Autor: Patric Sulz

12.0
Reviews

(45:32, 53:17, 2 CD, Noisolution, 2002, 2003/2016) Lange Zeit war es um die in Kultband aus Los Angeles still geblieben, 2016 dann erleichtertes Aufatmen in der Fangemeinde: Mother Tongue lebt! Grund genug für eine Revival-Tour und die Neuauflage zweier längst vergriffener Scheiben in einer Fan-Edition. „Streetlight“: Nach kurzem Intro gibt es mit der Postrock-Hymne ‘Crmble’ und dem knackig kurzen ‘He’s The Man’ erstmal richtig auf die Ohren. Etwas gediegener hingegen wirkt der Anfang von ‘Future’. Doch auch hier dauert es nicht lange, bis verzerrte Funk-Riffs aus den Boxen dröhnen. Richtig ruhig wird es erstmals mit ‘Nightbirds’. Das Singen der Nachtigall bleibt aber aus,…

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10.7
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(43:03; CD, LP, Elektrohasch Records/Sonic Rendezvous, 2017) Die Geheimniskrämerei hat ein Ende: Anfang Mai erschien die “Secret Box” des Augsburger Quartetts Carpet. Wer jetzt an die Puppenkiste aus selbigem Ort denkt, liegt gar nicht so verkehrt, denn die Puppen tanzen auch hier. Ein sanftes Synth-Pad weht dem Hörer um die Ohren. Bass und Schlagzeug setzen mit einem fast künstlich klingenden Beat ein, der an Synth-Pop aus den 80er-Jahren erinnert, Fender-Rhodes-Akkorde schmiegen sich an. Dann setzt Hall-geschwängerter, schwebender Gesang ein. So öffnen Carpet mit dem Titel ‘Temper’ die „Secret Box“. Fans, die das letzte Studioalbum “Elysian Pleasures” noch im Ohr haben, dürften sich erstaunt…

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Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Bereits zum 34. Mal laden Mani Neumaier (Guru Guru) und seine Gurus zum Finkenbach-Festival ein. Mit dem Finki kann man nichts verkehrt machen – das zeigt nicht nur die Tradition, sondern auch das diesjährige das Line-up: Epitaph, Mother’s Cake, Amon Düül II, My Sleeping Karma, Electric Orange, Marblewood, Kraan, Guru Guru, Siena Root und die mit Hochspannung erwarteten Live-Debütanten von Coogans Bluff haben ihren Besuch angekündigt. Kenner lecken sich die Lippen: Diesmal ist das eine ganz besonders hochkarätige Mischung aus Kult- und Newcomer-Bands! Nicht nur die schöne Landschaft rund ums Finkenbachtal lockt immer wieder zahlreiche Krautrocker in den Odenwald. Auch die…

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8.5
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(45:05, CD, 180g-LP inkl. CD, Crispin Glover Records/Stickman Records, 2016) Was tut man nicht alles für seine Freunde? Für “Different Stars”, das dritte Studio-Album der Trondheimer Band Sugarfoot, lässt sich Bent Sæther (Motorpsycho, Sugarfoot, ehemals Spidergawd) nicht lumpen, sondern sogar in die Wüste schicken. Und das aus gutem Grund: Wieder einmal öffnete David Catching (Eagles Of Death Metal) die Tür zur Rancho De La Luna. Doch waren es weit mehr als Catchings legendäre Fertigkeiten als Produzent und Koch, welche die Norweger nach Joshua Tree zogen. Genauso wichtig war ihnen, genau jenes Kalifornien zu erleben, dass sie bisher nur aus Büchern,…

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9.5
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(48:26, CD, Bad Elephant Music/Just For Kicks Music, 2016) Nach all den Jahren ein neues Album von Mother Tongue? Weit gefehlt: Bei Mothertongue handelt es sich nicht um das getrennt Mother Tongue geschriebene Rock-Quartett aus der kalifornischen Wüste, dass uns in den 90ern mit ihrem Psycho-Blues-Rock und Titeln wie ‘Broken’ erfreute, sondern um eine sechsköpfige Gruppe von Briten, die sowohl schlechte Witze als auch Dinosaurier bzw. Echsen mögen, teils tolle Haare haben und sich eines Dienstag abends im Jahre 2013 ineinander verliebt haben. So zumindest die Kurzfassung der offiziellen Band-Biographie. Der anfängliche Schock aufgrund der Band-Verwechslung ist jedoch schnell überwunden,…

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9.0
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(76:47, CD, 2 LP, MP3-Download, Fuzzorama/Cargo, 2016) Wer schon einmal das Vergnügen hatte die Truckfighters auf der Bühne zu sehen, weiß was auf ihn zu dröhnt: eine bombastische Wand aus Fuzz, gepaart mit der sprunghaften Akrobatik von Gitarrist Niklas Källgren! Den Groove für dessen Veitstanz liefern Drummer Axel Larsson und Bassist/Sänger Oskar Cedermalm. Zum Erscheinen von “Live in London” beschäftigt Fans eine Frage: Kann man die explosive Performance der drei Schweden auf Tonträger bannen? Die ehrliche und zugleich ernüchternde Antwort: jein. Mit ‘Mind Control’, dem Opener des letzten Studioalbums “Universe” (2014), versucht das Trio, die in der Londoner Islington Academy versammelten Fans…

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12.5
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(43:53, CD, Heavy Psych Sounds, 2016) Ganze 21 Jahre ist es her, dass Farflung sich mit “25,000 Feet Per Second” aufmachten, die Tiefen des Rock-Kosmos zu ergründen. Jetzt ist das Space-Rock-Mutterschiff wieder gelandet und Farflung kommen nicht alleine. Größen wie Nik Turner (Hawkwind), Gene Troutman (Queens Of The Stone Age) David Catching (Queens Of The Stone Age, Eagles Of Death Metal) geben sich auf dem Album “5” die Ehre. Catching öffnete gar das Tor zur sagenumwobenen Rancho De La Luna, dem legendären Studio inmitten der Wüste Kaliforniens, in dem auch einige Titel des Albums produziert wurden. Abgesehen von Split-Veröffentlichungen mit Black Rainbows, White…

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(42:34, CD, Noisolution, 2016) Abgespaced aber nicht abgehoben: Mit ihrem Album “Flying To The Stars” laden Coogans Bluff die Zuhörerschaft auf eine Reise zu den Sternen ein, um einen Ort voller Liebe zu finden. Und schon von der ersten Sekunde an wird klar, dass dabei keine Zeit zu verlieren ist. Der Countdown wird einfach übersprungen und der 12:41 Minuten lange Opener ‘Flying To The Stars’ erzeugt mit kraftvollem Bläsersatz, schnellem Schlagzeug und einem treibenden Bass eine enorme Spannung – genügend Schub, um die Rakete zu starten. Der Sound verdichtet sich weiter und weiter, immer höher und schneller steigt die Rakete in…

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Von wegen schwäbische Pünktlichkeit! Mit nicht ganz höflicher Verspätung betritt das Stuttgarter Parkhüter-Trio die Bühne im spärlich besuchten Club Voltaire. Dafür geht dann alles ganz schnell. Kaum ist Carsten Netz´ Ankündigung des Openers ‘Letter Dell’ verhallt, fällt ein kleiner Papierzettel aus seiner Hand und flattert zu Boden. Dann weht eine sanfte Elektro-Melodie aus den Boxen, die er auf seinem kleinen Keyboard spielt. Jörg Bielfeldt, Drummer und geistiger Vater des Titels, sitzt mit Kopfhörern hinter seinem Schlagzeug und wartet geduldig. Er wirft einen letzten prüfenden Blick auf das neben ihm aufgestellte Regal, von wo aus ihm zahlreiche Effektgeräte und Controller entgegenblinken.…

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Muttergefühle Seien wir ehrlich, die Aussicht auf einen Abend mit Muttern kann schon mal ein flaues Gefühl im Bauch verursachen. So ist auch uns etwas mulmig zumute, als wir uns klarmachen, dass wir gleich auf ein schwäbisches Mutter-Biest und einen Tiroler Mutterkuchen in einer ehemaligen Brauerei am Waldrand treffen werden. Mit Einbruch der Dunkelheit beginnt das Mutterbeast durchs Sudhaus zu dröhnen. Bewaffnet mit zwei Bässen haut das Stuttgarter Stoner-Trio dem Publikum die ersten Stücke um die Ohren. Dann tauscht Frontmann Cody Barcelona Bass gegen Gitarre aus. Auch sprachlich vollzieht sich ein Wechsel: Röhrte er bisher englische Texte über die Metal-lastigen Stoner-Riffs,…

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