Autor: Juergen Meurer

Auf den Hund gekommener Proggie, aufgewachsen mit Yes, Genesis, Gentle Giant, King Crimson, VdGG usw. Anschließend bemerkt, dass es - huch - ja noch sooo viele andere Bands in dieser Richtung gibt, quer über den Globus verteilt. Dann kam das Interesse für Italo-Prog, Skandinavier, Japaner, Franzosen usw. Über Tangerine Dream, Klaus Schulze, Vangelis, Kitaro usw. entwickelte sich dann auch stetig das Interesse an Elektronischer Musik und Ambient.

10.0
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(55:58, CD, Eigenvertrieb/Just for Kicks, 2016) Ticket To The Moon stammen aus der Schweiz und legen aktuell ihr zweites Album vor. Eingespielt wurde es von folgendem Quartett: Daniel Gosteli – drums / vocals Andrea Portapia – guitar / vocals Guillaume Carbonneau – bass Matthias Zwick – keyboards. Die Musik einzuordnen fällt nicht leicht, denn die Band gestaltet ihr Material abwechslungsreich. Da ist zum einen eine deutliche Prog-Metal-Attitüde mit messerscharfen Riffs und aggressivem Gesang. Aber die Eidgenossen haben auch New Artrock, Psychedelic, eine Prise Postrock, Spacerock und Melodic Rock im Programm. Man kommt kaum umhin, auf gesangliche Schwächen hinzuweisen, doch “A Sense of Life” präsentiert sich so einfallsreich, dass die Gesamtbeurteilung trotzdem…

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10.5
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(57:35, CD, Bad Elephant Music/Just for Kicks, 2014) Welches trojanische Pferd schleicht sich da in die Sammlung ein, sollte man sich vor diesem Trojaner nicht schützen? Nun, wer ausschließlich Wohlfühl-Prog hört, könnte mit Trojan Horse Schwierigkeiten bekommen. Wer sich aber auf einen abwechslungsreichen, kaum vorhersehbaren Mix aus Retro, Psychedelic, Fusion, Avantgarde, Alternative etc. einlassen kann, dürfte an “World Turned Upside Down” Spaß finden. Bei Trojan Horse handelt es sich um eine britische Band, die dieses Album in folgender Besetzung eingespielt hat: Nicholas Joel Duke – vocals / guitars / hammond organ / keyboards / percussion Lawrence Salvador Duke – vocals / bass / guitars / percussion Eden Ellis…

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9.0
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(34:35, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Alyeus stammen aus Kanada und starten ihre Karriere gleich mit einer Trilogie. Diese begann 2013 mit dem Album „Forty Days at Sea“, das wir in Kürze ebenfalls vorstellen. Allerdings bildet nicht etwa jenes Album den eigentlichen Trilogie-Auftakt, sondern das nun zur Besprechung vorliegende Album “And From The Sky We Fall”. Die Band nennt Tool, Mastodon und Thrice als wesentliche Inspirationsquellen, was darauf hindeutet, was uns hier erwartet. Das Quartett spielt schnörkellosen melodischen Rock, der nur ganz leichte Prog-Einflüsse aufweist. Das Gitarrenspiel dominiert den Sound, von Keyboards ist zunächst wenig bis gar nichts zu hören. Songs wie ‚Aphorism‘ zeigen beispielhaft,…

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10.0
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(52:06, CD, AMS Records, 2015) Eine weitere interessante Neuveröffentlichung aus bella Italia. La Curva di Lesmo nennt sich diese Formation – und was hat sie beispielsweise mit Höstsonaten, Finisterre oder Aries gemeinsam? Der ausgesprochen umtriebige Fabio Zuffanti hat auch hier seine Finger im Spiel. Im Grunde genommen handelt es sich bei La Curva di Lesmo um ein Duo, zu dem neben Herrn Zuffanti (Bass Gitarre, Bass Pedale und Effekte) noch Keyboarder Stefano Agnini zählt, der – um den Tastenfan ins Bild zu setzen – folgendes bedient: EMS VCS3, Moog, Solina, Elka Synthex, Roland Super Jupiter, Roland TB303 bass, Roland TR808…

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8.0
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(53:32, CD, The Villa Productions, 2015) “Fingerprints” ist im wahrsten Sinne ein Soloalbum, denn der niederländische Musiker Hans Spitzen hat hier alles in Eigenregie ausgearbeitet. Hut ab schon mal dafür. Er sagt selbst, dass er keine Band zusammenstellen konnte, also hat er letztendlich alles selbst gemacht. Dies beinhaltet nicht nur das Spielen sämtlicher Instrumente, sondern auch den Gesang und das Artwork. Das verdient allemal Respekt, mag in Teilen nicht unbedingt die beste Lösung sein, aber vermutlich die am ehesten machbare. Man ahnt es schon – es geht im Wesentlichen um den Gesang, der hier beim besten Willen keine Spitzen-Noten erzielen kann. Spitzen präsentiert sechs Songs, zwei von ihnen liegen…

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10.5
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(31:09, CD, Eigenverlag, 2015) Die Band Armonite wurde vor rund 20 Jahren gegründet, um die Jahrtausendwende brachte sie in Eigenregie ihr Debütalbum „Inuit“ heraus. Ihre Art von Instrumental-Prog verdiente Beachtung, trotzdem wurde es um die Gruppe bald still. Jetzt, 15 Jahre später, ist plötzlich ein neues Armonite-Album auf dem Markt. Was erwartet uns? Im Grunde genommen hat sich gar nicht viel geändert: Zwei Gründungsmitglieder sind nach wie vor dabei, sie besetzen die Kernpositionen der Band. Dabei handelt es sich um den Geiger Jacopo Bigi und Keyboarder Paolo Fosso.  Fosso hat mit einer Ausnahme sämtliche Titel komponiert, lediglich ‚Connect Four‘ stammt aus Bigis Feder. Vervollständigt wird das Quartett durch eine…

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11.0
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(50:31, CD, LP, AMS Records, 2015) An dieser Stelle soll das italienische Label AMS Records vorgestellt werden. Es feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum, wie die Textergänzung „Italian Progressive Rock since 2006“ beim Firmenlogo besagt – ein guter Grund, sich mit dem zugehörigen Katalog zu beschäftigen. Den Anfang macht das Debütalbum von Ellesmere, „Les Chateaux de la Loire“. Name und Albumtitel klingen alles andere als italienisch, ebenso wenig die Songtitel, von zwei Bonustracks mal abgesehen. Doch traut dem Labelslogan: Wir sind in Italien – und zwar nicht bei einer Band, sondern beim Soloalbum von Roberto Vitelli, der hiermit ein blitzsauberes Debüt vorlegt. Nach dem ersten Durchlauf kommt einem Anthony Phillips in den Sinn. Die…

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9.5
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(69:17, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Was zunächst nach dem Album eines Solokünstlers klingt, entpuppt sich als Werk einer spanischen Band, sodass also eine Besprechung im Rahmen unserer “Spanischen Woche” gerechtfertigt ist. Der Name Baule taucht (fast) wieder auf, wenn man sich die Besetzungsliste anschaut: Der Gitarrist und Sänger heißt Eric Baulenas. Eric Rovira am Schlagzeug (plus Background-Gesang), Dani Soto am Bass und Isam Alegre an den Tasteninstrumenten (plus Background-Gesang) vervollständigen das Quartett. Nach sphärisch-symphonischem Keyboard-Intro folgt mit ‚Redemption‘ der erste mittellange Song. Baulenas greift auch als Sänger ins Geschehen ein, was zunächst nur mittelprächtig gelingt. Doch Entwarnung: Im weiteren Verlauf gewöhnt man sich relativ…

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9.5
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(43:39, CD, Lednevir Records, 2015) Rivendel ist eine spanische Formation, die 1982 gegründet wurde und acht Jahre später mit „Manifesto“ ihr Debütalbum auf den Markt brachte. 1996 folgte das bei Musea erschienene „The Meaning“. Das blieb für lange Zeit das letzte erkennbare Lebenszeichen, denn danach löste sich die Band auf. Es gab zwar zwischendurch erneut Aktivitäten, die verliefen aber im Sande. Jetzt, zwanzig Jahre später, ist Rivendel als Trio zurück. Dafür haben sich drei Urmitglieder zusammengetan: Jose Mari Aguirrezabala – Bass Oscar Belio – Tasteninstrumente Toño Cruz – Gitarren. Auf einen Schlagzeuger verzichtet man also. Glücklicherweise hat das kein nervtötendes Programming…

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11.0
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(40:23, CD, Tachika, 1978) Dank der Gnade der frühen Geburt durfte sich der Rezensent schon in den 1970er-Jahren auf Entdeckungsreise in die faszinierende Welt der progressiven Musik begeben. Die spanische Szene kam zugegebenermaßen vergleichsweise spät dran, aber auch sie hatte einiges zu bieten. Denkt man an spanischen Prog jener Zeit, fallen einem meist Namen wie Bloque, Alameda, Cai, Granada, Fusioon, Canarios, Nu, Triana, Mezquita, Medina Azahara, Iceberg und Iman ein. Eine Scheibe, die nicht nur optisch nachhaltige Wirkung erzielte, war „Escenes“ von Gotic. Die Band bot darauf eine Mischung aus Symphonic Prog und Jazz, bei der die Flöte eine dominante Rolle spielte. Das Interesse war geweckt,…

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9.5
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(44:34, Download, Eigenproduktion, 2015) Auf Bandcamp wird erklärt, wer oder was hinter dem Namen Psicolorama steckt, nämlich das sogenannte „M. Casado Project“. Als beigefügte Schlagworte finden sich: Prog rock, mellotrons and music for you. Stimmt die Beschreibung denn? Dazu muss man wissen, dass es schon diverse digitale Veröffentlichungen des scheinbaren Ein-Mann-Unternehmens aus Sevilla gibt, von durchaus unterschiedlicher Qualität bzw. musikalischer Ausrichtung. Das vorliegende Album ist, eine EP mitgezählt, sein fünftes Werk. Progressive Rock? Wohl eher nicht, zumal der Begriff “Rock” hier gar nicht assoziiert werden kann. Mellotrons? Leider nicht herauszuhören. Musik für mich? Oja, durchaus – denn dieses Album glänzt durch intensive Atmosphäre. Im Gegensatz zu…

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9.0
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(57:38, 52:32, 2CD, Azafrán Media, 2015) Beim Namen Amarok denkt man zunächst an ein Album von Mike Oldfield. Ein recht gelungenes, nebenbei bemerkt. Ob es hier eine Inspirationsquelle war, ist unbekannt – jedenfalls nennen sich auch Künstler und Bands so. Zum Beispiel ein polnischer Multiinstrumentalist, der seine Alben unter diesem Pseudonym veröffentlichte. Weil bei BetreutesProggen aber keine polnische sondern eine spanische Woche beginnt, widmen wir uns der von Keyboarder Robert Santamaria ins Leben gerufenen Gruppe Amarok aus Europas Süden. Die Gründung erfolgte 1990. Seitdem hat es viele Veröffentlichungen und sowie einige personelle Veränderungen und mit ihnen verbundene wechselnde musikalische Akzente gegeben. Das letzte Lebenszeichen…

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9.5
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(51:49, CD, Lynx Music, 2015) Der polnische Keyboarder Lubomir Jędrasik ist bereits seit vielen Jahren unter dem Künstlernamen Kayanis aktiv. Um die Jahrtausendwende veröffentlichte er Alben wie „Machines And Dreams“ und „Synesthesis“, 2012 folgte „Where Abandoned Pelicans Die“. Nun meldet er sich mit einem neuen Werk zurück. Es heißt „Transmundane“ und besteht aus zehn Instrumentaltracks. Das Booklet gibt nicht viele Informationen her: Offenbar hat Kayanis alles im Alleingang eingespielt, was im Wesentlichen umfangreiche Tastenarbeit bedeutet. Man erfährt lediglich, dass der Academic Choir of the University of Gdansk unter der Leitung von Marcin Tomczak beteiligt war, und dass die Aufnahmen den Zeitraum von 2012…

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10.5
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(51:29, CD, Fading Records, 2015) Rund sieben Jahre nach seinem Debüt “La Leggenda Della Grande Porta” legt dieser italienische Fünfer das Nachfolgealbum “Babylon” in leicht veränderter Besetzung vor. Ein Vergleich mit der kürzlich besprochenen Scheibe von Homunculus Res zeigt schön die Labelpolitik auf: Während Homunculus Res mustergültig für jene Ausrichtung steht, die das Mutterlabel AltrOck üblicherweise auf den Markt bringt, ist die Musik von VIII Strada ein bisschen anders gelagert. Hier geht es nicht nur eindeutig „elektrischer“ zu, sondern auch etwas geradliniger und mehr dem Symphonic Prog behaftet. Und damit eben interessant für das AltrOck-Sublabel Fading Records. Eine ausgesprochen wichtige Rolle…

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10.0
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(52:38, CD, AltrOck Productions, 2015) Bei manchen Alben ist die Frage wer sie veröffentlichen wird relativ einfach zu beantowrten. Homunculus Res‘ aktuelles Werk gehört dazu, denn es handelt sich um ein Paradebeispiel für jene Art Musik, die das mittlerweile schon über zehn Jahre existierende Mailänder Label AltrOck Productions herausbringt. ‘Come Si Diventa Ciò Che Si Era’ ist das zweite Album der Band aus Sizilien, die speziell Freunden der Canterbury-Szene geläufig sein sollte. Es beinhaltet 14 Songs, darunter mit ‘Ospedale Civico‘ einen knapp 18-minütigen Longtrack. Die Namen der Gastmusiker zeigen, in welche Richtung sich Homunculus Res orientieren: Mit von der Partie sind unter anderem David Newhouse (The Muffins), Aldo de Scalzi…

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8.0
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(43:11, CD, Black Widow, 2015) Ein Blick auf das Front-Cover genügt und man hat die richtige Idee, welche Art von Musik uns JPL hier präsentiert. JPL steht in diesem Fall nicht für den Nemo-Frontmann Jean Pierre Louveton, sondern für den italienischen Musiker Julius Paolo Lazzeri. ItaloProg-Kenner wissen den Namen möglicherweise einzuordnen, denn Lazzeri spielt auch in der ebenfalls bei Black Widow unter Vertrag stehenden Band Three Monks. Zurück zum Cover: Abgebildet sind eine Kirchenorgel und ein Schlagzeug – und genau das ist das Fundament dieses von Signore Lazzeri im Alleingang eingespielten Albums. Nicht Synthesizer oder Piano, sondern pompöse Kirchenorgel-Sounds bestimmen das bombastische Klangbild.…

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10.0
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(60:02, CD, Eigenverlag, 2015) Zwar läuft ‚Ordo Ab Chao‘ unter dem Namen Samarkande und ist Album Nummer fünf der Kanadier, doch der Zusatz „Samarkande – Eric Fillion“ weist schon darauf hin, dass es sich eher um ein Soloalbum desselben handelt. Wohl weil Fillions Wegbegleiter Sylvain Lamirande aber bei etwa der Hälfte der Stücke unterstützend eingreift, hat man sich dafür entschieden, doch den Bandnamen zu benutzen. Wobei „Band“ dahingehend zu relativieren ist, dass es sich bei Samarkande ansonsten um ein Duo handelt. Das aktuelle Werk ist Edgar Froese gewidmet, und damit dürfte klar sein, dass es sich um ein Album aus dem Elektronik-Bereich handelt. Während frühere…

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10.5
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(34:29, CD, Black Widow, 2015) Muss man sich Sorgen um Il Tempio Delle Clessidre machen? Der Schlagzeuger verließ die Band (mehr dazu weiter unten), Frau Montaldo ist plötzlich anderweitig aktiv, wie das Beispiel VLY zeigt, und jetzt erscheint gar ein Soloalbum von ihr. Und nicht nur das, der Albumtitel kündigt schon eine Fortsetzung an. Doch Entwarnung ist angesagt, es bleibt der Bandchefin durchaus noch Zeit für ihre Stammformation, die an einem neuen Album arbeitet. Dass sie das vorliegende Material auf einem eigenen Album präsentiert, macht viel Sinn, denn die Kompositionen sind zum Teil völlig anders geartet als typische Il-Tempio-Songs. Doch…

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11.3
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(74:14, CD, Eigenverlag, 2015) Wer halbwegs auf der sicheren Seite sein will, dass keine andere Band gleichen Namens existiert, nennt sich wohl so: Hinter I Am The Manic Whale mag man im ersten Moment einen Solokünstler vermuten, in Wahrheit aber stecken vier britische Musiker dahinter. Und zu diesen Newcomern folgende Prognose: Das wird was! Da steckt eine ganze Menge Potenzial drin, so viel steht fest. Es ist wohl keine allzu steile These, dass diese Band nicht lange im Verborgenen bleiben wird. Zwar handelt es sich um deren Debütalbum, aber die Ursprünge mancher Songs liegen immerhin schon rund zehn Jahre zurück. Wenn man wissen möchte, wie wohl eine Mischung aus Spock’s…

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10.0
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(56:24, CD, Eclipse Music, 2015) Auf seinem aktuellen Album macht Juha Kujanpää genau dort weiter, wo das kürzlich besprochene Album „Kivenpyörittäjä – Tales and Travels“ endete. Das Konzept hat sich nicht geändert, der Aufbau ist beinahe identisch. Wieder präsentiert er zehn Instrumentalsongs, die verschiedene musikalische Facetten abdecken. Auch die beteiligten Musiker sind im Wesentlichen die gleichen geblieben, der Viererkern blieb komplett unverändert: Juha Kujanpää – piano, reed organ, celesta, synthesizers Timo Kämäräinen – guitars, banjo Tero Tuovinen – electric bass, double bass Jussi Miettola – drums, percussion Die ersten beiden Titel sind recht saitenbetont, entweder Kämäräinen agiert im Vordergrund oder…

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