Autor: Klaus Reckert

"everything happy, and progressive, and occupied" K. Grahame, The Wind In The Willows

Mit dem Euroblast verbindet den Autoren eine auf diesen Seiten teils auch dokumentierte Hassliebe. Jedenfalls seit dem Umzug des Festivals von Live Music Hall und (R.I.P.) Underground in die Essigfabrik. Die diesjährige Episode tendierte allerdings erfreulicherweise wieder etwas mehr in Richtung Peace and Love. KR Day 1, 29.09.2023: Mehr Essigbrise als Soundorkan – jottlob Gästeliste und Einlass funktionierten denn auch diesmal wunderbar reibungsarm. Auch wenn dortselbst manche den Unterschied zwischen “Drei mal Tagesbändchen” und “Dreitagesbändchen” vergleichsweise lange einfach nicht gepeilt bekamen. Disillusion Eindeutig amourös ist seit Jahrzehnten die Haltung zum Opener des Festivals, Disillusion. Erneut begeisterten die x-mal erlebten Leipziger…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(45:00, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 28.04.2023) Die aktuelle Kurzkritik: Brass Against The Heavy Klezmer Rasta Hoempa. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Wer hat da jetzt verf…t nochmal “ganz schön knapp, Alter” gesagt? *Tiefer Seufzer*. Also gut. Die Wallonen mit dem exotischen Namen (“Kermit im Osten”?) gibt es schon seit 2007, seit 2008 touren sie, was das Zeug hält. So viel es halt geht, mit ihrem leicht irren Mix aus (siehe auch oben): Jazz, Metal, osteuropäischem Folk, Dub Reggae, in Spuren auch Klezmer. Klingt anstrengend? Zugegeben, “Octophilia” ist mehr Scheidungsgrund als Wohnzimmer-Konsens-Platte. Aber so wie manche exzellenten Cocktail-Rezepte Zutaten, denen man das einzeln…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(41:34, LP, CD, Digital; Rude Chord Recordings, 03.04.2023) Obwohl M-Opus ein musikalisches Chamäleon ist (keines ihrer drei Alben ähnelt den anderen) zeichnen sich doch Traditionen ab. – Bis auf den Erstling (1975 Triptych von 2015) “zünden” die Alben verzögert – zumindest beim Autor. Dafür dann aber umso mehr. – Diese ungleichen Geschwister sind alle Bestandteil eines übergreifenden “Zeitreisen”-Konzepts: dem “Triptych” gelingt es, wie ein Opus aus dem Jahr ’75 zu klingen. Das hörspielhafte “Origins” von 2020 wie eines aus 1978. “At The Mercy Of Manánn” hingegen … “… hypothetically ‘comes from’ a year in rock history, 1972, with the sound…

Weiterlesen
12.0
Interviews

(57:25, Digital, Eigenveröffentlichung/SevenUs, 25.08.2023) Trotz des leicht ramponiert klingenden Wortspiels im Bandnamen ist das Credo dieser Münchner Band: Die Musik darf gerne anstrengend zu spielen sein, soll aber den Hörer nie anstrengen. Mission accomplished: Dieses Debüt (von durchaus erfahrenen Musikern, u.a. bekannt und beliebt von Wayward oder Chandelier) läuft fast (dazu gleich mehr) ohne Haken und Ösen einfach gut rein und sollte jeden Freund derartiger Kost erfreuen können. Ösen? Ausgerechnet der Aufmacher ‘Justice Day’ “hakt” zumindest beim Rezensenten noch am ehesten. Die Stimme von Mark Tobler klingt hier ein wenig angestrengt – und der “Kunstgriff”, dass beim Refrain die Worte…

Weiterlesen

ProgPower Europe, 06.08. 10.2023, Baarlo (NL), Sjiva Vorrede (arme Leser): Von den vom Autor bislang besuchten Musikfestivals ist das W:O:A sicher das Bekannteste, das Roadburn das musikalisch Aufregendste (arg späte Erkenntnis, but better late than never), das Gloomaar das Entspannteste, die schönsten Locations haben m.E. Midsummer Prog und das Trafo 61… Jetzt aber zur Sache: Das “Familärste” ist und bleibt unangefochten das ProgPower Europe (PPE), zu dem sich eine vergleichsweise kleine, aber verschworene Sippe internationaler Herkunft traditionell am ersten Oktoberwochenende zusammenrauft. Hier ist also wirklich mal das Publikum der Headliner. Von Freunden und Bekannten habe ich daher noch nie den…

Weiterlesen

ProgPower Europe, 06.08. 10.2023, Baarlo (NL), Sjiva Vorrede (arme Leser): Von den vom Autor bislang besuchten Musikfestivals ist das W:O:A sicher das Bekannteste, das Roadburn das musikalisch Aufregendste (arg späte Erkenntnis, but better late than never), das Gloomaar das Entspannteste, die schönsten Locations haben m.E. Midsummer Prog und das Trafo 61… Jetzt aber zur Sache: Das “Familärste” ist und bleibt unangefochten das ProgPower Europe (PPE), zu dem sich eine vergleichsweise kleine, aber verschworene Sippe internationaler Herkunft traditionell am ersten Oktoberwochenende zusammenrauft. Hier ist also wirklich mal das Publikum der Headliner. Von Freunden und Bekannten habe ich daher noch nie den…

Weiterlesen

Euroblast, 29.09.-01.10.2023, Köln, Essigfabrik</ Sehr bald blastet es also wieder in der Essigfabrik. Freitag: Ein Festivaltag, der mit Disillusion beginnt, kann eigentlich nur scharf werden. Vor allem, wenn er mit Gggolddd weitergeht und mit The Ocean (Collective) aufhört. Highlights des Samstags: Monosphere, The Hirsch Effekt, A Kew’s Tag und die allgegenwärtigen Leprous… Das Wort zum Sonntag kommt u.a. von Hypno5e, Earthside und Einar Solberg (vgl. Prognosis 2023). Ach ja, noch schöne Grüße von Voyager – es darf wieder getanzt werden. “Late bird”-Drei-Tages-Tickets kosten 129€. Zu unserer Rückschau auf last year’s revels geht es hier Doch auch bei den Tourneedaten hat…

Weiterlesen

Day 1: 23.06.23, No Sleep Till Valkenburg Nun ja, vielleicht doch ein klein wenig übertrieben, diese Überschrift. Fakt ist aber, dass es in dem Bemühen, den Bericht zu unserem letzten gemeinsamen (Roadburn) noch vor der Abfahrt zum aktuellen Festival online zu bringen, arbeitsreich und vor allem stressig wurde, inklusive plötzlich verschwundener Daten. Die aber mit viel Glück wieder hergestellt werden konnten. Aufregung und Nachtschichten also, die nun wirklich keiner braucht. Doch das erneut (bei einer Kapazität von max. 1.000 Sitzplätzen) ausverkaufte Midsummer Prog (MSP) Festival im wunderschönen Valkenburg aan de Geul und seinem zauberhaften Amphitheater erwies sich auch mit seiner…

Weiterlesen

(36:48, LP, CD; Sireena/Broken Silence, 21.07.2023) Diese so warme wie packende Stimme zwischen Julie Driscoll und Inga Rumpf. Diese Gitarre mit zauberhaftem Seventies Crunch. Und wie sich die beiden (!) Keyboarder hier die schwindelerregend gespielten Bälle zupassen – wie ein Jam von Beggar’s Opera mit Ekseption. Unglaublich, was das Trüffelschw…, öhm, der Trüffel-Tom von Sireena Records hier wieder mal ausgebuddelt hat. Der Hintergrund – der Stoff, aus dem die Band-(Alb-)Träume sind. “Mitte 1972 gründen Peter Hensel, Claus D. Kniemeyer, Dieter-Paul Becke und Jennifer Hensel die Band Octopus. Alle Mitglieder studieren oder leben zu diesem Zeitpunkt im Studentenwohnheim an…

Weiterlesen

Day 1, 20.04.23: Das Leben IST ein Ponyhof Man, it really should be called RoadFLOW. Denn früher oder später erwischt er Dich unfehlbar. Der Roadflow. Es ist Happydaystoytown: habe noch keine Kommune erlebt, die ihr Festival so umarmt – und umgekehrt – wie das bei Tilburg und dem Roadburn der Fall ist. Und wenn man wirklich mal in Gefahr geraten sollte, den eigentlichen Spielplatz zu verlassen, warnen einen die freundlichen “Offroad”-Schilder. Mein lieber Klaus: Leider bist du hier ein klein wenig falsch informiert. Denn gerade, wenn man solch ein “Offroad”-Schild gesehen hatte, wäre weiterzugehen empfehlenswert gewesen. Die Hinweise markieren nämlich…

Weiterlesen