Autor: SaschaG

11.0
Reviews

(50:11, CD, Vinyl, Digital, Steamhammer/SPV, 2021) Rage haben schon so ziemlich alles, was man im traditionellen Metal machen kann, ausprobiert. Speed- und Thrash Metal in der frühen Phase, Power Metal im amerikanischen Sinne à la Vicious Rumours, Symphonic Metal, der seinen Namen auch tatsächlich verdiente, verfrickelten Prog-Metal und immer wieder klassischen, Priest-lastigen Heavy Metal. Dass das alles dennoch immer nach Rage klingt, ist der Verdienst von Bandboss und Gründungsmitglied Peavy Wagner, dessen charismatischer Gesang nicht nur über hohen Wiedererkennungswert verfügt, sondern den Songs immer wieder eine angenehme Bodenständigkeit beschert, die auch Experimente und Anspruchsvolles nie verkopft klingen lassen. Auf dem…

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(208:22, CD, Digital, BMG/Warner, 2021) Erinnert sich noch irgendjemand an eine Musikrichtung namens “Groove Metal”? Nicht? Okay, dann hier eine kurze Geschichtsstunde: Anfang der 1990er kam der Thrash Metal, angeführt vom kommerziellen Erfolg Metallicas, von seiner ursprünglichen Prämisse, Höchstgeschwindigkeit, Aggression und (meist) technischer Präzision zu verbinden ab, um auch endlich MTV-tauglich zu werden. Von Funk Metal schaute man sich das nervöse, synkopierte Stakkato-Spiel ab, vom Grunge die schleppenden Rhythmen und die depressive Atmosphäre, vom Hardcore die geshouteten Gesänge und vom Elektropop den Spaß an Samples. Kurz: man warf Pantera, Prong und White Zombie in einen Mixer und schon hatte man…

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(51:13, 2-CD, LP, Digital, Boxset, EMI/Universal, 2021/1992) Für viele Queen-Fans sah es 1992 ganz danach aus, dass Brian May künftig mit seiner Solokarriere ihre Bedürfnisse stillen würde. Wo Roger Taylor mit seinen Soloalben und seiner Zweitband The Cross sämtlich stilistischen Parallelen zu Queen vermieden hatte, John Deacon wenig auf Solo-Aktivitäten aus war und Freddie Mercury nicht mehr unter uns weilte, brachte Brian Mays offizielles Debüt über weite Strecken genau das, was man sich erwartete: breitwändig produzierte Songs voller Pathos, Energie und knackiger Gitarren, die man sich eigentlich allesamt auf einem potenziellen “Innuendo”-Nachfolger vorstellen könnte. Die alte Tante EMI bringt nun…

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12.0
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(79:26, CD/DVD, MiG Music, 2021/1984) “Get on with singing the songs – cut the cabaret stunts and long introductions in bad german!” So urteilt Tom Robinson heute über seine Performance im 1984er Rockpalast-Konzert aus der Zeche in Bochum. Na, Tom war eben ein guter Freund von Peter Gabriel, und da darf es eigentlich nicht wundern, wenn dessen Sinn für Theatralik auf Tom ein wenig abgefärbt hat. Immerhin, Tom spricht definitiv besser Deutsch als Peter, und ehrlich gesagt sind die langen Ansagen und die Vaudeville-Einlagen gar nicht mal so störend, da Robinson dabei sehr engagiert, witzig und ehrlich rüberkommt. Wundert wenig,…

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(58:16, CD, Cassette, EMI/Universal, 2021) Gleich vorweg: das Queen-Lager muss sich schon die Frage gefallen lassen, wozu dieser Jubiläums-Re-Release von “Greatest Hits” überhaupt notwendig ist. Denn, seien wir ehrlich, außer einem Slipcase unterscheidet sich das Ding nicht von der 2011er Auflage – das Mastering ist das Gleiche, das Design des Booklets auch, und out of print war das Album auch nicht. Allzuviel Jubi-Stimmung kommt also nicht unbedingt auf, dabei hätte man da durchaus die Gelegenheit gehabt, die bestverkaufteste Compilation aller Zeiten noch ein wenig aufzuhübschen. Zum Beispiel mit Extra-Tracks. Die originale westdeutsche Ausgabe des Albums enthielt beispielsweise zusätzlich noch ‘Spread…

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12.5
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(200:05, 3-CD, Digital, Vinyl, Universal Music, 2021) Manchmal muss es Volle-Kanne-Alles-und-die-Spüle-auch-noch-Prog sein, klar. Manchmal aber braucht es einfach eine astreine Partyscheibe – umso besser, wenn die ebenfalls voller musikalischer Nuggets steckt und trotz absolut launiger Tanzbarkeit (schluck!) clever und unkonventionell arrangiert ist. Beispiel: genau das, was Little Steven Van Zandt mit seinen seit einer Weile runderneuerten Disciples Of Soul auf die Bühne bringt. Natürlich, das Grundgerüst sind bluesiger Soul, knackiger Garagenrock und ein paar World-Music-Elemente, aber der größte Spaß ist in diesem Fall einfach, einer (in dem Fall eher zwei bis drei) Handvoll gestandener Musikergrößen zuzuhören, wie sie völlig ohne…

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NaN
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(60:01, CD, Digital, Progressive Gears/Just For Kicks, 2021) Dauert Euch das Warten auf neuen Stoff von Galahad auch schon viel zu lang? Arena kommen auch nicht in die Pötte? Wird Zeit für neuen Stoff von Threshold? Bitte, hier entlang: ESPs Damien Child (voc) und Greg Pringle (dr) haben sich mit Ex-This-Winter-Machine-Gitarrist Gary Jevon (dessen Präsenz auf deren zweiten Album spürbar fehlte) zusammengetan und Catalyst*r “gegründet” – in Gänsefüßchen, weil es sich natürlich um ein “social distancing”-Projekt handelt. Das macht in diesem Fall natürlich garnix aus, denn im Prog sind heutzutage Bands, die organisch im Proberaum mit Livegigs wachsen, in etwa…

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(59:42, CD, Digital, MiG, 2021/1988) “Früher-war-alles-besser”-Stories sind zwar so ziemlich das Nervigste, was man sich so denken kann, aber es gibt kaum einen Zweifel: für melodischen (“kommerziellen”) Hardrock gab es kaum eine bessere Ära als die Jahre 1987 bis 1990. Um nur ein paar Titel zu nennen: “Wings Of Heaven” (Magnum), “Out Of The Silence” (Dare), “Hysteria” (Def Leppard), “Too Hot To Sleep” (Survivor), “Wild Frontier” (Gary Moore), “New Jersey” (Bon Jovi), “Man In Motion” (Night Ranger), “Shadows” (Private Life), “Perfect Timing” (MSG) oder auch das sträflich unterbewertete “Raging Silence” (Uriah Heep) – die Mixtur zwischen poppigen Keyboards, hochmelodischen Songs…

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10.2
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(62:06, CD, LP, digital, English Electric Recordings, 2021) Wenn eine Band im Vorfeld Veränderungen ankündigt, gehen im Prog-Fandom für gewöhnlich schon alle Alarmlichter an. Wenn noch dazu Phrasen wie “zugänglicher”, “mehr Raum” und “reduziert” fallen, denkt manch einer an die späten Siebziger und hasst das anstehende Album am Besten schon einmal vorweg. Im Falle Big Big Train kommen zu obigen Schlagworten auch noch deutliche Wechsel im Line-up hinzu – gleich drei Bandmitglieder haben die Band seit dem letzten Album “Grand Tour” verlassen. Wenn es sich also nicht verhindern lässt, dass der Sound sich ändern wird – wieso nicht ganz bewusst…

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(140:11, 2CD/2DVD-Set, Tigermoth/Just For Kicks, 2021) Es scheint schon länger her zu sein, als es ist: vor zwei Jahren feierten Magenta mit einem Konzert in – warum eigentlich ausgerechnet? – Newbury mit einer Reihe Gastmusiker das zwanzigjährige Bandjubiläum. Das “Home”-Album stand dabei im Mittelpunkt, ebenso wie eine Reihe Songs, die schon länger nicht mehr gespielt wurden. Nun, “Home” wurde auch an diesem Abend nicht komplett aufgeführt. Tatsächlich wurde so Einiges an diesem Abend gekürzt: ‘Trojan’ wird in der Single-Version gespielt, auch aus ‘The Ballad Of Samuel Layne’ und ‘Man The Machine’ gibt’s hier nur Auszüge zu hören. Auch in großzügigen…

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