Autor: Klaus Reckert

"everything happy, and progressive, and occupied" K. Grahame, The Wind In The Willows

12.0
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(43:40, CD (sold out), digital, Stilll/Off/ Moonjune/Broken Silence, 2019) Michel Delville ist einer der ewigen Top-Ten-Lieblingsgitarristen des Autoren, das sei vorab nochmals gestanden. Das ist er nicht etwa wegen irgendwelcher Flitzefingrigkeiten (obwohl er selbstmurmelnd herrlich shredden kann). Sondern aufgrund seines ungemein vielseitigen, unbarmherzig intelligenten und dabei doch häufig noch eleganten Spiels, das in jedem Wortsinn Effekthascherei scheut – ob mit oder ohne Effektgerät. Apropos vielseitig: Als ob The Wrong Object, Machine Mass, Ensemble Mosae, die großartigen douBt, Vantomme und Comicoperando nicht genug wären, gibt es da ja auch noch The Gödel Codex. Und wer oder was ist das nun schon…

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12.0
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(41:39, CD, V.R. Label, 2018) Ausgrabungen können auch ganz schön peinlich sein, speziell wenn sie dem eigenen Schreibtisch bzw. Büro entstammen. Dass dieses hübsche Album 2018 bei uns komplett untergegangen ist, hatte jedenfalls nicht das Geringste mit seinen Qualitäten zu tun. Oder jenen seines noch erheblich folkigeren, aber auch recht ansprechenden Vorgängers “Nature’s Despair” (2013). Im direkten Vergleich klingt der Startpunkt des 2018er (und leider bis dato letzten) Sisare-Werkes zwar ebenfalls sanft und melodisch, erinnert aber mehr an sagen wir einmal ältere The Pineapple Thief als an Ritual. Jedenfalls bis zu dieser in Minute 2 plötzlich hereinbrechenden Funky-Passage. Und bis…

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12.0
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(57:21, Digital, CD (sold out); Eigenveröffentlichung/Blood Music/Just For Kicks, 2014) Diese Hopefuls aus Haarlem hatten wir 2011 auf dem ProgPower Europe Festival begeistert für uns entdeckt, u.a. aufgrund ihres Gefährder-Potenzials: “Die vom Drummer über sein relativ kleines Pearl-Kit verwalteten Tempiwechsel können die geistige Gesundheit sensibler Naturen sicherlich gefährden.” Darüberhinaus gab es gleich mehrere aktuelle Anlässe, sich wieder einmal mit den wunderbaren Niederländern zu beschäftigen: erstens ist ihr Longplay-Debüt a) warum auch immer auf diesen Seiten nie gewürdigt worden und b) vor wenigen Tagen wieder auf Streaming-Plattformen zurück erschienen. Zweitens hatte die Band mit ihrer vorzüglichen EP von 2009 (12/15 Punkten…

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13.0
News

Art conquers all Das wird aber jetzt mal sowas von offtopic! Und zwar allein schon deswegen, weil es hier vordergründig gar nicht um mehr oder weniger progressive Musik geht (und wann hätte es das jemals zuvor hier gegeben? Zwinkersmiley). Sondern um einen erst gestern gesehenen Film – den der Autor übrigens in Deutschlands Lieblingskino des Jahre 2017 erlebt hat, dem WOKI. Jenem Bonner Musentempel also, wo man solch einen Filmstart wenn irgend möglich und drum so auch hier geschehen liebevoll in Anwesenheit des Regisseurs und mehreren Akteuren zelebriert. Bei reiflicherem Nachdenken: vielleicht weichen wir hiermit ja doch gar nicht so…

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11.4
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Colosseum sind fraglos eine der beeindruckendsten Live-Bands, die der Autor je auf der Bühne erleben durfte – und trotz Reunions und anderer “zweiter Chancen” (vgl. JCM) hat man sie gefühlt doch trotzdem einfach viel zu selten erlebt. Das ist auch nicht mehr aufholbar, seit Kopf, Seele und Sticks der Band in Gestalt von Jon Hiseman 2018 viel zu früh das Zeitliche segnete – übrigens unmittelbar nach einem weiteren ausgezeichneten Konzert… Und was kann in einer solchen Situation überhaupt Trost bieten, was kommt da wie gerufen? Bislang unbekannte Live-Aufnahmen natürlich! Doch nicht etwa fragwürdiges Bootleg-Gelumpe, sondern gehobener Standard von Repertoire Records.…

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12.0
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(48:38, 47:36, 2CD+DVD; Sony Music, 2020) Das DVD-Menü offeriert gleich zu Beginn die volle Wahlqual: “Play Film” versus “Play songs only”. Wir machen natürlich Ersteres und landen, voilà, in einem richtigen Konzert-Film-Rahmen der von Regisseur James Tonkin mit einem hübschen Vorspann versehen wurde. Einem Vorspann, in dem der Musikwissenschaftler Hans Keller seine berühmt-vernichtende Kritik an den Pink Floyd von 1967 wiederholen darf: Four quick points I want to make before you hear them… To my mind there is continuous repetition and proportionately, they are a bit boring. My second point is that they are terribly loud… My third point is…

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(50:25, CD, Kscope/Edel, 2020) Haben Gazpacho jetzt möglicherweise den gleichen Parnass erreicht wie ihre skandinavischen Kollegen Pain Of Salvation dies zu “Be”-Zeiten taten? Also intellektuell fraglos berauschend, aber karg bis unzugänglich und melodisch überwiegend jenseits der Baumgrenze? Bei Alben der Norweger sollte man sich mit Urteilen vor dem zehnten möglichst intensiven Hördurchgang ohnehin bedeckt halten und letztlich kann und soll das auch für “Fireworker” nur jeder individuelle Hörer für sich entscheiden. Ebenso strunzsubjektiv bleibt nach Abbrennen Nummer drei des ganzen Feuerwerks die persönliche Zwischenbilanz: da erinnert vieles an die letzten drei Album-Großtaten, insbesondere die dramatischen Chor-Passagen. Aber da bleibt auch…

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13.0
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(41:25, CD; Timezone Records/recordJet, 2020) Chaosbay hatten im Januar gemeinsam mit Soulsplitter im Kölner Tsunami Club eines der – so viel war damals schon deutlich gewesen – Konzerte des Jahres gespielt, zumindest für uns. Was damals noch nicht klar gewesen war: wie vergleichsweise wenig Wettbewerb es dieses Jahr Gig-technisch geben würde, von Festivals ganz zu schweigen…. Doch da kann unsere liebste Chaosboygroup ja am wenigsten für, die just dieser Tage im MTC ebenfalls zu Kölle sehr gern erneut an den Start gegangen wäre – es ist so schade drum! So muss sowohl der Band wie ihren Fans nun also diese…

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(45:09, CD; Kscope/Edel, 2020) Crime doesn’t pay – im Falle des organisierten Ananas-Diebstahls kann das nicht so ganz stimmen. Auf den vermutlichen bisherigen Kreativ-Höhepunkt von The Pineapple Thief – Dissolution (2018; Album der Woche bei uns) – folgten erfolgreiche Touren und ein nicht überraschendes, aber vorzügliches weiteres Live-Album Hold Our Fire (2019). Und nun – Corona zum Trotz – hat die Band um Rädelsführer Bruce Soord schon wieder ein neues Ding gedreht, bei dem es um Variationen des seit Jahrhunderten faszinierenden Gedankenspiels “Wie wirklich ist die Wirklichkeit=” – und vor allem “wessen Wirklichkeit?” zu gehen scheint (vgl. “Alternative Facts” bzw.…

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12.0
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(52:48, CD, LP (beide ausverkauft), digital (Name Your Price), Nasoni, 2016/2020) Oh Großmächtiges ProgArchives-Ohrakel, tu’ die Schleusen Deines Allwissens für uns auf. Und siehe – das Ohrakel stopfte seine Bon… Pfeife, nahm einen Zug und hub an zu erzählen: »SPACE INVADERS is a loose project of members originally being underway with different space and krautrock bands in Germany and Switzerland. It all started in 2009 at the Burg Herzberg Festival where session guitarist Mike Häfliger (SPACENOTE), bass player Paul Pott (ZONE SIX) as well as Dirk Bittner and Dirk Jan Müller of ELECTRIC ORANGE fame came together for some jam…

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