Autor: Philipp Roettgers

“Journalism is a low trade and a habit worse than heroin, a strange seedy world of misfits and drunkards and failures.” - Hunter S. Thompson. “Art is long and life is short, and success is very far off.” - J. Conrad

10.0
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(45:25, CD, Noisolution, 2016) Die Kopenhagener Band mit dem augenzwinkernden Namen LSD on CIA hat ihr zweites Album herausgebracht: “Celestial Bodies” steht für die Weiterentwicklung der Gruppe, hier wird gerockt und getanzt bis zum Morgengrauen. ‘Assault’ beginnt passend zum Titel wie ein Anschlag auf den Zuhörer. An den Drums schlägt man um sich, bevor die restlichen Instrumente und der Gesang einsetzen und eine sehr eigene, schräge Stimmung erzeugen. Es geht weiter mit ‘Waltz In The Symmetrie’, und bis der letzte Ton des Rausschmeißers ‘Fall In Place’ erklungen ist, sind die Songs vom Sound her ähnlich und bleiben auf dem vorgegebenen Niveau. So ist…

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11.5
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(41:51, CD, Thrill Jockey/Rough Trade, 2015) Golden Void bestehen aus Isaiah Mitchell von der Band Earthless (Gitarre, Gesang), Camilla Saufley-Mitchell (Keyboard und Geang), Aaron Morgan (Bass) und Justin Pinkerton (Drums). Die Mitglieder kennen sich schon seit ihrer Schulzeit und wurden 2012 als “best new psych band” der kalifornischen Bay Area gefeiert. 2015 brachten sie ihr zweites Album “Berkana” heraus, produziert von Tim Green und im Gegensatz zum Vorgänger nicht in einem durch ‘live’ eingespielt. Grund genug, uns ein wenig damit auseinanderzusetzen. ‘Burbank’s Dream’ fängt mächtig und kräftig an und stampft in die Tiefen des zu hörenden Albums hinein. Wie ein roter Faden…

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9.5
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(43:21, CD, Bionic Records/Spider Promotion, 2015) The Secret Sits aus Köln versuchen sich auf den Pfaden von Radiohead und Sonic Youth. Der Bandname bezieht sich auf ein Zitat von Robert Frost aus dem Jahr 1942, das vorliegende Album ist bereits im Mai 2015 erschienen. Was uns erwartet: viel Pathos, ein wenig Verschrobenheit, und Experimentierfreude. Klingt nach Progressive Rock? Richtig. Bereits die erste Single und der Opener ‘Close Up’ machen klar, dass der Vergleich mit Radiohead passt. Sphärische, verträumte Popmusik, die einerseits eingängig und tanzbar daherkommt, gleichzeitg aber auch sehr progressiv angehaucht ist und eine ganz eigene Ästhetik besitzt. Irgendwie sehr…

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8.0
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(45:13, CD, Layered Reality, 2015) ReSolve wurde 2010 von Gregory van der Hoeven (Drums) und Lennert Kemper (Gitarren) in Den Haag gegründet. Beide waren schon länger als Musiker aktiv und wandten sich mit ihrer neuen Band dem Progressive Metal zu. 2013 vervollständigten Fabian Blomsma (Synths), Justus Ebel (Bass) und Chrissy Spruijt (Gesang) das Line-up. Nach einigen Gigs verließ Spruijt die Band schon wieder, für sie kam Radina Dimcheva, die wir auf der aktuellen Scheibe hören. Ein Plattenvertrag wurde geschlossen, man ging ins Studio und heraus kam das vorliegende Debüt “Wayward Sanctuary”. Insgesamt passt der Begriff Progmetal, aber man kommt nicht umhin an Bands wie Nightwish…

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10.5
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(48:05, CD, Rare Noise, 2016) Die Prog/Fusion/Jazz-Supergroup Naked Truth hat dieses Jahr ihr drittes Studialbum “Avian Thug” herausgebracht. Dem voraus gingen “Shizaru” (2011) und “Ouroboros” (2012). Wer mit dem Bandnamen nichts anfangen kann, dem sagen vielleicht die einzelnen Mitglieder eher etwas: Graham Haynes (Trompete), Lorenzo Feliciati (Bass, Gitarren, Produktion), Roy Powell (Hammond Orgel, Synths, Keyboards, Piano) und Pat Mastelotto (Drums & Percussion). Prog-Kennern werden diese Namen ein Begriff sein. Kopf und Gründer der Band ist der Italiener Feliciati. Zusammen mit Bill Laswell produzierte er die Scheibe auch, die sich wieder in progressive und jazzige Fusion-Gefilde aufmacht, alles rein instrumental – so wirkt ein…

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11.0
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(47:35, CD, MoonJune Records, 2015) Nach vier Jahren Pause brachte die neapolitanische Band Slivovitz Ende letzten Jahres ihr drittes Album “All You Can Eat” heraus. Die Vorgänger “Hubris” (2009) und “Bani Ahead” (2011) waren hoch gelobt worden. Die Gruppe bietet interessante Musik: Zum einen gibt es typische Prog-Elemente wie Synthiesounds und verzerrte Gitarren, wechselnde Themen und Klänge, interessante Rhythmen, und erst diese Bläser – Moment, da befinden wir uns ja bereits beim Jazz. Vielleicht liegen die beiden Bereiche doch näher aneinander, als man denkt? Das tun sie! Was uns hier geboten wird, ist reinster Progressive Jazz. Und man bekommt vor Staunen…

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10.5
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(51:57, CD, Eigenveröffentlichung, 2014) Als der Rezensent die Scheibe “Aineo” von Roland Bühlmann in den PC schob, wurde ihm als Genre “Alternatief” angezeigt. Man schmunzelt und kommt nach dem Durchhören des Albums zu dem Schluss: Der Begriff passt. Roland Bühlmann ist ein schweizerischer Gitarrist, Komponist und Produzent, der jahrelang mit diversen Musikern und Bands gespielt hat und sich nun solo Gehör verschafft. Das alternatiefe Instrumentalalbum wurde im Homestudio aufgenommen, da kommt einem gleich Mike Oldfield in den Sinn. Vor allem, wenn man dann noch liest, das Bühlmann sämtliche Gitarren und sonstigen Saiteninstrumente selbst eingespielt hat. Auch musikalisch ist der Vergleich…

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13.0
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(58:09, CD, Long Branch Records/SPV, 2015) Nachdem die Österreicher Second Relation ihr hervorragendes Album “Eno” dieses Jahr herausbrachten, das sich auf der Best-of-Liste des einen oder anderen Betreuers findet, widmen wir uns nun noch schnell dem Vorgänger. “Abiona” gibt es schon länger, die Platte wurde aber letztes Jahr neu aufgelegt, als die Band einen Plattenvertrag bekommen hatte. Zu Recht! Bastian Berchtold (Bass/Vocals), Daniel Fleps (Keyboard/Backing Vocals), Simon Gstöhl (Guitar), Julian Nachbauer (Guitar) und Michael Simic (Drums) haben Second Relation 2007 in Vorarlberg gegründet und sie haben sich dem progressiven Rock verschrieben. “Abiona” war bereits ihre zweite CD. Von der Aufmachung her eindeutig ein…

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8.0
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(48:48, CD, Rare Noise, 2016) Und noch eine Veröffentlichung aus dem Hause RareNoiseRecords. Diesmal hat Label-Mitbegründer Eraldo Bernocchi, seines Zeichens Designer, Musikproduzent und Musiker, eine eigene Scheibe veröffentlicht. Der ehemalige Punk-Gitarrist aus Italien hat sich mit dem indischen Slide-Gitarristen Prakash Sontakke zusammengetan. Heraus kam “Invisible Strings”. Bei der Herkunft der beiden Herrschaften ist schnell klar, dass dies wieder ein Album ist, für welches mit der “Verschmelzung von Ost und West” geworben wird. Auf dem Opener ‘The Last Emperor Walked Alone’ wird diese versuchte Verschmelzung schon sehr deutlich. Die Gitarren schweben über einem elektronischen Beat und Keyboardteppichen und wechseln sich in…

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9.0
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(69:31, CD, Rare Noise, 2016) “Monumentales Werk vereint Alte Musik und Heavy Metal” titelt die dem Rezensenten vorliegende Packungsbeilage. Na, dann sind wir ja mal gespannt, was uns da um die Ohren gehauen wird. Erster Eindruck: Ja, stimmt. Aber fangen wir von vorne an. Schlagzeuger Bobby Previte, bekannt durch einige Projekte, nicht zuletzt durch seine Trio-Zusammenarbeit mit Steve Swallow und Jamie Saft (The New Standard, 2014) begibt sich auf von ihm bisher unerforschtes Terrain: das Vermischen von klassischer Musik und Rock. Diese Thematik findet sich ja im (Prog-)Rock-Bereich häufiger wieder. Konkret hat sich Previte dafür Guillaume Dufays “Missa Santi Jacobi” ausgesucht.…

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