeit fragte, “whatever would Robert have said?”, gibt’s jetzt auf einer Prog-Seite eine schamlose Liebeserklärung an ein schamloses Anti-Prog-Album, das zugleich aber eine der unschlagbarsten, wichtigsten, eigenständigsten und unverzichtbarsten Veröffentlichungen des kompletten Rockzirkus ist und seit dieser Woche als schicke Deluxe-Veröffentlichung (also, irgendwie doch Prog – oder zumindest “high-concept rock…

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7.0
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(74:42, CD/DVD, MiG Music, 2021) Das Thema Krautrock ist ja allzu oft ein Leidiges. Werden hier doch Bands durcheinandergeworfen, die stilistisch oft meilenweit auseinanderliegen. Die Noise-Experimente von Faust haben mit dem Symphonic Prog von Grobschnitt nämlich in etwa so viel zu tun wie die Minimalismus-Improvs der frühen Kraftwerk mit dem Bluesrock von Randy Pie – oder eben Karthago. Dank der – leider kurzlebigen – Reihe an “Kraut-Rockpalast”-Festivals im WDR fanden sich auch die Karthago-Köpfe Joey Albrecht (voc/gtr), Tommy Goldschmidt (perc) und Ingo Bischof (keys) 2004 mit einer neuen Rhythmusgruppe vor Fernsehkameras ein, um ihre Reunion zu feiern. In Gesellschaft von…

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(37:12, CD, CD+BluRay, 2-LP, Digital, Eigenveröffentlichung (Alucard)/Soulfood, 1975/2021) Viele Fans sind sich einig: auf “Free Hand” ließen Gentle Giant zum letzten Mal die Zuhörer-Hirne so richtig schön rauchen. Sollte also niemanden überraschen, dass Steven Wilson auch dem siebten Studioalben der durchgeknallten Barden des 70er-Prog einen 5.1-Mix widmet. Dabei hört man fraglos hier schon, wo die Reise in der Zukunft gehen sollte. Die kanonartigen Mittelalter-Chöre sind immer noch da, die jazzige Sprunghaftigkeit und die polyrhythmische Vertracktheit auch. Aber auf “Free Hand” kommt im Direktvergleich zum oft klaustrophobisch, düster und schwergängig anmutenden Vorgänger “The Power And The Glory” erstmals eine poppige Leichtigkeit…

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10.0
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(42:02, CD, Sireena Records/Broken Silence, 1981/2021) Was Golden Earring für die Niederlande und die Scorpions für Deutschland sind, sind Omega für Ungarn: ein Urgestein der nationalen Musikszene und mit Abstand der erfolgreichste Export des entsprechenden Landes. Ursprünglich Anfang der 1960er als reine Rock’n’Roll- und Beat-Combo gestartet, begannen Omega sich 1969 langsam in Richtung sinfonischem Pop im Sinne der Moody Blues zu entwickeln und landeten mit ‘Gyöngyhajú Lány’ einen nationalen Megahit, der später unter anderem von so unterschiedlichen internationalen Künstlern wie besagten Scorpions (in einer grausamen, schlagerhaften Fassung als ‘White Dove’) oder von Kanye West gecovert wurde. Im Laufe der Siebziger…

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Viele Fans “anspruchsvoller” Musik, die Mitte der 1970er geboren sind, dürften in ihrer Jugend ihre ersten Erfahrungen mit Dreizehn-Minuten-Songs, virtuosen Performances und episch aufgebauten Kompositionen voller thematischer Wechsel und Entwicklungen mit den beiden “Keeper Of The Seven Keys”-Alben von Helloween gemacht haben. Metal-Alben, die weit mehr boten, als der Metal der späten Achtziger für gewöhnlich zu bieten hatte und konsequenterweise auch außerhalb des Spartenpublikums viele Fans gewannen – ähnlich wie fast zeitgleich Die Toten Hosen im Punkrock. Wo “die Hosen” allerdings zum Unmut der Altfans beständig diesen Anspruch weiterverfolgten, verloren Helloween das Mainstream-Publikum bei Line-up-Wechseln und nach dem experimentellen (aber…

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(65:04, CD, Vinyl, Digital, Nuclear Blast, 2021) Irgendwie kann man ganz froh sein, in den letzten achtzehn Monaten nicht in den Schuhen von Helloween gesteckt zu haben. Der Druck, den die Band bei der Arbeit am aktuellen Album verspürt haben dürfte, sollte ausreichen, auch halbwegs ausgeglichenen Gemütern die eine oder andere schlaflose Nacht zu bereiten. Mit der Rückkehr von Kai Hansen und Michael Kiske erwarten nicht gerade wenige Fans mindestens ein heiliges Meisterwerk, das bitteschön sowohl an die beiden “Keeper Of The Seven Keys”-Großtaten als auch an den verdammt starken letzten Run an Studioalben anknüpfen sollte. Und, wo wir gerade…

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(2h 31m 14s, CD, Vinyl, Digital, BMG/Universal, 1975/2021) Na, das ging aber fix! Nur knapp vier Monate nach der Luxus-Ausgabe von “Volume 4” (und dem Re-Release der “Paranoid”-Box) steht schon eine Sonderedition von “Sabotage” in den Regalen. Die Aufbereitung von “Volume 4” präsentierte sich zwar recht teuer, aber voller lohnenswerter Schätze für Die-Hard-Fans: zum regulären Album gab’s zwei Discs mit von Steven Wilson höchstselbst gemixten Session-Outtakes und eine ebenfalls neu abgemischte und erstmals ungekürzte Fassung der “Live At Last”-Bänder, die alle bisherigen Versionen klar in den Schatten stellte. Im Vergleich dazu kann die “Sabotage”-Neufassung offen gesagt nicht mithalten. Das Format…

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11.0
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(131:32, 2-DVD, BluRay, CD, Vinyl, earMusic/Edel, 2021) Ursprünglich hatte das Marillion -Management ja auf Facebook angekündigt, es gäbe “no plans”, das Livekonzert aus der St.David’s Hall in der walisischen Hauptstadt Cardiff über Retail-Kanäle zu veröffentlichen. Nun steht das gute Stück ab sofort aber doch ganz konventionell, wie in den letzten Jahren bei Marillion üblich in den Regalen – via earMusic und des Vertriebs von Edel. Man könnte hier spekulieren, dass die Kosten für ein solch aufwändiges Projekt wie den vorliegenden Film ja auch wieder irgendwie aufgefangen werden müssen, und die “dank” Brexit stark gestiegenen Portokosten und die anfallenden Zollgebühren haben,…

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