Autor: Juergen Meurer

11.0
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(61:34, CD, Eigenproduktion, 2016) Das fängt doch schon mal gut an! Die hübsche Aufmachung im Digipak gefällt und die ersten Töne vermitteln dem Symphonic-Prog-Fan gleich ein wohliges Gefühl. Das instrumentale Intro (das auch genau so heißt) bietet feinen, klassisch angelegten Retroprog mit Soundtrack-Charakter. Im folgenden, leider recht kurzen ‚Focused‘ glänzt das Flötenspiel, das zusammen mit der Orgel an alte Camel-Zeiten erinnert. Ein Auftakt nach Maß also. Im dritten von insgesamt zehn Songs kommt dann erstmals Gesang hinzu, und auch jetzt käme der Autor dieser Zeilen niemals auf die Idee, das Werk einer israelischen Band vorliegen zu haben. Gesungen wird englisch, die Stimme des Gitarristen ist…

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11.7
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(43:20, CD, Tide, 2016) Sailor Free wurden Anfang der 1990er-Jahre gegründet, das vorliegende Album ist ihre vierte Veröffentlichung, wobei sie im Line-up erstaunliche Konstanz aufweisen. Und was sie unter Federführung des Multiinstrumentalisten David Petrosino vorstellen, ist bemerkenswert. Petrosino hat sämtliche Songs geschrieben, er singt und bedient Gitarren, Tasteninstrumente und Perkussion. Mit von der Partie sind: Alphonso Nini – bass Stefano „The Hook“ Barelli – guitars Stefano Toni – drums Hinzu kommen: Stefano Ribeca – sax Cecilia Amici – backing vocals Lorenzo Canevacci – guitar Raimondo Mosci – drums. Die elf Songs sind meist kurz gehalten, der längste schrammt gerade mal an der Sechsminuten-Marke.…

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10.7
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(56:49, CD, Eigenproduktion, 2015) Diese Newcomer verdienen Beachtung! Auch wenn es eine Weile dauert, bis klar wird um wen es hier geht – es kostet nämlich einige Mühe, den Bandnamen auf dem Cover zu entschlüsseln. Nun gut: AppleSmellColour also, der Name ist auf ein Gedicht von Gabriel Ferrater zurückzuführen. Diese Formation stammt aus Tarragona in Spanien, was man nicht heraushört, denn gesungen wird englisch. Spanische Wurzeln sind nicht auf Anhieb erkennbar, zu hören ist Musik von internationalem Format – sehr abwechslungsreich in den Kompositionen, kompetent vorgetragen und immer wieder für Überraschungen gut. Es geht sphärisch los, mit Tastensounds und gesprochenem Text. Auf das recht kurze Intro folgt…

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8.0
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(51:19, CD, Quixote Music, 2016) Wer sich gut in der deutschen Progszene auskennt, wird vermutlich schon auf den Namen Pia Darmstaedter gestoßen sein – wahrscheinlich wegen ihrer Mitwirkung an den letzten Alben von Poor Genetic Material. Mittlerweile ist die Flötistin in gleich zwei eigenen Projekten aktiv: Sie spielt bei der Band Coarbegh (vgl. z.B. “The Colour Of Happiness”) und mit Autumnal Blossom. Letztere veröffentlichten 2013 ihr erstes Album „Against The Fear Of Death“, das in fast identischer Besetzung wie jetzt “Spellbound” aufgenommen wurde. „Spellbound“ ist ein Konzeptalbum, das sich um Themen wie Leidenschaft, Liebe und Schmerz dreht. Sämtliche Kompositionen stammen aus Darmstaedters Feder, die neben ihrem Hauptinstrument auch…

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10.0
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(3 CDs: 60:09, 64:18, 60:14, 1 Audio-DVD, Cherry Red/Esoteric Records, 2016) Viele 1970er-Klassiker werden ja mittlerweile in neu abgemischten Versionen und mit opulenter Aufmachung neu auf den Markt gebracht, die aktuelle Medienbuch-Reihe von Jethro Tull sei als Beispiel genannt. Nun ist auch der erste Gitarrist von Genesis, Anthony „Ant“ Phillips, an der Reihe. Auf sein hoch angesehenes Debüt „The Geese And The Ghost“ folgt „Wise After The Event“. Ganz so aufwändig wie die Tull-Reissues fällt es zwar nicht aus, aber die kleine Box mit drei CDs und einer Audio-DVD in Pappschubern und mit beigelegtem Poster bietet schon für das Auge einiges. Auch der…

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10.0
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(47:19, CD, Aenima Recordings, 2014) Was ihren Bekanntheitsgrad anbelangt, mögen Il Castello di Atlante zur zweiten oder dritten Garde der italienischen Prog-Szene gehören, an mangelnder Qualität liegt dies aber kaum. An fehlender Erfahrung auch nicht, denn die Band existiert schon seit über 40 Jahren – um genau zu sein: seit 1974. Beim Baja Prog Festival 2014 feierte die Band ihr rundes Jubiläum, und das bei bemerkenswert konstantem Line-up. Anlässlich dessen trägt die hier vorliegende CD den Untertitel „Special Limited Edition For Baja Prog 2014“. “Arx Atlantis” besteht aus gerade mal vier Songs, eingespielt von folgendem Sextett: Aldo Bergamini – guitars / vocals Massimo di Lauro…

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9.0
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(55:24, 62:42, 2CD, Sireena Records, 2016) Was recht eisig klingt, ist kein Black Metal aus Norwegen, sondern in der Elektronik-Szene anzusiedeln. Unter dem Pseudonym Nattefrost tritt seit vielen Jahren der Däne Bjørn Jeppesen an – seit zwei Dekaden, um genau zu sein. Er lässt sein zwanzigjähriges Jubiläum von vielen Gästen feiern, die hier mit Neueinspielungen von Nattefrost-Titeln präsent sind. Jeppesens Musik scheint im Kollegenkreis beliebt zu sein, denn es haben sich so viele Künstler an dieser Aktion beteiligt, dass aus „Various artists interpreting Nattefrost“ ein Doppelalbum wurde. Abgesehen von Mythos und Current sind dem Autor die Beteiligten unbekannt, was daran liegen mag, dass die meisten nicht aus der klassischen, an der Berliner Schule…

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11.0
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(64:25, CD, Eigenproduktion, 2010) Ein neues Album von Pierre Moerlen’s Gong? Aus dem Jahr 2010? Und dann noch „Tribute“ – also ein Zusammenhang mit der schwedischen Formation Tribute? Das bisher letzte Album von Pierre Moerlen’s Gong wurde 2005 veröffentlicht und hieß „Pentanine“. Drei Jahre zuvor hatte Pierre Moerlen es gemeinsam mit russischen Musikern eingespielt. 2005 scharte er wieder Franzosen um sich, doch leider verstarb er wenig später völlig unerwartet im Alter von nur 52 Jahren. Und nun liegt also ein neues Album vor – mit welcher Berechtigung nennt sich die Band „Pierre Moerlen’s Gong“? Das Quintett besteht aus folgenden exzellenten Musikern: Samuel Klein – drums Marc-Antoine Schmitt…

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10.3
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(41:28, CD, Eigenproduktion, 2016) Aldous Huxleys Brave New World dient hier offensichtlich als grundlegende Inspirationsquelle. Mag der Albumtitel zudem auch an das gleichnamige Album der Strawbs erinnern, so ist die hier vorliegende Musik doch durch und durch von Pink Floyd zu Zeiten von „The Final Cut“ inspiriert. Auf “Grave New World, Part One” wimmelt es nur so von Soundcollagen jener Art, wie man sie von den Prog-Dinos kennt. Komplexe Geflechte aus Klangfragmenten und progressiven Arrangements, Gesang zum Teil inbegriffen, machen dieses Album zu einem recht opulenten Klangerlebnis. Umso mehr erstaunt es, dass hier keine Band zu Werke ging, sondern dass diese Musik mehr…

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11.0
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(51:17, CD, Cherry Red/Esoteric Records, 2016) Letztes Jahr zählte das wunderschöne Northlands von Tony Patterson und Brendan Eyre zu den Highlights des Rezensenten, dementsprechend hoch war die Erwartungshaltung hinsichtlich des Nachfolgewerkes. Inzwischen ist Patterson im Prinzip alleine unterwegs, aber für “Equations Of Meaning” hat er wieder die üblichen Verdächtigen um sich geschart. Auch sein Ex-Partner Eyre ist auf einem Song, ‚As The Lights Go Out‘, am Klavier zu hören. Dieses Stück stellt eine Gemeinschaftskomposition der beiden Protagonisten dar, alle weiteren neuen Titel stammen aus Pattersons Feder. Tony Patterson geht den auf „Northlands“ eingeschlagenen Weg hier weiter – auch „Equations Of Meaning“ ist ein sehr stimmungsvolles…

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