Autor: Juergen Meurer

11.0
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(50:31, CD, LP, AMS Records, 2015) An dieser Stelle soll das italienische Label AMS Records vorgestellt werden. Es feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum, wie die Textergänzung „Italian Progressive Rock since 2006“ beim Firmenlogo besagt – ein guter Grund, sich mit dem zugehörigen Katalog zu beschäftigen. Den Anfang macht das Debütalbum von Ellesmere, „Les Chateaux de la Loire“. Name und Albumtitel klingen alles andere als italienisch, ebenso wenig die Songtitel, von zwei Bonustracks mal abgesehen. Doch traut dem Labelslogan: Wir sind in Italien – und zwar nicht bei einer Band, sondern beim Soloalbum von Roberto Vitelli, der hiermit ein blitzsauberes Debüt vorlegt. Nach dem ersten Durchlauf kommt einem Anthony Phillips in den Sinn. Die…

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9.5
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(69:17, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Was zunächst nach dem Album eines Solokünstlers klingt, entpuppt sich als Werk einer spanischen Band, sodass also eine Besprechung im Rahmen unserer “Spanischen Woche” gerechtfertigt ist. Der Name Baule taucht (fast) wieder auf, wenn man sich die Besetzungsliste anschaut: Der Gitarrist und Sänger heißt Eric Baulenas. Eric Rovira am Schlagzeug (plus Background-Gesang), Dani Soto am Bass und Isam Alegre an den Tasteninstrumenten (plus Background-Gesang) vervollständigen das Quartett. Nach sphärisch-symphonischem Keyboard-Intro folgt mit ‚Redemption‘ der erste mittellange Song. Baulenas greift auch als Sänger ins Geschehen ein, was zunächst nur mittelprächtig gelingt. Doch Entwarnung: Im weiteren Verlauf gewöhnt man sich relativ…

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9.5
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(43:39, CD, Lednevir Records, 2015) Rivendel ist eine spanische Formation, die 1982 gegründet wurde und acht Jahre später mit „Manifesto“ ihr Debütalbum auf den Markt brachte. 1996 folgte das bei Musea erschienene „The Meaning“. Das blieb für lange Zeit das letzte erkennbare Lebenszeichen, denn danach löste sich die Band auf. Es gab zwar zwischendurch erneut Aktivitäten, die verliefen aber im Sande. Jetzt, zwanzig Jahre später, ist Rivendel als Trio zurück. Dafür haben sich drei Urmitglieder zusammengetan: Jose Mari Aguirrezabala – Bass Oscar Belio – Tasteninstrumente Toño Cruz – Gitarren. Auf einen Schlagzeuger verzichtet man also. Glücklicherweise hat das kein nervtötendes Programming…

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11.0
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(40:23, CD, Tachika, 1978) Dank der Gnade der frühen Geburt durfte sich der Rezensent schon in den 1970er-Jahren auf Entdeckungsreise in die faszinierende Welt der progressiven Musik begeben. Die spanische Szene kam zugegebenermaßen vergleichsweise spät dran, aber auch sie hatte einiges zu bieten. Denkt man an spanischen Prog jener Zeit, fallen einem meist Namen wie Bloque, Alameda, Cai, Granada, Fusioon, Canarios, Nu, Triana, Mezquita, Medina Azahara, Iceberg und Iman ein. Eine Scheibe, die nicht nur optisch nachhaltige Wirkung erzielte, war „Escenes“ von Gotic. Die Band bot darauf eine Mischung aus Symphonic Prog und Jazz, bei der die Flöte eine dominante Rolle spielte. Das Interesse war geweckt,…

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9.5
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(44:34, Download, Eigenproduktion, 2015) Auf Bandcamp wird erklärt, wer oder was hinter dem Namen Psicolorama steckt, nämlich das sogenannte „M. Casado Project“. Als beigefügte Schlagworte finden sich: Prog rock, mellotrons and music for you. Stimmt die Beschreibung denn? Dazu muss man wissen, dass es schon diverse digitale Veröffentlichungen des scheinbaren Ein-Mann-Unternehmens aus Sevilla gibt, von durchaus unterschiedlicher Qualität bzw. musikalischer Ausrichtung. Das vorliegende Album ist, eine EP mitgezählt, sein fünftes Werk. Progressive Rock? Wohl eher nicht, zumal der Begriff “Rock” hier gar nicht assoziiert werden kann. Mellotrons? Leider nicht herauszuhören. Musik für mich? Oja, durchaus – denn dieses Album glänzt durch intensive Atmosphäre. Im Gegensatz zu…

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9.0
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(57:38, 52:32, 2CD, Azafrán Media, 2015) Beim Namen Amarok denkt man zunächst an ein Album von Mike Oldfield. Ein recht gelungenes, nebenbei bemerkt. Ob es hier eine Inspirationsquelle war, ist unbekannt – jedenfalls nennen sich auch Künstler und Bands so. Zum Beispiel ein polnischer Multiinstrumentalist, der seine Alben unter diesem Pseudonym veröffentlichte. Weil bei BetreutesProggen aber keine polnische sondern eine spanische Woche beginnt, widmen wir uns der von Keyboarder Robert Santamaria ins Leben gerufenen Gruppe Amarok aus Europas Süden. Die Gründung erfolgte 1990. Seitdem hat es viele Veröffentlichungen und sowie einige personelle Veränderungen und mit ihnen verbundene wechselnde musikalische Akzente gegeben. Das letzte Lebenszeichen…

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9.5
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(51:49, CD, Lynx Music, 2015) Der polnische Keyboarder Lubomir Jędrasik ist bereits seit vielen Jahren unter dem Künstlernamen Kayanis aktiv. Um die Jahrtausendwende veröffentlichte er Alben wie „Machines And Dreams“ und „Synesthesis“, 2012 folgte „Where Abandoned Pelicans Die“. Nun meldet er sich mit einem neuen Werk zurück. Es heißt „Transmundane“ und besteht aus zehn Instrumentaltracks. Das Booklet gibt nicht viele Informationen her: Offenbar hat Kayanis alles im Alleingang eingespielt, was im Wesentlichen umfangreiche Tastenarbeit bedeutet. Man erfährt lediglich, dass der Academic Choir of the University of Gdansk unter der Leitung von Marcin Tomczak beteiligt war, und dass die Aufnahmen den Zeitraum von 2012…

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10.5
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(51:29, CD, Fading Records, 2015) Rund sieben Jahre nach seinem Debüt “La Leggenda Della Grande Porta” legt dieser italienische Fünfer das Nachfolgealbum “Babylon” in leicht veränderter Besetzung vor. Ein Vergleich mit der kürzlich besprochenen Scheibe von Homunculus Res zeigt schön die Labelpolitik auf: Während Homunculus Res mustergültig für jene Ausrichtung steht, die das Mutterlabel AltrOck üblicherweise auf den Markt bringt, ist die Musik von VIII Strada ein bisschen anders gelagert. Hier geht es nicht nur eindeutig „elektrischer“ zu, sondern auch etwas geradliniger und mehr dem Symphonic Prog behaftet. Und damit eben interessant für das AltrOck-Sublabel Fading Records. Eine ausgesprochen wichtige Rolle…

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10.0
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(52:38, CD, AltrOck Productions, 2015) Bei manchen Alben ist die Frage wer sie veröffentlichen wird relativ einfach zu beantowrten. Homunculus Res‘ aktuelles Werk gehört dazu, denn es handelt sich um ein Paradebeispiel für jene Art Musik, die das mittlerweile schon über zehn Jahre existierende Mailänder Label AltrOck Productions herausbringt. ‘Come Si Diventa Ciò Che Si Era’ ist das zweite Album der Band aus Sizilien, die speziell Freunden der Canterbury-Szene geläufig sein sollte. Es beinhaltet 14 Songs, darunter mit ‘Ospedale Civico‘ einen knapp 18-minütigen Longtrack. Die Namen der Gastmusiker zeigen, in welche Richtung sich Homunculus Res orientieren: Mit von der Partie sind unter anderem David Newhouse (The Muffins), Aldo de Scalzi…

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8.0
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(43:11, CD, Black Widow, 2015) Ein Blick auf das Front-Cover genügt und man hat die richtige Idee, welche Art von Musik uns JPL hier präsentiert. JPL steht in diesem Fall nicht für den Nemo-Frontmann Jean Pierre Louveton, sondern für den italienischen Musiker Julius Paolo Lazzeri. ItaloProg-Kenner wissen den Namen möglicherweise einzuordnen, denn Lazzeri spielt auch in der ebenfalls bei Black Widow unter Vertrag stehenden Band Three Monks. Zurück zum Cover: Abgebildet sind eine Kirchenorgel und ein Schlagzeug – und genau das ist das Fundament dieses von Signore Lazzeri im Alleingang eingespielten Albums. Nicht Synthesizer oder Piano, sondern pompöse Kirchenorgel-Sounds bestimmen das bombastische Klangbild.…

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