»We came for you« Zweieinhalb Stunden. (Zähneknirschend zu sprechen/lesen:) Für die lächerlichen 105 Kilometer von Bonnchen nach Essen. (Mit einem Lächen zu lesen:) Aber das war es wert. Was denn? Die Redaktionslieblinge Trope haben es endlich mal wieder nach Europa geschafft. Nach Amerika-Support-Einsätzen für King’s X (!), Symphony X (!) oder Soen (!) hatten Letztgenannte gar nichts dagegen, die Kanadier auch ihre Herbst-Europatour unterstützen zu lassen. Was Fotograf André und dem Autor mehr als recht war… So gerade noch pünktlich zum Venue gekommen, der von Tropes Sängerin/Texterin/Co-Komponistin Diana “Cassie” Studenberg (aka “Lady Di”) höchstselbst arrangierte Einlass hatte auch tadellos funktioniert.…
Autor: Klaus Reckert
Old Dogs, some new tricks Klassische Konditionierung. Nein, nicht nur beim namensgebenden Hund aus Pavlovs berühmten Experiment. Auch die meisten Fans des klassischen Siebziger Jahre Symphonic Prog speicheln reflexhaft ein, wenn das Gespräch auf Pavlov’s Dog kommt. Oder gar auf deren Live-Auftritte. Die (also die Konzerte) haben wir uns – warum denn auch jeweils – selten entgehen lassen, wenn es die legendäre Formation aus dem Süden Nordamerikas mal in unsere Breiten verschlagen hat. Was dieses Jahr nicht ganz ohne Herzklopfen abging, denn das Konzert der “Half-Century Tour” im Dortmunder Piano (sowie der Folge-Gig im legendären Spirit of 66) war ausgefallen,…
… und zweitens als man denkt. Festivaljahrgänge sind halt auch nur Menschen. Und haben mal ne Glücks- und mal ne saftige Pechsträhne. Das Pelagic Fest ´24 hatte jedenfalls echt Sc h…e a m Schuh… Die Grundlage für den Ticketkauf der Fans, liebevoll auf Poster und T-Shirts gedruckt, entpuppte sich alsbald mehr als lose Absichtserklärung. Aber da kann ja keiner was für – und anderen Festivals geht es bisweilen auch so. Glück und Pech eben. Nehmen wir z. B. ProgPower Europe : Als Indoor Festival gar nicht so sehr darauf angewiesen, konnte man sich dort viele Jahre in Folge über ausgesprochenes…
(40:19, Digital, Vinyl; Tonzonen/Soulfood, 2024) »Es gibt eine Kunst, oder besser gesagt, einen Trick, um fliegen zu lernen. Der Trick besteht darin, sich auf den Boden zu werfen und ihn zu verfehlen.« Warum nur ist dem Schreibluder dieses Zitat aus dem dritten Band von “Per Anhalter durch die Galaxis” vom genialen Douglas Adams sofort zum Albumtitel, aber auch zur Musik eingefallen? Der Titel lautet schließlich nicht “Vermeidung der Schwerkraft für Anfänger”. Vermutlich waren Songtitel wie ‘Unendlicher Unwahrscheinlichkeits-Drive’ ebenso wenig unschuldig an der Assoziation wie der Humor, der listenreich in den Kompositionen versteckt wurde. Humor? Finde schon. ‘Unendlicher Unwahrscheinlichkeitsdrive’ also, sehr…
»Von Freunden für Freunde…« … das Motto dieser Veranstaltung charakterisiert vielleicht am besten und einfachsten, worum es hier eigentlich geht: No nonsense, no stress, no money-grubbing. Just good clean noisy friendly fun…. Und das gilt von Sekunde eins des Festival-Erlebens an: Ein lächelndes “Schön, dass Du hier bist” am Einlass ersetzt hier das Anstehen, Leibesvisitationen bis kurz vor der Darmspiegelung, Gehampel wegen Ticket oder Gästeliste, das man von anderen Festivals so gut kennt. Nein, eigentlich setzte dieser “Wir freuen uns über/auf Dich”-Flow sogar noch früher ein. Als nämlich der unermüdlich zwischen Frechen (bei Köln) und der Grefrather Pampa pendelnde Shuttle-Bus…
Midsummer Prog Extended18 Uhr, es zeigten sich noch keine 200 Gestalten auf dem Gelände. Und die allermeisten davon – so zumindest mein Eindruck – waren die letzten zwei Tage nicht anwesend gewesen. Genauso wenig wie Motorpsycho-Merchandise – und das war für Fans wie uns durchaus schmerzlich, wenn man weiß, dass gerade diese Band starkes Material exklusiv bei Konzerten verkauft. Heißt also auch: Es war publikumstechnisch kaum gelungen, das Anschluss-Konzert mit dem Festival zu verschmelzen. Ketzerische Frage: Warum der Start erst um 18 Uhr – warum hat man keine Matinee daraus gemacht? Nur wegen der Lightshow? Denn das hätte manch einen…
Mittsommernächtliche Ruhestörung In seiner den zweiten Festivaltag eröffnenden Ansage bat Mit-Veranstalter Ingo Dassen das Publikum, von nächtlicher Ruhestörung nach dem Festival und beim Verlassen des Geländes abzusehen, da es wegen letzter Nacht Beschwerden gegeben habe. Er tat dies nicht ganz ohne eigene Zerknirschung: “Wir haben gestern Nacht den ganzen Heimweg über laut gesungen.”Haunt The Woods »I don’t believe ghosts are involved, it’s probably just angry badgers. Like the one in the vocalists pants. Turned out they’re actually quite good.« Das Quartett aus Cornwall hatte wohl kaum jemand vor der Ankündigung ihres MSP-Auftritts auf dem Zettel gehabt, wir schon mal gar…
Prog-Sonnenwende in durchschnittlich 110 Zeichen pro Band?Für die Aufbereitung der auch für uns bereits sechsten Ausgabe des Midsummer Prog Festivals gibt es mal eine klitzekleine Neuerung. ProgPower-Europe-Buddy Jonathan “Jonno” Huizenga haut bei jedem von ihm besuchten Festival auf Facebook pro Band stets so staubtrockene und prägnante Kurzbeurteilungen in kaum mehr als SMS- oder Tweet-Länge ‘raus, dass wir die diesmal mit großem Vergnügen – und natürlich mit freundlicher Genehmigung des Schnellscharfrichters – den eigenen Ausführungen »voranstellen«. Die wieder angenehm flotte Anreise aus NRW und Check-in im (in fußläufiger Distanz zum Freilufttheater liegenden) katzenreichen Hotel waren bereits abgehakt, der Einlass zum Festival…
(45:22, Digital, inzw. auch auf CD; Eigenveröffentlichung/Distrokid, 18.07.2024) Aus deutschen (rheinischen gar) Landen frisch auf den Tisch: Please meet Castle Mountain Moon. And their debut album. Auch wenn die Formation – ein Duo plus attraktive Gäste – ganz neu am Start ist, so ist mit Rob (oder auch Ropp, wie er sich selbst meist nennt) ein ganz lieber alter Bekannter dabei, dessen virtuoses Keyboard-Spiel mit dem ganzen Spektrum von feingliedrig bis majestätischer Weltuntergang schon bei Emerald Edge begeistert hat. Mit seinem Engagement bei letztgenannter Band nahm es ein ausgesprochen unschönes Ende, das ohne allzu viel aus dem Prog-Nähkästchen plaudern zu…
The First Burn Is The Deepest Die folgende Würdigung der 2024er Roadburn-Edition ist zwangsläufig irgendwas zwischen nicht objektiv bis ein wenig unfair. Und das liegt nicht daran, dass es dieses Jahr so miserabel gewesen wäre, keinesfalls. Oder am Wetter, denn das war bei beiden Jahrgängen bisweilen eine Herausforderung (“The shower must go on”). Sondern es liegt wohl daran, dass die Ausgabe des Vorjahres als so verblüffend und unbegreiflich perfekt erlebt wurde. Und warum kam 2024 da nie auch nur annähernd ‘ran..? Der totale Überraschungseffekt unserer Roadburn-Premiere war unwiederholbar weg. Das diesmal ausverkaufte Festival wurde als teils hoffnungslos überfüllt erlebt, jedenfalls…
Sex, Drugs and Post Rock Da standen sie also wieder, die beiden bekennenden NICHT-Experten für Post Rock – Hoppi und Klausi. Vor ihrer nächsten Post-Sause. Auf der anderen Seite ist Dennis von Lorimer Burst inzwischen sowas wie ein guter Kumpel. Insofern präsentieren wir natürlich auch, zwar ohne Expertise, aber mit freudigem Stolz und – besonders heute Abend – Neugier die Live-Aktivitäten der sympathischen Hannoveraner. They call us Post Rock Doch zuvor lockte an diesem bereits hochsommerlich schönen Juni-Abend das Lokalgewächs They Call Us Weak das erfreulich zahlreich erschienene Publikum aus der Sonne in Bonns zumindest für die Basisförderung allerwichtigsten Club,…
(56:35, CD, Digital; Wells Music = Eigenveröffentlichung/Import: Just for Kicks, 04.04.2024) “Nenn’ mir Deinen Lieblings-Beatle und ich sage Dir, wer Du bist.” Kennt noch jemand diesen simplen, aber ganz gut funktionierenden kleinen Psycho-Test? Mit Teramaze ist es (zumindest für den Autor) ein wenig wie mit den Beatles. OK, die hatten vier Sänger, von grandios bis passabel. Aber die mit der Lead-Stimme von – in meinem Fall – John haben mir immer viel mehr bedeutet als alle anderen. Teramaze haben (inzwischen) zwei Sänger. Für beide würden die meisten Bands, die ich kenne, ohne zu zögern ihre gesammelten Großmütterchen verhökern. Aber die…
Das Preisrätsel ist abgeschlossen, die glücklichen Gewinner informiert. Danke für Eure wirklich zahlreiche Teilnahme. Lasst mit Mars Red Sky den Himmel leuchten! Gab’s dieses Jahr schon ein Gewinnspiel bei uns? Eben! Diesem sensationell guten und sympathischen Trio bescheinigten wir mal einen “hochgradig individuellen Mix aus Okkult-/Stoner-/Fuzz-Rock, Sludge, Pychedelik und “progressiver” Durchführung von Themen sowie komplexe Rhythmusarbeit”. Live sind sie eine besondere Wucht. Und im Wonnemonat und Juni bei uns auf Tour. Gemeinsam mit der weltbesten Bite it Promotion / Agentur für Informationsweitergabe können wir zu diesem Anlass drei mal ein himmlisches Wohlfühlpaket verlosen: a) je ein Exempler der aktuellen CD…
Avantasia-Vibes Zu diesem Unterfangen liefen sowohl Schmierfink wie Lichtbildkünstler mit etwas gebremstem Schaum auf. Der Fotograf, weil er es erklärtermaßen nicht so mit Tribute Acts hat. Der Texter (und seit 2012 glühender Maiden uniteD-Fan), weil er bereits 2023 für eine One-off “1980” Show der Maidens nach Tilburg gepilgert war. Sodass heute ja wohl nicht mit allzu viel Überraschungen mehr zu rechnen war. Wir lagen aber beide mit unseren Bedenken gründlich falsch… … Harald, weil Maiden uniteD für eine Cover-Band viel zu eigenständig klingen – und wenn Ober-Maid Joey Bruers wirklich mal Lust aufs Covern haben sollte, hat er dafür ja…
Burn-in Ganz mieses persönliches Zeitmanagement? Oder ideales Vorzündeln für die folgende hoffentlich heißeste Musikwoche des Jahres? Es fühlte sich ein wenig nach beidem an. Statt vernünftigerweise fürs am kommenden Tag beginnende Roadburn Festival zu packen und vielleicht vorher nochmal durch zu schnaufen dann doch lieber gemeinsam mit Herrn Hughes und ein paar Hundert enthusiastischen Gratulanten 50 Jahre des Deep-Purple-Albums “Burn” feiern. Und den Start der Europa-Tournee zu diesem Anlass. Das Konzert war vom riesigen Carlswerk Victoria zum Club Volta “herabgestuft” worden. Der attraktive Club mit seinen wunderschönen Leucht-Glasfenstern war daher auch ausgesprochen erfreulich, aber dennoch – wie eigentlich immer dort…
»Yes, we can. But should we?« Die Frage stellte sich ein paarmal im Vorfeld und auch noch während des laufenden Konzertes: Bei Jimi Hendrix hebt seit Jahrzehnten keiner mehr auch nur eine vulkanische Augenbraue, wenn z. B. ein Randy Hansen Musik und sonstiges Erleben auch heute noch in Reinkultur vorführt. Kann er. Soll er. Auch zu Auftritten von Tribute-Acts für die eigentlich ja noch mehr oder weniger putzmunteren AC/DC gehen statistisch vermutlich längst mehr Menschen als auf die – durchaus gut besuchten – der Originale. Und dann wären da noch die stets häufiger diskutierten Avatar-Konzerte… Beim erst am 10.01.2023 verstorbenen…
Die perfekte Welle Vorab: Der Autor ist mit einer Handvoll Ausnahmen kein besonders fanatischer Anhänger von und schon gar kein Experte für Post Rock. Dennoch war ein Lokaltermin natürlich Ehrensache, als die von uns freudig präsentierte Tour von MMTH in unserer erweiterten Nachbarschaft Station machte. Und zwar konkret im Stereo Wonderland im reizvollen Kölner Studentenviertel. Dieses Miniatur-Wunderland wird von den Betreibern als Bar bezeichnet und entpuppt sich als gemütliche Kneipe mit einem Fassungsvermögen von (sehr optimistisch geschätzten) 100 Besuchern und einem durchgängig rosaroten Beleuchtungskonzept – kuschelig für Konzertgänger, herausfordernd für Bühnenfotografen. Es gibt keinen Backstage-Bereich und die ebenfalls “gemütliche” Bühne…
(Flüssig-)Brot und Spiele “The Return of a Legend” – kleiner hatte man es beim Ersinnen des Tourmottos wohl gerade nicht gehabt. Doch nach den erlebten zwei Stunden waschechten Colosseum-Feelings in der für den freudigen Anlass ausverkauften Bonner Harmonie war an der Aussage keinerlei Fehl zu entdecken. Gut gebrüllt. Und gut gespielt und gesungen. Sehr gut. Noch vor dem Einsetzen der Musik aber jubelte unser selbst bereits deutlich grauhaariger Fotograf Harald “Bin ich unter den zehn Jüngsten hier im Raum?” Und das war nur ein ganz klein wenig ironisch gemeint und vermutlich sogar eine statistisch belastbare Beobachtung. Der Autor jubilierte auch.…
Das hatten wir ja noch nicht so oft: doppeltes Review-Lottchen von einer Tour. Doch da sowohl Floh (26.02.24, Neunkirchen, Neue Gebläsehalle) wie André jeweils freundlich zum nahegelegensten Event der Konzertreise geladen waren, sagten wir natürlich nicht nein. Riesige Kontraste warf der Doppeltermin allerdings nicht ab, wir scheinen mit einer unschönen, unnötigen Ausnahme (vgl. Kasten) so ziemlich identische Kost genossen zu haben. Randy McStine Also eine halbe Stunde geschmackvolles Aufwärmen seitens dieses sympathischen New Yorkers, in Flohs Worten “bekannt u.a. für seine Band Lo-Fi Resistance, aber v.a. für seine Mitarbeit bei Projekten wie Dave Kerzners In Continuum, The Fringe mit Nick…
Dynamosis: Stellar Cynic obscured by… Heuer gab es schlechte und gute Nachrichten für Fans des Prognosis-Festivals: Das im vergangenen Jahr zwar dann doch nicht auf schon mal angekündigte drei Tage angewachsene, aber dafür sowohl in Eindhoven wie London stattgefunden habende Progressive-Metal-Format entfiel für 2024. Jedoch: Ganz Gallien? Nein, in Kooperation mit dem kultigen Dynamo-Rock-Tempel in Eindhoven veranstaltete man einfach ein eintägiges Festival im März statt ein mehrtägiges im April – wohl bedingt durch die Gelegenheit, zwei Top-Tourneen des Genres Progressive Death Metal zu verschmelzen – Cynic und Persefone. ProgDeath Speed Dating Und das Ganze recht eigenständig und gelungen angerichtet: auf…