Autor: Juergen Meurer

Auf den Hund gekommener Proggie, aufgewachsen mit Yes, Genesis, Gentle Giant, King Crimson, VdGG usw. Anschließend bemerkt, dass es - huch - ja noch sooo viele andere Bands in dieser Richtung gibt, quer über den Globus verteilt. Dann kam das Interesse für Italo-Prog, Skandinavier, Japaner, Franzosen usw. Über Tangerine Dream, Klaus Schulze, Vangelis, Kitaro usw. entwickelte sich dann auch stetig das Interesse an Elektronischer Musik und Ambient.

8.5
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(62:28, CD, Eclipse Music, 2012) Und hier nun das nächste Album aus dem Hause Eclipse Music, diesmal vom Labelchef höchstpersönlich. Aus der bisherigen Erfahrung ist Eclipse Music im Wesentlichen ein im Jazzrock beheimatetes Label mit finnischem Flair. Der Labelboss ist selbst Musiker, also sollte man doch meinen, dass man hier den Label-typischen Sound geboten bekommt. Aber nein, Ylinen überrascht diesbezüglich mit einer etwas anders gearteten musikalischen Ausrichtung. Zwar wird in Heimatsprache gesungen, insofern ist die finnische Atmosphäre durchaus gegeben, aber Jazz-Bereiche werden, wenn überhaupt, nur gestreift. Stattdessen handelt sich eher um eine Mischung aus Melodic Rock und Singer/Songwriter, wobei hauptsächlich…

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8.7
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(41:01, CD, Eclipse Music, 2012) Und weiter geht’s mit Musik aus Finnland, auch wenn der Titel das zunächst nicht unbedingt vermuten lässt. Und beim ersten Durchlauf wird der Hörer angesichts der präsentierten Musik auch nicht gerade auf die Idee kommen, einer finnischen Formation zu lauschen. Slo Motive ist ein Trio, bestehend aus: Sanni Orasmaa – vocals, Kari Ikonen – electric piano / toy piano / analogue synthesizers Abdissa Assefa – acoustic and electronic percussion / samples / programming. Bei dieser Aufzählung wurde nichts vergessen, es handelt sich tatsächlich um ein saitenloses Album. Keine Gitarren, kein Bass. Stattdessen fällt direkt erst…

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10.0
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(54:44, CD, Eclipse Music, 2013) Der finnische Musiker Juha Kujanpää arbeitet laut eigenen Angaben im musikalischen Niemandsland zwischen Folk, Jazz und Rock. Prog darf man da mit Einschränkungen auch noch ergänzen. Er hat bereits in vielen Bands gespielt, die hierzulande allesamt kaum bekannt sein dürften. Sein erstes Soloalbum besteht aus zehn Instrumentals, die zwischen 2011 und 2012 komponiert wurden. „Tales And Travels“ ist der Untertitel dieses Albums, das gleich mit einem interessanten Achtminüter startet, der eine Mischung aus Folk, Prog und Klassik bietet. Für den klassisch-symphonischen Touch sorgen drei Violinisten. Kujanpää selbst ist für die Tastenbearbeitung zuständig, spielt sich aber damit…

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10.0
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(43:21, CD, Eclipse Music, 2011) Warum nicht mal ein neues Jahr mit einer finnischen Woche starten? Ermöglicht wird dieses Special durch das finnische Label Eclipse Music, das sich an dieser Stelle mit einigen Veröffentlichungen vorstellt. Und den Auftakt macht eine Band mit – welche Überraschung – vielen Vokalen im Namen. Kauhukakara. Aha. Das heißt ja bekanntlich so was wie Enfant Terrible. Aber „terrible“ ist hier nichts. Im Gegenteil, das ist recht unterhaltsam, wenn auch der Prog-Faktor nicht gerade an erster Stelle steht. Was aber nicht weiter verwundern sollte, denn das Label steht prinzipiell eher für eine jazzige Grundausrichtung. Die Band…

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10.0
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(68:02, CD, Karisma Records/Soulfood, 2015) Nach der „Musik für Selbstlaute und Säugetiere “ nun die „Musik für Einöden“. Klingt nicht unbedingt sonderlich einladend, beide Alben haben aber ähnliche musikalische Herkunft, nämlich Skandinavien. Was vom Namen her klingt wie eine abgespeckte Version von Ozric Tentacles, ist eine norwegische Formation um das Vettern-Duo Bastian und Sondre Veland. Die Platte, ihre zweite, hätte also gut und gerne statt „Music For Wastelands“ auch „Music From Velands“ heißen können. Als Debüt hatten sie gleich ein Doppelalbum vorgelegt, das sie „Mantelpiece“ betitelten. Kein Geringerer als Steven Wilson wurde darauf aufmerksam – er stellte respektvoll fest, dass es schon sehr erstaunlich sei,…

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10.7
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(49:31, CD, City Slang Records, 2015) Die hier vorgestellte schwedische Musikerin hat sich nicht etwa einen besonders extravaganten Künstlernamen zugelegt. Nein, sie heißt in der Tat so. Um genau zu sein: Anna Michaela Ebba Electra von Hausswolff, so viel Zeit muss sein. Nach dem vor zwei Jahren ebenfalls bei City Slang Records erschienenen „Ceremony“-Album präsentiert sie nun einen würdigen Nachfolger, ihren bereits dritten Longplayer. Kürzlich trat sie in Köln auf und würde in der lokalen Presse als Sirene der Finsternis angekündigt. Dass ihre Musik gelegentlich etwas düster klingt, lässt sich kaum abstreiten, doch darauf sollte man sie sicherlich nicht reduzieren,…

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11.0
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(45:59, CD, Melodic Revolution Records/Just For Kicks, 2015) Was steckt wohl hinter diesem Mozart-Preis? Moment, ist ja gar nicht Award. Awad. Ach was. Heißt der dahinter steckende Musiker etwa tatsächlich so? Ein Blick ins Booklet und man erfährt – nichts. Rein gar nichts, abgesehen von den Liedtiteln, der Internet-Adresse, dem üblichen Hinweis, dass „all rights of the Producer …“, sowie der kryptischen Aussage „it wasn’t raining on the 22nd of May 2015“ – was immer das an dieser Stelle auch bedeuten mag. Ein schwaches Bild, was den Informationsgehalt betrifft. Das instrumentale Intro ‚Opia‘ lässt zunächst einmal alles offen – da wird sehr melodiös…

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10.0
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(46:54, CD, Silverware, 2015) Beim neuen Album von Eureka, dem Projekt des Husumer Multiinstrumentalisten Frank Bossert, sollte man die eigene Erwartungshaltung neu justieren. Wer das bisherige Werk Bosserts gerade in jenen Momenten mochte, wo er sehr stark in Richtung Mike Oldfield musizierte, wird von “Great Escapes” möglicherweise leicht enttäuscht sein. Um dem vorzubeugen sei gleich vorweg klar gesagt, dass er seine Aussage neue Wege gehen zu wollen tatsächlich in die Realität umgesetzt hat. Dies ist wirklich ein neuer Eureka-Sound. Diesmal handelt es sich in der Tat um ein Rockalbum, bei dem übrigens Bossert selbst für die Gesangsparts zuständig ist. Und diese Aufgabe…

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8.0
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(61:19, CD, Progressive Promotion Records/Just For Kicks, 2015) Wer schon in den 90ern mit der deutschen Prog-Szene vertraut war, wird sicherlich schnell eine Verbindung zu einer zur damaligen Zeit beinahe schon kultigen Neo-Prog-Formation aus dem Raum Neuss herstellen, nämlich zu Chandelier. Einige Jahre nachdem sich diese aufgelöst hatte, tauchte eine Band namens Elleven auf. 2007 wurde ihr Debütalbum “Insight” veröffentlicht, auf dem der Chandelier-Schlagzeuger Tom Jarzina mitwirkte. Acht Jahre später liegt nun das Nachfolgealbum vor. Der direkte Chandelier-Bezug ist weg – und auch wieder nicht. Wie das? Ganz einfach: Zwar trommelt nicht mehr Herr Jarzina, stattdessen ist nun aber Chandelier-Urmitglied Herry Rubarth als Drummer…

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10.5
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(49:59, CD, Roth Händle Recordings/JustForKicks, 2015) Wie klingen denn wohl „Lieder für Vokale und Säugetiere“? Und wofür steht Molesome? Und ist das etwa ein Album für den starken Raucher? Roth Händle Recordings – klingt irgendwie ungesund. Fragen über Fragen – mal sehen, was sich aufklären lässt. Hinter Molesome steckt der schwedische Musiker Mattias Olsson, bestens bekannt als früherer Schlagzeuger von Änglagård und Mitwirkender u.a. bei White Willow, The Opium Cartel, Kaukasus oder Walrus, oder auch federführend bei Necromonkey. Letztgenannte Formation dürfte der brauchbarste Hinweis darauf sein, was man von Songs für Vokale und Säugetiere erwarten könnte. Im Inlet wird detailliert…

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9.0
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(60:03, CD, Eigenverlag, Just For Kicks, 2015) Der Name Niall Mathewson dürfte den meisten Lesern geläufig sein, ist er doch seit Beginn an Gitarrist der schottischen Neo-Prog-Größe Pallas. Das sind nun schon mehr als 30 Jahre – eine ziemlich lange Anlaufzeit also für ein Soloalbum, das er nun in Eigenregie vorlegt. Was erwartet man von einem Soloalbum des Pallas-Gitarristen? Ein Rock-Album vermutlich. Das ist es auch geworden – zum Teil zumindest. Mathewson hat auf den zwölf Songs fast alles im Alleingang eingespielt, und das sind nicht nur Gitarrenparts. Auch für die meisten Gesangsparts zeichnet er verantwortlich – Respekt! Denn das…

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10.0
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(51:34, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Thieves‘ Kitchen starteten Ende der 1990er-Jahre als typische britische Neoprog-Band, um sich im Laufe der Zeit und von Album zu Album dann deutlich zu verändern. So handelt es sich heute längst nicht mehr um eine rein britische Band. Mittlerweile haben sie einen recht bedeutenden Schweden-Anteil zu verzeichnen – was ja meist nicht die schlechteste Idee ist. Hier kann man dies sogar noch weiter eingrenzen, denn die Schweden-Connection lässt sich auf einen Nenner bringen, der da heißt: Änglagård. Auf dem vorliegenden Album besteht der Kern der Band aus dem Trio Amy Darby (Gesang), Phil Mercy (Gitarren) und Thomas Johnson…

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7.0
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(67:31, CD, Caerllysi Music/Just For Kicks, 2015) Hinter der Band Karfagen steckt der ukrainische Multiinstrumentalist Antony Kalugin – kein Unbekannter in der Progszene, da er ausgesprochen umtriebig unterwegs und nicht nur in dieses Bandprojekt involviert ist. Da sind auch noch die Formationen Sunchild, Hoggwash und Antony Kalugin’s Kinematics Orchestra, kurz AKKO. Auch in unseren Breitengraden wurde Kalugin schon gesichtet, er war beispielsweise mit seiner Band Sunchild anlässlich eines Prog Resiste-Festivals Gast im legendären Spirit of 66 in Verviers. Während Sunchild im Neoprog-Bereich zu Hause sind, steht Karfagen eindeutig für symphonischen Retroprog. Es gibt Alben, da fällt das Rezensieren irgendwie besonders schwer, dieses gehört dazu.…

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9.0
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(47:53, CD, Onomatopoeia Records, 2015) Das Frontcover von Orlanda Broom ist sehr farbenfroh, und es steht sinnbildlich auch für die vorliegende Musik. Denn das, was Drake hier mit seinen vielen musikalischen Gästen präsentiert, ist in der Tat ein sehr buntes wie auch spannendes Gemisch aus verschiedenen musikalischen Ausrichtungen. Progressive Rock mag dabei nur ein eher marginaler Bestandteil sein, aber trotzdem könnte der Prog-Fan sich durchaus angesprochen fühlen. Die musikalische Herkunft Drakes dürfte einen brauchbaren Anhaltspunkt bieten, was den Hörer erwartet, denn der Brite war einige Jahre bei den Cardiacs aktiv. Welche Kennwörter bringt man mit dieser Art von Musik in Verbindung?…

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8.5
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(55:11, CD, Eigenverlag, 2015) Hinter dem Namen The Home Guard verbirgt sich ein britisches Duo, das mit dem vorliegenden Album seine dritte Veröffentlichung in dieser Konstellation auf den Markt bringt. Daniel Kazimierow und Christopher Tyner legten 2007 mit “A Head Of Steam” ihr Debütalbum vor; es bestand aus zehn kurzen Pop-Rock-Songs und der Opener ‘Year Zero‘ war mit knapp sieben Minuten das einzige längere Stück. Zwei Jahre später erschien “Forlorn Hope And Glory” mit fast identischer Ausrichtung; auch dort wieder zehn kurze Songs, der siebenminütige „Longtrack“ befand sich am Ende des Albums. Beide Platten enthalten Spuren von Prog. Das Debüt definierte sich meist noch über…

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8.5
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(50:53, CD, Black Widow, 2015) Angesichts des Bandnamens kann es leicht zu Verwirrungen kommen, denn Bands dieses oder sehr ähnlichen Namens gibt es allein im Prog-Bereich mehrere. In diesem Fall handelt es sich um eine französische Formation, die das vorliegende Material bereits 2009 einspielte, aber erst ein halbes Jahrzehnt später finalisierte und schließlich in diesem Jahr bei Black Widow veröffentlichte. Keine große Überraschung übrigens, denn es ist nicht ihr erstes Werk auf dem italienischen Label, vgl. etwa “Great God Pan” (1998) oder “Masters Of Magic” (2001). Die Franzosen verbinden 70er-Hard Rock mit Doom- und Psychedelic-Elementen und einer Prise Symponic Rock. Der…

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11.0
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(37:28, CD, Black Widow, 2015) Auf manche Dinge ist Verlass. Beispielsweise auf Black Widows‘ Lieblingsaraber aus Norwegen, genannt Arabs in Aspic. Sie sind nach wie vor bei den Italienern unter Vertrag, halten erneut den Zweijahres-Veröffentlichungsrhythmus ein, sind im Line-up (siehe unten) konstant geblieben und bieten wie immer gut gelaunten 70er-inspirierten Prog. Sie sind ein Quell guter Laune und versprühen diese auch wieder auf den neun neuen Songs. Wie immer sind die Kompositionen kurz und prägnant, knackig und mit flotten Arrangements versehen, und machen schlichtweg Spaß. Das ist nichts Verkopftes, sondern eine extrem lässig gespielte Form von Prog, die von 70er-HardProg…

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11.0
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(58:25, CD, AltrOck Productions, 2015) Wer bei dieser multinationalen Formation das Sagen hat, wird sehr schnell klar: Saitenpower ist hier angesagt. Allerdings eben nicht – wie man jetzt erwarten könnte – in Form von brachialen Heavy Metal Riffs. Nein, Rêve Général kommen aus einer ganz anderen musikalischen Ecke. Saitenmacht bedeutet hier nämlich: zwei Gitarristen, zwei Violinisten, zwei Cellisten, dazu noch Schlagzeug und vereinzelt Bass. Keine Keyboards, dafür aber umso mehr Saiten-Dominanz. Schaut man sich an, wo die beteiligten Musiker unter anderem vorher schon aktiv waren, wird schnell deutlich, in welche Richtung “Howl“ geht. Es fallen nämlich Namen wie Volapük, Etron…

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10.0
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(35:43, CD, Lizard Records, 2014) Zum Abschluss unserer (bis auf den Dienstag übergelaufenen) “italienischen Woche” steht auf dem Speiseplan mal etwas anderes als der übliche Italo-Symphonic Prog. Auch wenn das des Rezensenten Leibgericht ist, es muss ja auch mal Abwechslung her. Und so soll es heute mal um eine andere musikalische Ausrichtung gehen. Was das Quintett aus Piacenza anbietet, hat nur randwertig mit dem in letzter Zeit ausgiebig vorgestellten typischen 70er-inspirierten Symphonic Prog zu tun. Während bei der Beschreibung der Musik von Spettri und Co. typischerweise ein Begriff wie “Bombast” fallen muss, trifft auf Lagartija genau das Gegenteil zu. Hier…

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10.0
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(49:33, CD, Black Widow, 2015) Geht es um Soundtrack-Spezialisten aus Italien, so wird garantiert als erstes der Name Goblin fallen. In den 70ern gegründet und – wie man nachlesen kann – ja tatsächlich mit einem, wenn auch entfernten Yes-Bezug versehen, haben sie im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Alben veröffentlicht und der langen Zeit entsprechend auch einige Besetzungswechsel durchlebt. In den letzten Jahren habe sie sich besonders breit gemacht, da mehrere Splittergruppen mit Ex-Goblin Musikern existierten bzw. noch existieren. Und auch Cherry Five gehören zur Goblin-Familie. Ein Blick auf das Line-up macht das zunächst nicht offensichtlich, denn es tauchen weder…

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