Autor: Martin Kopp

✿✿✿"A Flower?" ❀❀❀

10.0
Reviews

(37:15; Vinyl, CD, Digital; Ripple Music, 04.11.2022) Vitskär Süden präsentieren mit ihrem zweiten Album “The Faceless King” erneut ganz und gar entspannte, progressive schwebende Rock-Töne. In Form eines sich langsam heranschleichenden und durchweg unaufgeregten, wenn auch auf einem Konzept beruhenden Hörerlebnis zieht es uns in seine dunkle, phantastische Aura. Kündigt der zweigeteilte Longtrack ‘The Way’ Part 1 und 2 zu Beginn einen einladenden, beruhigenden Prog-Rock ohne viel Schnickschnack an, können Viskär Süden ihre schwelgerischen Fähigkeit mit jedem Song steigern. Und mit jedem Song saugt einen diese Achtsamkeits-übende, meditative Grundstruktur in seinen Bann. Psychedelische Klänge, die eher berühren sollen, als durch…

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13.0
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(35:17 +; Vinyl, CD, Digital; Universal, 28.10.22) Manche Alben oder Songs leben nicht nur alleine von ihren Texten, Riffs oder Melodien. Gerade Musik aus rein analogen Aufnahme-Zeiten glänzte oftmals durch ihren eigenen charakteristischen Sound – der Einfluss von Studio, Tonband und Co. war damals noch viel stärker als heute. Und der Sound noch nicht so sehr auf eine allgemeingültige Norm getrimmt. Er war also Stilmittel Teil eines Albums. Häufig entsteht durch diesen Signature-Klang eine ganz eigene Atmosphäre oder gar eine Aura, die uns diese Musik auch heute noch als etwas Besonderes empfinden lässt. Ein (subjektiv gesehen) besonders gutes und vor…

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9.5
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(Vinyl, CD, Digital; Electric Spark Records, 28.10.22) Die Progressive Metal Band Enma aus Tilburg in den Niederlanden veröffentlichen mit “Apathy Awakened” ihr in Eigenproduktion entstandenes Debüt-Werk. Klassischer Prog-Metal trifft auf Grunge und bleibt zum größten Teil leicht zugänglich. Der eindringliche und charismatische Gesang von Alex Schenkels formt den Charakter von Enma und passt recht gut in den teilweise an Alice in Chains erinnernden Sound der Band. Groovige Riffs gepaart mit tiefgründiger Melodik, die man so auch von Bands wie Katatonia kennt. Im Gesamten wirkt “Apathy Awakened” ausgeglichen, erwachsen und überzeugt vordergründig durch seinen Stilmix. Vor allem aber durch den mitreißenden…

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(42:51; Vinyl, CD, Digital; Hassle Records/Cargo, 21.10.2022) Aus Belgien kommen nicht nur köstliches starkes Bier, die wahren Pommes Frites und rote Kennzeichen. Sondern auch musikalische Wohltaten. Das ist nach dem dritten kreativen Output der Band Brutus wohl unabweislich. Mit “Unison Life”, zu deutsch soviel wie “Leben im Einklang”, malen sich die drei Köpfe der Leuvener Post-Hardcore-Band eine Welt aus, in der Sorgen, Streit und Lügen nicht existent sind. Es geht um den Kampf gegen all die Dinge, die einem auf dem Weg durchs Leben zermürben können und die Frage, wie solch eine Fantasiewelt wohl aussehen könnte. Eineinhalb Jahre dauerte die…

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10.0
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(61:30; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Klonosphere, 14.10.2022) Die Prog-Metal Newcomer Hypnagone aus Frankreich präsentieren ihr Debüt-Album “Qu’il Passe” und bewegen sich frei im breit gefächerten Genre. Hier trifft klassischer Prog-Metal aus der Kategorie Dream Theater auf modernen Djent/Metalcore aus dem Northlane-Lager. Das Ganze wird befeuert mit modernem Gitarren-Prog wie wir ihn von Polyphia, Intervals oder Unprocessed kennen. Die düstere Schwere, die bei “Qu’il Passe” mitschwingt, kommt aus dem Post-Metal und erinnert an Bands wie The Ocean Collective und Cult of Luna. Harte und brachiale Post-Metal Parts treffen auf melodische und eingängige Songbestandteile. Ein dynamisches Paket mit anspruchsvollen Gitarrenleads und atmosphärischen Synthies und…

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(61:01; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 14.10.2022) Extreme ausloten und dabei so eingängig wie möglich bleiben – das dürften Lorna Shore aus New Jersey ganz gut auf die Kette gebracht haben. Und dass man dann auch noch einen genre-übergreifenden, wachsenden hohen Bekanntheitsgrad erlangt und mittlerweile in aller Munde ist, ebenso. Melodic-Deathcore, eher ein kleineres Nischen-Genre, ist bislang durch Bands wie Fit For An Autopsy und In Dying Arms gut vertreten. Die Amerikaner von Lorna Shore dürften dem Genre jetzt aber wohl noch mal deutlich Auftrieb verleihen. Mit ihrem neuen Output “Pain Remains”, dem nun vierten Longplayer, stellen sie die…

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8.0
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(56:50; Vinyl, CD, Digital; Roadrunner Records, 30.09.2022) Drei Jahre nach “We Are Not Your Kind” sind Slipknot zurück mit einem neuen Longplayer. Wie das bei  großen Namen nun mal so ist, waren die Erwartungen an “The End, So Far” groß. Slipknot prägten Anfang der 2000er eine neue Welle des Metals. Nu-Metal war der ganz heiße Scheiß bei der Jugend. Und die neun Jungs aus den Staaten verblüfften zu Beginn so jeden Metal zugeneigten Hörer. Brutal, aggressiv und chaotisch,  Slipknot waren einfach ein wutentbranntes Kollektiv ausgeflippter Jugendlicher, denen man einfach alles zutraute. Nach nun 23 Jahren hat sich die Band natürlich…

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8.0
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(50:33; Vinyl, Digital; dunk!Records; 30.09.2022) Huracan liefern im hiesigen Herbst neuen stampfenden, rauen Sludge Metal in Form eines Langspielers und taufen ihn “We are Very Happy”. Obwohl der Titel sich wohl als Ironie entpuppt, nachdem man sich von der 50-minütigen wuchtigen und aggressiv stimmigen Klangorgie hat berieseln lassen. Neben rockig rhythmischen Riffs haben die Belgier ebenso Doomig-Fieses und Sludge-iges im Programm. Der Einsatz verschiedener Gesangsarten rundet Huracans Musik deutlich ab und schafft mehr Abwechslung im rauen Grundsound. Huracan liefern besten Sludge-Metal in Ur-Mastodon-Manier. Freunden von Pelican und Pallbearer werden hier aber auch die Ohren klingeln. Der Titelsong grooved den Hörer…

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9.0
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(24:39; Digital; Wormholedeath, 16.09.2022) James Jackson, der Gitarrist der ehemaligen Death-Metal Band Crimson Massacre, gründet zusammen mit Bassist James Duvall und Pianist Vince Patillo die Instrumental-Prog-Rock Band Nonvector. Mit der EP “A Short Trip Home” debütieren sie unter dem italienischen Label Wormholedeath. Ganz anders als man es im Progressive Rock gewöhnt ist, geben sich Nonvector so garnicht virtuos, kompliziert und mehrschichtig oder überladen. Sie gehen es entspannt und klar an. Soll heißen, dass hier die einzelnen Instrumente fast brav hintereinander ihre Solo-Parts zum Besten geben. Die Gitarre spielt entspannte, moderat verzerrte, fast klare, groovende Sludge Riffs. Ganz ohne “fett” klingen…

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9.0
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(48:06 ; Digital; Eigenveröffentlichung, 09.09.2022) Aus Dänemark kommt ein dreiköpfiges Gespann namens Offernat und präsentiert mit “All Colours Retract” sein Album-Debüt. Wer mal ordentlich Dampf ablassen will und für seine Wut ein Ventil sucht, der ist hier an der richtigen Adresse. Denn die Kopenhagener bieten einen Crossover aus Black Metal und Sludge im Post-Metal-Gewand. Das ganze strotzt regelrecht vor Wut und Aggressionen und wird durch Sänger Anders Kargaards cholerischen Hardcore-Gesang, der ganz nebenbei dem eines Tom Araya der späten 90er Jahre ähnelt, kurios aber doch passend ergänzt. Sludge und Black Metal harmonieren bei Offernat wunderbar miteinander und eher wechseln sich…

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