Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

12.0
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(39:10, CD, Vinyl, Digital, Brainfeeder Records, 2020) Nachdem Jaga Jazzist ein paar Jahre eine veröffentlichungstechnische Ruhepause einlegten, ist das achtköpfige Künstlerkollektiv endlich wieder mit einem neuen Album am Start. Interessanterweise wurde das Album in nur knapp zwei Wochen in sehr intensiven Sessions eingespielt, während man am Vorgänger “Starfire /2015)” als Kontrast knapp zwei Jahre werkelte. Zudem handelt es sich bei “Pyramid” um das erste komplett in Eigenregie produzierte Album, was ebenfalls eine etwas andere Herangehensweise bedeutete. “Pyramid” wirkt zu Beginn wie ein kompletter Neustart, da der Opener ‘Tomita’ (in Anlehnung an den japanischen Komponisten / Keyboarder Isao Tomita) komplett entschleunigt…

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10.0
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(65:43, CD, Digital, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Neal Morse mag es gerne konzeptionell, etwas großspurig und überladen. Oder um ganz einfach mit den Worten des Künstlers zu sprechen “Ich glaube, ‘Sola Gratia’ ist so gut wie alles, was ich bisher gemacht habe”. Inhaltlich setzt “Sola Gratia” auf dem 2007er Werk “Sola Scriptura” auf, befasst sich inhaltlich mit dem Apostel Paulus in einem progmusikalischen Kontext, wobei die Idee bzw. Inspiration während einer Kreuzfahrt Anfang dieses Jahres in den Gewässern von Australien und Neuseeland entstand. Wie gewohnt handelt es sich bei diesem Album um das nette Wortspiel “Mor(s)e Of The…

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11.0
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(61:46, CD, Gatefold 2LP + CD, Digital, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Bis zur Auflösung von Beardfish im Sommer 2016 fungierte Gungfly lediglich als Nebenprojekt von Rikard Sjöblom, um dort in erster Linie seine geradlinigere, rockigere Ader auszuleben. Mittlerweile hat sicht Gungfly zu seinem Hauptbetätigungsfeld gewandelt, auch wenn er so ganz nebenbei noch Mitglied bei Big Big Train ist. Ganz langsam verschob sich die musikalische Grundausrichtung von Gungfly mittlerweile ebenfalls in eine etwas progressivere Richtung. So enthält “Alone Together” zwar jede Menge expressive Retro-Elemente aus dem Rockbereich, aber der Hang hin zu komplexeren und ausgiebigen Songstrukturen ist mehr als…

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10.0
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(60:17, CD, Digital, Frontiers Music/Soulfood, 2020) Von der Bürde, lediglich der musizierende Sohn von Phil Collins zu sein, hat sich Simon Collins mittlerweile recht gut freigeschwommen. Zwar kann er logischerweise immer noch auf den großen Vorteil bauen, dass er alleine aufgrund des namhaften Vaters mehr Aufmerksamkeit bekommt. Doch spätestens mit dem Bandprojekt Sound Of Contact, zu dem u.a. der umtriebige Dave Kerzner gehörte, hat der Sohnemann bewiesen, dass er sich im progressiven bzw. Art-Rock-Fahrwasser gleichfalls bestens bewegen kann. “Becoming Human” ist das bereits vierte Soloalbum des Sängers, Songschreibers, Produzenten und Multi-Instrumentalisten in Personalunion. Laut Pressinfo diente als musikalische Inspiration der…

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7.0
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(60:26, CD, Digital, Unicorn Digital, 2020) Das Debütalbum “Human Error!” von Code 18 passt perfekt in das Beuteschema des kanadischen Labels Unicorn Digital. Die musikalische Grundrichtung ist fest im melodischen, sinfonischen Neo Prog verwurzelt, zugleich sind hier markante Ansätze aus dem klassischen Progressive Rock der 70er zu erkennen. Das Trio um Huis-Keyboarder Johnny Maz (Keyboards), JF Rémilliard (Gitarre) und Bönz (Gesang, Bass) wurde bereits 2008 gegründet, legt aber erst jetzt den ersten offiziellen Longplayer vor. Unterstützt wird der aus der Outaouais-Region im Südwesten der kanadischen Provinz Québec kommende Dreier von diversen Gastmusikern, als da wären: Unicorn Digital Labelboss und Mystery…

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10.7
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(53:33, 2CD Mediabook, CD, 2LP+CD, Digital, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Einmal mehr stehen die Zeichen auf Veränderung, ein Prozess der ja bei Pain Of Salvation nicht ungewöhnlich ist. Mehr Pain (= Schmerz, Mühe) oder mehr Salvation (= Erlösung, Rettung)? Das kommt wie immer darauf an, ob man mit der stellenweise vorhandenen Neuorientierung auf “Panther” etwas anfangen kann. Bereits in der Vergangenheit sorgten Richtungswechsel, wie zum traditionellen Hard Rock bei “Salt Road” oder dem überambitionierten Prog-Metal-Konzeptwerk “Be” nicht immer nur für komplette Zustimmung in der Fangemeinde. Als einigermaßen objektiver Nicht-Fanboy, der dennoch der Band immer eine gewissen Zuneigung entgegenbringt,…

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10.0
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(38:50, CD, Digital, Vinyl, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Nach dem Progdisko Ausflug “Love You To Bits” gemeinsam mit Steven Wilson als Duo No-Man, sowie dem Ambient Album “Modern Ruins” mit Peter Chilvers, kehrt der umtriebige Tim Bowness wieder als Solokünstler zurück. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: auf seinem mittlerweile sechsten Soloalbum “Late Night Laments” fühlt man sich sofort zu Hause. Und ja, wer bisher nur wenig mit dem typischen Bowness’schen Mikrokosmos anfangen konnte, wird auch hier nicht fündig werden. Doch für alle Überzeugungstäter des Künstlers bieten die 9 Songs auf gerade mal 39 Minuten wiederum…

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11.0
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(65:42, CD, Digital, Isobar Music, 2020) Drei Instrumentalisten mit einem gewissen Faible für Retro Prog und etwas Canterbury, die zuvor das Rückrat der amerikanischen Formation Metaphor bildeten (Jim Anderson – Bass, Marc Spooner – Keyboards, Malcolm Smith – Gitarre). Dazu noch ex-Änglagård Schlagzeuger Mattias Olsson , der in den letzten Jahren bei diversen Projekten/Bands wie z.B. White Willow, Pixie Ninja, VLY oder Molesome mitwerkelte. Dann noch diverse Gäste an Blasinstrumenten (Evan Weiss – Trompete, Lonnie Cory – Trompete, Ben Bohorquez – Saxophon, Tony Abena – Saxophon), da kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? Zum großen Teil nein, trotzdem…

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10.5
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(47:04, Digital, Eigenveröffentlichung, 2020) Wenn man in einer musikalischen Familie aufwächst, ist die “Gefahr” natürlich groß sich ebenfalls mit diesem Sujet zu beschäftigen. So verbirgt sich hinter elliot. der britische Solokünstler Elliot Nelson, seines Zeichens Sohn von Bill Nelson, Frontmann der 70er Jahre Glam / Progressive Rock Band Be-Bop Deluxe. Musikalisch geht es beim rein instrumentalen Albumdebüt von Elliot Nelson, der zuvor in einigen Bands aktiv war, jedoch in eine ganz andere Richtung. Die Promoagentur spricht von “einem Mix aus Electronic, Jazz, Ambient und Experimentalrock”. Auch der Satz “eine Reise durch ätherische Melodien in die Tiefen eine dunkeln und atmosphärischen…

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10.0
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(51:04, CD, Digital, Eigenveröffentlichung / Pick Up Records, 2020) Der studierte italienische Komponist, Produzent und Musiker Alex Carpani kann bereits auf eine sehr umfangreiche Diskografie aus den unterschiedlichsten Bereichen von elektronischer Musik bis hin zu Filmmusik zurückblicken. Seit den 2000er Jahren widmete er sich vermehrt dem Progressive Rock und arbeitete u.a. mit Aldo Tagliapietra (Le Orme) und Bernardo Lanzetti (P.F.M., Acqua Fragile) zusammen. Mit seinem aktuellen Album “L’Orizzonte Degli Eventi” schlägt er eine deutlich moderne Richtung ein und verwendet zudem zum ersten Mal beim Gesang seine Muttersprache. Das Endresultat kann man grob als ausschweifenden Rock italienischer Prägung mit einer anspruchsvollen…

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11.0
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(60:18, CD, LP+CD, Digital, InsideOut / Sony Music, 2020) Zufälligerweise drehte sich in letzter Zeit ein Großteil der Tangent Diskografie im heimischen CD Player. Befasst man sich so geballt und vor allem längere Zeit ausführlich mit der Band / dem Projekt von Andy Tillison, dann bleibt vor allem hängen, dass die musikalische Qualität über all die Jahre eigentlich immer stimmte. Klar gab es auch bei The Tangent ein paar Ausreißer, doch deren Retro Prog mit Canterbury Anleihen, dem immer andere Zutaten in moderaten Dosen beigemischt wurde, hat durchaus eine gewisse Eigenständigkeit und vor allem seine sofort erkennbare Eigenheiten bewahrt. Da…

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11.0
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(39:36, Digital, Eigenveröffentlichung, 2020) Wenn man ganz unbedarft im Internet nach Informationen zu Melua sucht, stößt man zum Großteil auf Verweise zur georgisch-britischen Sängerin Katie Melua, die aber so gar nichts mit der hier vorgestellten finnischen Band zu tun hat. Wer’s einfacher bei der Suche habe möchte, dem sind die unten angeführten Links ans Herz gelegt. Doch zurück zu unserem finnischen Fünfer – bestehend aus Ville Saarinen (Gesang), Tapio Fagerström (Bass), Jussi Rautio (Synthesizer), Petri Koskela (Schlagzeug) und Olli Rautio (Gitarre). Sie haben die Band 2017 in Pori gegründet und beschreiben ihren Stil selbst als atmosphärische Musik mit psychedelischem Einschlag…

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10.5
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(58:53, CD, Digital, Discus Music, 2020) Das Rad? Struwwelpeter? Titel namens ‘Eisblume’ oder ‘Tiefes Blau’? Beim alleinigen Blick auf das Cover und den Bandnamen würde man komplett auf die falsche Fährte gelenkt. Denn hinter dem namentlichen und optischen Mysterium verbirgt sich ein Trio aus Sheffield, England, das sich ganz und gar den experimentellen und nicht immer leicht zu goutierenden Tönen zuwendet. Nick Robinson (Gitarre, Keyboards, Electronics), Martin Archer (Saxophon, Keyboards, Synth Bass, Electronics) und Steve Dinsdale (Schlagzeug, Keyboards, Electronics) bewegen sich im Grenzbereich zwischen Avantgarde, Ambient, offenen freien Formen und Jazz Rock. Dabei sind es besonders das Saxophon und diverse…

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11.0
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(70:59, CD, Digital, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 2020) Einmal mehr bleibt sich Robert McClung mit seinem Projekt Telergy treu und setzt wiederum auf epische Momente und ausschweifende Konzepte, frei nach dem Motto “nicht kleckern, sondern klotzen”. Wie von den Vorgängeralben gewohnt fährt er dabei eine imposante Anzahl von Gastmusikern vornehmlich aus dem Progbereich auf, wobei dieses Mal u.a. Tony Levin (King Crimson, Peter Gabriel), Pete Trewavas (Marillion, Transatlantic), Dave Meros (Spock’s Beard), Stephan Lill (Vanden Plas), David Ragsdale (Kansas), Vernon Reid (Living Colour), Todd Sucherman (Styx) und Durga McBroom (u.a. Pink Floyd) zu hören sind. Thematisch geht es um die Lebensgeschichte…

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11.0
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(73:52, CD + DVD, LP, Blu-ray, Digital, Frontiers Music/Soulfood, 2020) Die Live-Veröffentlichungsoffensive der amerikanischen Hard-Rock-Legende Blue Öyster Cult geht in die nächste Runde. Dieses Mal handelt es sich um einen Auftritt, der am 17.Juni 2017 auf dem Stone Free Festival in London im Rahmen des 45-jährigen Bandjubiläums stattfand. Doch im Gegensatz zu diversen Live-Alben der letzten Zeit steckt hinter diesem Auftritt eben nicht einfach nur eine Setlist mit den üblichen Songverdächtigen, sondern der erste Teil des Konzerts widmet sich der kompletten Aufführung des BÖC-Debüts aus dem Jahre 1972. Zwar folgen anschließend ein paar unverwüstliche All Time Favourites wie ‘(Don’t Fear)…

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10.0
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(53:42 + 38:22, CD, Digital, Ma.Ra.Cash Records, 2020) Seit über einem Jahrzehnt widmen sich RanestRane der musikalischen Neuvertonung von klassischem Kinomaterial. Handelte es sich bei ihren bisherigen Projekten vornehmlich um reine Spielfilme (“Nosferatu”, “Shining”, “2001 – A Space Odyssey”), so wagt man sich mit “The Wall” auf etwas anderes Terrain. Die filmische Umsetzung von Alan Parker fußte ja auf dem Material von Pink Floyds Doppelalbum “The Wall”, ist also ein szenischer Musikfilm, in gewisser Weise ein sehr langer Videoclip zu diesem Album. Gemäß der bisherigen, sehr eigenständigen Soundtracks von RanestRane löst sich die italienische Formation bei diesem Album in mehrerlei…

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10.5
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(43:25, CD, Digital, Alchemy Records, 2020) Wer sich etwas mit den musikalischen Betätigungsfeldern des englischen Gitarristen Jon Durant und des estnischen Gitarristen / Komponisten Robert Jürjendal beschäftigt, der erwartet bei einer Zusammenarbeit der beiden – auch schon ohne einen Ton davon gehört zu haben – einen stimmungsvollen Mix aus Ambient und Electronic mit leichten Einflüssen aus World Music. Und grob umrissen ist es auch genau das, was man auf “Across The Evening” zu hören bekommt. Keine großen Überraschungen, also? Vielleicht nicht von der Ausrichtung her, aber trotzdem ist die Umsetzung von gewissen Überraschungsmomenten und vor allem wunderbaren, in sich gekehrten…

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10.5
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(19:50, CD, Digital, Vinyl, Doone Records, 2020) Bereits in der Vergangenheit veröffentlichten IZZ mit den beiden “Ampersand”-Alben Zusammenstellungen von Liveaufnahmen und Titeln, die in ihrer Entstehungszeit nicht zum Kontext des jeweiligen Studioalbums passten. Die EP “Half Life” setzt diese Tradition unter anderem Namen fort, beinhaltet jedoch lediglich 20 Minuten an bisher unveröffentlichter Musik. Neben dem beim CalProg live mitgeschnittenen ‘The Wait Of It All’ (stammt ursprünglich von “Ampersand Volume 1”), sind mit ‘The Soul Of Music’, ‘Into The Sun’ und ‘Half Life’ drei kompakte, jeweils rund vierminütige Tracks zu hören, die mehr auf die Songschreiberqualitäten der Band aus New York…

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(43:25, CD, LP+CD, Digital, InsideOut / Sony Music, 2020) Relativ kurz nach der Veröffentlichung des lediglich als Download erhältlichen Livealbums “Artefacts – Live” sind Gösta Berlings Saga mit einem neuen Studioalbum, dem Nachfolger von “Et Ex” am Start. Als Brückenschlag zum Live-Album, bei dem die schwedische Formation damals noch als Quartett vom Percussionisten Jesper Skarin unterstützt wurde, hat man diesen inzwischen als offizielles fünftes Bandmitglied aufgenommen. Damit besteht die rein instrumental agierende Band, die sich vor knapp 20 Jahren in Stockholm gründete, aktuell aus folgenden Musikern: David Lundberg – Fender Rhodes, Grand Piano, Mellotron & Synthesizers Gabriel Tapper – Bass…

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(61:45 + 66:51 + 50:12, 3CD, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Über die Jahre veröffentlichten sowohl Neal Morse, als auch Mike Portnoy mit ihren Bands und Projekten immer wieder diverse Coverversionen bzw. bei Portnoys ex-Band Dream Theater wurden sogar komplette Alben (“Dark Side Of The Moon” von Pink Floyd, “Made In Japan” von Deep Purple, “Master Of Puppets” von Metallica oder “The Number Of The Beast” von Iron Maiden) live aufgeführt. Zudem spielten sie mal zusammen, mal nur Portnoy in diversen, teils sehr kurzlebigen Tribute-Bands, wie z.B. Yellow Matter Custard (The Beatles), Cygnus & The Sea Monsters (Rush), Amazing…

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