Autor: Juergen Meurer

8.0
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(67:22, CD, Prudence/BSC Music, 2015) Es gibt Alben, da tut man sich mit Beschreibungen und Bewertungen sehr schwer. Dieses gehört sicherlich in diese Kategorie, was wesentlich auch damit zu tun hat, dass die hier präsentierte Art von Musik nur sehr begrenzt in das übliche Beuteschema dieser Seite passt. Das soll uns aber nicht davon abhalten, dieses recht eigenwillige Werk vorzustellen. Der Name Tya kommt aus der Sprache der Aborigines Australiens und bedeutet so viel wie “Mutter Erde”. Ausgesprochen: “t:sch:ya“. Hinter dem Namen verbirgt sich der Nürnberger Musiker Martin Scherl. 2001 veröffentlichte er sein Debütalbum “Tribal Sutras”, dem in jeweils Drei-Jahres-Abständen…

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(78:20, CD, Progressive Promotion Records, 2015) 2015 scheint ein gutes Jahr für die deutsche Progszene zu sein. Nachdem mit Aeneas und Marquette zwei hervorragende neue Bands aktuell auf sich aufmerksam gemacht haben, legen Seven Steps To The Green Door ein nicht minder exzellentes Werk nach. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine neue Band, die Formation um Marek Arnold kann ja bereits auf einige Alben verweisen. Vor neun Jahren erschien das Debüt “The Puzzle”, seitdem entwickelte sich die Band stetig weiter und zeigt sich mit dem vierten Album nun in absoluter Bestform. Aktuell besteht die Band aus fünf festen…

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10.5
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(41:30, CD, White Knight Records/JustForKicks, 2015) Mit Pete Jones, der sich für sein Einmann-Prog-Projekt den Namen Tiger Moth Tales zulegte, hat sich das White Knight Records Label von Rob Reed und Will Mackie einen echten Hochkaräter geangelt, was sein kürzlich besprochenes und hoch gelobtes Debütalbum “Cocoon” eindrucksvoll bewies. Beflügelt von der Unterstützung des Labels und dem Spaß bei den Aufnahmen zum Debüt hat sich Jones Anfang des Jahres entschlossen, eine besondere Herausforderung anzunehmen. Es ging darum, im Februar (also an gerade mal 28 Tagen – sein Pech, kein Schaltjahr) ein komplettes Album zu komponieren und einzuspielen. Das Ergebnis ist glücklicherweise…

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12.5
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(77:29, CD, Eigenveröffentlichung/JustForKicks, 2015) Advent stammen aus den USA, gegründet von Henry Ptak und Alan Benjamin. Letzterer war übrigens bei der zwischenzeitlichen Reunion der US-Band Mirthrandir ebenfalls mit dabei. Ihr erstes Album erschien bereits 1997 auf dem italienischen Mellow Records Label. Nach längerer Pause kehrten sie 2006 mit dem Album “Cantus Firmus” zurück, weitere neun Jahre dauerte es bis zum aktuellen Werk. Der Statistiker in mir gibt dann auch gleich eine erwartungstreue Schätzung für das Erscheinungsjahr für Album Nummer 4 ab, nämlich 2024. Sehr bedauerlich, wenn es tatsächlich so lange dauern würde, denn Advent wissen zu überzeugen. Der kurze instrumentale…

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8.5
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(69:06, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Inner Odyssey ist eine kanadische Formation, die vier Jahre nach ihrem Debütalbum “Have a Seat” das Nachfolgewerk auf den Markt bringt. Gegründet wurde das Quartett 2007 von Gitarrist Vincent Leboeuf-Gadreau, damals gerade mal 17 Jahre jung. Auf der Suche nach Sinnesgenossen, die ebenfalls in Progrock-Gefilden musizieren mochten, wurde er schließlich fündig. Die Musiker stammen aus Quebec, was beim Schreiber dieser Zeilen sofort das Herz höher schlagen lässt, denn die Quebec-Szene hatte in den Siebzigern einen nicht unerheblichen Stellenwert, produzierte sie doch Hochkaräter wie Harmonium oder Pollen. Doch diese Art frankokanadischer SymphonicProg ist nicht das, was Inner…

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11.0
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(39:27, CD, Beste!Unterhaltung / Broken Silence, 2015) Eine Sängerin aus Island – da denkt die Mehrheit vermutlich erst mal an Björk. Und man ist geneigt, schnell Vergleiche zu ziehen. Doch mit der Musik von Björk hat das vorliegende Werk ausgesprochen wenig gemein. Deren Mut für Experimente ist sicherlich nicht für die Art von Musik zu erwarten, die Ragga Gröndal präsentiert. Denn hier geht es um Wohlklang, um oft verträumt-romantische Arrangements. Das hat auch mit Prog eher wenig zu tun, verdient aber trotzdem Aufmerksamkeit an dieser Stelle. Denn diese Form von ArtPop weiß durchaus zu gefallen – vorausgesetzt, der Hörer ist…

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11.5
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(78:46, CD, Eigenverlag, 2015) Hinter dem Namen Marquette verbirgt sich der Musiker Markus Roth, der hier nach dem kürzlich besprochenen exzellenten Aeneas-Album ein weiteres aktuelles Highlight aus der deutschen Prog-Szene vorlegt. Sein in feiner Digipack-Aufmachung präsentiertes Erstlingswerk verdient höchsten Respekt, das wird schon nach dem ersten Durchlauf deutlich. Warum der Name Marquette? Im Booklet erläutert Roth, wie er darauf gekommen ist. Es geht nämlich um eine Reihe an Automobilen, die zwischen 1929 und 1931 von Buick hergestellt wurde. Eine Reihe, die mit Fehlern behaftet war, wo aber jeder Wagen seine eigene, spezielle Besonderheit hatte. Und so sieht er dies auch…

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10.0
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(45:16, CD, Running Moose/Presence Records, 2015) Bei Moonwagon handelt es sich um eine 2008 gegründete Formation aus Kokkola, Finnland. Auf ihrer Facebook-Seite ordnen sie sich selbst Genre-technisch gesehen wie folgt ein: “Progressive / Psychedelic / Ambient / Jazz”. Dem darf ohne weiteres zugestimmt werden, wobei allerdings Progressive Rock nicht zwingend an die erste Stelle zu setzen ist. Es gibt Songs, in denen auch mal PostRock-Elemente zu hören sind, oder auch AlternativeRock-Ansätze. Ist beim Titel von ihnen selbst die Rede? Jedenfalls handelt es sich bei Moonwagon um ein Trio, das mit dem vorliegenden Werk ihr drittes Album vorstellt. Der Dreier besteht…

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12.0
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(52:03, CD, Black Widow, 2015) Wenn man die italienische Prog-Szene der letzten 40 und mehr Jahre betrachtet und mal von den ganz großen der Szene wie PFM, Banco oder Le Orme absieht und sich also mit der “zweiten Reihe” beschäftigt, so finden sich dort zahlreiche Bands, die in den 70ern zwar nicht ganz den Bekanntheitsgrad der erwähnten Italo-Dinos erreichten, die aber nichtsdestotrotz mit teils exzellenten Alben sich länderübergreifend zumindest in Insiderkreisen einen Namen machen konnten. Auch Delirium waren in den frühen Siebzigern in Italien keine Unbekannten, sie veröffentlichten 1971 ihre Debütscheibe “Dolce Acqua”, eine brave Mischung aus Jazz, Pop, Folk…

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10.0
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(49:18, CD, Eigenvertrieb, 2015) Iron Mountain stammen aus Irland. Limerick, um genau zu sein. Dudelsack und Whistles sind wesentlicher Bestandteil ihrer Musik – und schon ist die Schublade Irish Folk geöffnet. Doch damit wird man diesem Fünfer nicht wirklich gerecht. Zwar leugnen sie ihre Wurzeln und landestypischen Einflüsse nicht und es sind in der Tat Folk-Elemente enthalten, für die im Wesentlichen Matt Bashford (Uilleann Pipes, Low Whistle, Native American Flute) und Ronan Ryan (Transverse Wooden Flute, Flute Head) verantwortlich zeichnen. Doch was sie zusammen mit Steve Hughes (Bass), Ray Murphy (Drums, Percussion) und Damien Mullane (Guitars) aus dem Hut zaubern,…

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