Autor: Juergen Meurer

10.0
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(39:49, CD, Eigenproduktion, 2017) Jen Gloeckner ist eine amerikanische Musikerin, die mit ihrem neuen Album „Vine“ auf sich aufmerksam macht und dabei zumindest partiell auch Prog-Bereiche streift. Elf Songs finden sich auf der recht kurz geratenen Platte, allesamt aus Gloeckners Feder und von ihr gesungen. Der gelegentlich etwas seichte Gesang erscheint beim ersten Hördurchgang eher unauffällig, doch im Laufe der Zeit wachsen die Songs. Und es steckt noch viel mehr Jen Gloeckner drin, denn sie tritt hier nicht nur als Komponistin und Sängerin an, sondern erweist sich als talentierte Multiinstrumentalistin. Das Innencover zu lesen, ist mal wieder Quälerei für die Augen –…

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10.0
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(64:42, 65:07, Doppel-CD, Kissing Sounds, 2017) Vor einigen Wochen wurde erstmals eine Veröffentlichung des Labels Kissing Sounds vorgestellt, nämlich die Kellerkind-Berlin-CD „Songs For Travelling“ des Labelinhabers Christian Gorsky. Nun liegt ein Sampler in Form einer Doppel-CD vor, der einen hübschen Überblick über das Schaffen weiterer Künstler aus der elektronischen Musik bietet. Das Album wurde von den Musikern selbst finanziert und präsentiert Sounds aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Alle vertretenen Künstler sind in der Link-Auflistung unten vertreten, weitere Einzelheiten sind also schnell abrufbar. Auf sämtliche Titel einzugehen, wäre wohl etwas zu viel des Guten. Die Musik von Kellerkind Berlin, Martin Neuhold, Christian Fiesel und Hagen…

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11.0
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(71:28 71:59, Doppel-CD, Eigenproduktion, 2016) Zwei CDs, sechs Titel, allesamt über 20 Minuten lang – da passt der Begriff „extended“ als Albumname perfekt. Auch die Untertitelung zeigt eindeutig, wo es lang geht: „An extended vision of Berlin School Music“ heißt es da – und das beschreibt die vorliegende Musik perfekt. Komponiert, gespielt, abgemischt und produziert wurde das Werk von dem französischen Elektronikmusiker Laurent Schieber, dessen zwei bisherigen Werke “Blue Dream” und “Amira” hier bereits gewürdigt wurden. “Extended” ist kein komplett neues Album, denn etwa ein Drittel des Materials kennt man schon von den beiden genannten Platten. ‚The Approach‘ gibt es bereits auf dem Debüt,…

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11.0
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(59:32, CD, Eigenproduktion, 2017) Der nächste neue Name aus der reichhaltigen Italoprog-Szene – noch dazu einer, den sich Symphonic-Prog-Freunde merken sollten. Denn das hier Präsentierte besitzt hohe Qualität. Das Projekt wurde von Keyboarder Sergio Caleca ins Leben gerufen. Was auch schon eine Weile her ist, denn es handelt sich bei „Maybe“ bereits um das dritte Album nach „Qwerty“ (die Tastatur lässt grüßen) aus dem Jahre 2013 und „Il Ritorno Del Gallo Cedrone“ (2015). Es handelt sich zwar um ein Soloprojekt, doch auf diesem Album erfährt Caleca vielfältige Unterstützung teils namhafter Landsleute. Nicht umsonst heißt es „Habelard2 + guests‘. Doch zunächst zu Sergio…

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10.3
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(47:21, 49:17, Doppel-CD, MiG , 1972, 2017) Die Mannheimer Band Twenty Sixty Six And Then wurde 1971 gegründet und machte sich mit beeindruckenden Liveauftritten rasch einen Namen. Ein dafür ganz wichtiger Faktor war Sänger Geff Harrison. Der Brite war seinerzeit mit einer englischen Band in Deutschland unterwegs bleib schließlich in Mannheim hängen. Als sich die sechs Musiker erstmals trafen, wurde sofort klar, dass man zusammen musizieren wollte. Schnell hatten sie ein Repertoire zusammengestellt, das sie live präsentierten. Für die Namensgebung war Harrison verantwortlich. In Anlehnung an den Geschichtsunterricht, wo auf die Schlacht von Hastings im Jahre 1066 eingegangen wurde, entstand eine Redensart „1066 &…

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11.7
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(79:52, CD, Fading Records/AltrOck, 2017) La Bocca Della Verita, der nächste neue Name aus der italienischen Progszene – da man sich angesichts der ungeheuren Menge an Bands mit länglichen Namen aus bella Italia gerne an Abkürzungen orientiert, im folgenden kurz LBDV genannt. Ob sich dieses Kürzel ebenso einbrennt, wie beispielsweise PFM, bleibt abzuwarten. Das Potenzial ist sicherlich vorhanden, aber bis zum Erreichen des Bekanntheitsgrades von PFM ist es noch ein sehr langer Weg. Vielleicht ist es zunächst eher realistisch, eine Hörerschaft zu erreichen, die Bands wie LDF goutiert. Wie, LDF ist kein Begriff? Erwischt. LDF steht für Locanda Delle Fate, die 1977 mit “Forse Le Lucciole Non…

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9.0
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(79:09, 77:57, 2CD, MiG/Indigo, 2000/2017) Klaus Schulze beschreibt in einem Interview, dass ihm zum Start seiner Solokarriere noch nicht klar war, wohin seine musikalische Reise führen sollte. Damals interessierte ihn die Vorgehensweise der Minimalisten Terry Riley und Steve Reich, mit ihrem Ansatz des Wiederholens und langsamen Veränderns von Strukturen und ihrer Art des Arbeitens mit Sequenzen. Das vorliegende Doppelalbum liefert ein gutes Beispiel dafür, wie Schulze dies rund 30 Jahre später umsetzte. Nach Teil 1 und 2 nun also der nächste Doppelpack mit 3 und 4 aus der Ballett-Serie. Als Ballettmusik war diese allerdings nie gedacht, sondern sie war für seine Mutter geschrieben, die…

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9.5
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(40:36, CD, Sireena Records, 1977/2017) 40 Jahre ist es her, dass die Düsseldorfer Formation Streetmark ihr Album „Eileen“ auf dem legendären Sky-Label veröffentlichte. Gegründet wurde die Band bereits 1969, doch erst sieben Jahre später erschien ihr Debütalbum „Nordland“. Von konstantem Line-up konnte bei Streetmark nie die Rede sein, immer wieder gab es Besetzungswechsel. Beim der zweiten Platte Eileen“ übernahm Wolfgang Riechmann den Gesang. Er war auch für Gitarre und Tasteninstrumente zuständig und teilte sich mit Gitarrist Thomas Schreiber das Songwriting. Am Schlagzeug agierte Hans Schweiß, am Bass war Manfred Knauf neu hinzu gekommen. Nicht zuletzt ist Keyboarderin Dorothea Raukes zu nennen, einer…

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10.0
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(56:40, CD, Sireena/Broken Silence, 2017) Hören Progfans den Namen Cinema, denken sie vielleicht an Yes zu Zeiten von “90125”. Hier geht es allerdings um eine deutsche Formation. Genauer gesagt um das Projekt des in Werdohl ansässigen Musikers Jürgen „Pöngse“ Krutzsch, der Krautrock-Kennern möglicherweise noch als Gitarrist der Formation Tibet bekannt ist. Er arbeitete nach Auflösung der Band unter dem Pseudonym Cinema weiter und veröffentlichte bereits mehrere Alben. Mit dem neuen Output ist ihm ein großer Schritt nach vorne gelungen, denn das Album bietet erstklassige Unterhaltung ohne Durchhänger. Die zehn Kompositionen wirken wie aus einem Guss. Das ist nichts Hochkomplexes, sondern eine Mischung aus melodiösem Instrumental-Prog und…

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10.5
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(73:29, 75:59, Doppel-CD, Bi-Za Records, 2017) Der Albumtitel spielt auf den an dieser Stelle kürzlich vorgestellten Hagen von Bergen an, dessen Wohlgefallen die Platte offenbar findet. Frank „Hagen von Bergen“ Schüßler hat das Bi-Za Records Label gegründet und dort unter anderem dieses prall gefüllte Doppelalbum veröffentlicht, er war auch für das Mastering zuständig. Es liegt nahe, dieses Werk mit dem „Hargest Darken“-Album des Labelchefs zu vergleichen. Parallelen gibt es, man agiert schließlich im gleichen Genre und präsentiert eine für dieses Label charakteristische Spielart. Ähnlich gestaltetes Digipak, prall gefüllte Silberlinge, und eine Art elektronischer Musik, bei der zwar gelegentlich die altbekannte Berliner Schule durchschimmert – bei Fiesel…

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