Autor: Klaus Reckert

"everything happy, and progressive, and occupied" K. Grahame, The Wind In The Willows

12.0
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(40:06, CD, Eigenveröffentlichung, 2021) Fühlen wir doch eingangs den wichtigsten Namen hier mal auf die Fangzähne… Witchdoctors waren/sind Heiler von durch Hexenkunst entstandene Krankheiten. Und ein sticky hickey wäre entweder ein klebriger Knutschfleck. Oder ein klebriges Dingsbums. Als spontan zum Knutschen und dabei lange anhaftend erweist sich auch das Debütalbum dieser bemerkenswert zusammengesetzten Formation. Rezensent ist normalerweise bekennender Rap-Flüchter. Aber der (nur taktweise, dann aber mit authentischem Jahmeycaaaah-Akzent) angerappte Vortrag von Sänger Pablo passt auf Stücken wie dem Titelstück mit seinen rattenscharfen Bläsersätzen (Arrangements von Til Schneider) einfach großartig zu dieser elektrisierenden Mixtur aus Oldschool Funk und Reggae. Das umweltbewegte…

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12.0
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(71:25, CD, digital, Sempleton Productions (Eigenveröffentlichung)/Just For Kicks, 2021) Mit “Connected” ist dem Quartett aus Chicago ein schöner Qualitätssprung im Vergleich zum auch schon ansprechenden Debüt von 2019 gelungen. Der lässt sich an den nochmal packenderen Melodien festmachen, die auch so einen fast zehnminütigen Brocken wie ‘Interrogation Room B’ als Aufmacher bestens funktionieren lassen. Außerdem hat sich gesangtechnisch einiges verbessert, hin und wieder klingt es hier schon sehr nach Enchant. Und das ist als dickes Kompliment gemeint. Dazu ist das auch insgesamt lange Opus noch recht abwechslungsreich geworden – Metal-Power Chords? Bitte sehr. Funk-Bass wie von anno dunnemals? You got…

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11.0
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(42:33, CD, Eigenproduktion/Zoundr, 2021) Der bereits dritte Wurf der Bremer Stadtparanoiker Thomas Schaefer (Bass, Gesang), Björn Göran Detjen (Schlagzeug, Gitarre, E-Piano, Orgel, Gesang). Und erneut ein Homerun? Kann man sagen. Vordergründig poppig-flockig, ja tanzbar gelingt dem Duo das Kunststück – hierin z.B. They Might Be Giants oder Timbuk3 vergleichbar – , dass man den an sich durchaus glaubwürdig wirkenden Mix aus Alternative Rock, Indie Pop, urbanem Folk, Gospel (‘Swing Sweet Sin’), Reggae und Ska in Zeitlupe (‘Blackboard’, ‘Almighty Daughter’) nie zu 100 Prozent ernst nehmen mag. Oder vielleicht besser gesagt, dass man zu spüren glaubt, dass diese Künstler sich selbst…

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(61:15, CD, digital, Hostile Media/Just For Kicks, 2021) Eine Vollbedienung für Prog-Metal-Fans, das wird gleich anfangs klar, wenn sich das bombastische instrumentale Intro des Titelstücks entfaltet. Und wenn Bandboss und Gitarrist Graham Kean zum ersten Mal zeigt, aus was für Holz er geschnitzt ist. Eine recht edle Sorte nämlich, die mehr in die Richtung Vinnie Moore als z. B. John Petrucci geht. Also mit einem nicht besonders stark verzerrten, leicht näselnden und oft hellauf jubelnden Ton. Und einer Spielweise, die bei allem Riffing und durchaus vorhandenen Speed-Passagen vor allem auf Melodik setzt und daher Töne auch mal etwas länger hält,…

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11.0
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(49:24, 54:10, 2 CD, digital, Moosicus/MiG-Music, 2021) Hier handelt es sich um den Mitschnitt eines Radiokonzerts aus dem Sendesaal des Radio Bremen vom 14.03.1974. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hatte das Quartett gerade einen Plattenvertrag mit Vanguard ergattert, dem das kommerziell erfolgreiche dritte Band-Album “Winter Light” folgen sollte. Wir erleben folgende Besetzung: Ralph Towner – Gitarre (Keyboard, Trompete) Paul McCandless – Blasinstrumente (Bassklarinette, Flöte) Glen Moore – Kontrabass Collin Walcott († 1984) – Perkussion (Tabla), Sitar, Hackbrett. Für Fans ist die Ausgrabung gerade vom Live-Repertoire her bereichernd, so gibt es z.B. nur je eine Titel-Überschneidung mit sowohl “In Concert” von 1975…

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(49:14, Digital, CD, Vinyl, RareNoiseRecords, 2021) Wikipedia weiß: J. Peter Schwalm (* 1970 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Komponist und Musikproduzent der im Bereich elektronische Musik, Film, Theater, Ballett und Neue Musik tätig ist und einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem britischen Musiker Brian Eno bekannt ist. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Diese Zusammenarbeit mit Eno manifestierte sich übrigens u.a. in einem Auftritt in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle, an dem auch Holger Czukay und Jem Atai beteiligt waren. Zu neuen Ufern geht es jetzt mit “Aufbruch”, dem Auftakt einer Kooperation…

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7.0
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(31:09, CD-R, Eigenveröffentlichung, 2021) Und gleich eingangs wieder ´was gelernt, desdawären gleich drei schöne Worte: a) Estompe (fr.: b) Papierwischer), “umgangssprachlich auch c) Schummelnudel genannt, ist ein aus zusammengerolltem Leder oder Löschpapier bestehendes, stiftartiges, unten zugespitztes Zeichengerät” (Wikipedia). Dazu noch einen hierorts bislang völlig unbekanten Musicus (Matthias Schrön, aka Estompen) kennengelernt. Und einen neuen Zustand bei der Musik-Rezeption: estompismatisiert – das liegt so in etwa zwischen fasziniert und bis hart an die Toleranzgrenze schmerzerfüllt. An das geheimnisvolle Opus herangetraut hat sich der Rezensent in erster Linie aufgrund des wundervollen, mit Lebens-Ansichten des Katers Murr ein lebenslanges Lieblingsbuch zitierendes Artworks. Das…

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(49:34, CD, digital, Eigenveröffentlichung/Blank Records Berlin, 2021) Der studierte Cellist Tobias Vethake arbeitet seit 1999 als Komponist für zunächst Werbung, Film und TV-Serien, seit 2004 auch fürs Theater. Das Alter Ego Sicker Man ist nur eines seiner zahlreichen Projekte, aber sicherlich eines der interessantesten, auch und gerade im (wie stets bei uns: im weiteren Sinne) Prog-Kontext erlebt. Das soeben erschienene “Dialog” ist bereits das zweite rein instrumentale Sicko-Release und führt den Wahl-Berliner laut eigenen Aussagen zurück zu … … his earliest musical influences and relying solely on his cello’s expressive voice – an attempt to remeasure the musical field in…

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Unser Excel-Black Belt und ProgStat(ist)iker Christoph hat wie schon in den Vorjahren freundlicherweise auch für das Year of the Plague die folgende traurige Auflistung für Euch erstellt – wie immer völlig ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Liste selbst, der angegebenen Referenzen bzw. Genres oder Instrumente. 2020 leider verstorbene Musiker, meist Rock-, teils auch Progrock-Künstler und -Größen Januar 03.01. Bo Winberg (The Spotnicks) Instrumental Rock Gitarre, Dobro, Sitar, Gesang 07.01. Neil Peart (Rush) Progessive Rock Schlagzeug 10.01. Wolfgang Dauner (Et Cetera, United Jazz+ Rock) Jazz, Jazz ‚Rock, Electronic Klavier, Synthesizer 15.01. Geoff Castle (Nucleus, Carmina) Rock, Fusion, Jazz Synthesizer 15.01. David…

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(30:32, CD, LP, Bastardized Recordings/Membran, 2021) Wer mit intensiver Nahhörsturzerfahrungs-Musik mit guten deutschen Texten etwas anfangen kann, wer Napalm Death und Carcass als stilbildende Klassiker begreift und nicht als Auspeitschmucke missversteht, wer gar die “Three of a perfect Pain” alias The Hirsch Effekt verehrt und diese hier noch nicht kennt, der kann das hiermit vielleicht schnell und schmerzarm nachholen: Der Code of Horror des Krefelder AvantGrindCore-Quartetts Japanische Kampfhörspiele (von ihren – laut Band: “weltweit ca. 100” – Fans erschauernd zu “JaKa” abgekürzt) lässt sich u.a. ihren Texten ganz gut entnehmen… ‘Der Schweinetransport’: Tausende von Kalorien machen Jagd auf Menschen Mit…

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