Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

10.5
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(55:21, CD, InsideOut / Universal, 30.01.2015) Bereits auf dem im letzten Jahr erschienenen Live-Album “Live In Rome” der Steve Rothery Band war, bis auf den Titelsong, das komplette Album-Material von “The Ghosts Of Pripyat” enthalten. Die Live-Versionen unterscheiden sich nur in Nuancen vom inzwischen vorliegenden Studiomaterial, so dass man nun einige Monaten später dafür in den Genuss einer klanglich bestens in Szene gesetzten Interpretation des nahezu identischen Songmaterials kommt, die aber letztendlich noch durch Gastauftritte von Steve Hackett und Steven Wilson verfeinert werden. Vorfinanziert über eine Kickstarter-Kampagne, setzt auch Rothery wie seine Stammband Marillion auf die monetäre Kraft seiner Fans,…

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11.0
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 (43:24, CD, Cuneiform Records, 20.01.2015) So kennt man die Lärmkaskaden aus dem Hause Cuneiform: Schnellertollermeier – der Bandname klingt fast wie eine Werbebotschaft – bezeichnen sich selbst als brutales, minimalistisches Jazz Power Trio, das keine Gefangenen nimmt. Der infernale Dreier aus der Schweiz verbindet konsequent unkompromisslos Jazz, Punk(!), Avantgarde, Rock und frei improvisierte Musik zu einer energetisch überbrodelnden Rezeptur. Bassist Andi Schnellmann, Gitarrist Manuel Troller und Schlagzeuger David Meier sind zwar bereits seit 2006 aktiv, doch auf dem aktuellen Album “X” wird ihre musikalische Intensität auf neue Sphären gehoben. Experimente zwischen Sounds, Interaktion und noch erkennbarer Struktur mäandern ineinander, klingen…

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11.0
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(79:24, CD, Studio Fleisch, 25.08.2014) Den Pressezettel zu zitieren mag zwar nicht besonders originell sein, doch die Begriffe “hypnotisch, psychedelisch, düster, rockig, elektronisch, Krautrock” umschreiben recht gut die inhaltliche Ausdruckskraft, die uns Electric Orange auch auf ihrem zehnten Studioalbum bietet. Die Musik ist hier nicht eine bloße Abfolge von Tönen, das Abspulen von bekannten Erwartungshaltungen, vielmehr entspinnt sich hier ein Lebensgefühl aus den archaischen, expressiven Tagen der Rockmusik. Geprägt von dahin kriechenden Stimmungen, von einem steten, beiläufigen Fluss an mal schwebenden, mal knarzenden Geräuschen, sind hier nicht immer sofort Strukturen zu erkennen, sondern alles wandelt durch stetige, aber langsame Veränderungen.…

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11.7
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(65:28, CD, Inside Out /Universal, 12.01.2015) Komischer Albumtitel, doch irgendwie auch gewohntes Terrain. Selbst wenn knapp drei Jahre seit dem letzten Beardfish-Output “The Void” vergangen sind und man nie so reicht weiß, was man von den innovativen Schweden präsentiert bekommt, so ist diese Formation sich selbst mehr oder weniger treu geblieben. Ihre Art von verquerem RetroProg mit Hard Rock-Appeal verfügt über ein ansprechende Maß an gedanklichen Verrenkungen und überraschende Wendungen, der gewisse humorvolle Einschlag mit sympathischer Selbstironie und mit Beatles-Einfluss ist immer erkennbar, aber dennoch versprüht eben auch dieses Album eben auch ein gehöriges Maß an verspielter Ernsthaftigkeit und inhaltlicher…

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11.0
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(24:27, CD-EP, Seventh Records, 2014) So richtig blickt man bei der aktuellen Veröffentlichungspolitik von Magma nicht durch, denn statt eines regulären Longplayers folgt knapp zwei Jahre nach dem rund 32-minütigen “Félicité Thösz” mit “Rïah Sahïltaahk” wiederum ein über 24-minütiges Minialbum. Doch anscheinend möchte man die einzelnen Werke nicht miteinander vermischen und da der Preis okay ist und auch der musikalische Inhalt stimmt, wollen auch wir nicht meckern. “Rïah Sahïltaahk” ist im Gegensatz zu “Félicité Thösz” die Neueinspielung eines Werks, das ursprünglich auf dem ’71er Album “1001° Centigrades” enthalten war. Wer die Magma-Besetzung zu jener Zeit kennt, weiß dass damals noch…

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11.0
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(69:36, CD, CMM, 05.07.2014) Die chilenische Prog-Szene lieferte über die Jahre immer wieder faszinierende Kleinodien (wie z.B. Matraz, Akineton Retard oder Ergo Sum) , die leider nur recht wenig Anklang in unseren Breiten fanden. Hominido sind ein weiterer hell leuchtender Lichtblick aus dem südamerikanischen Land. Die Band entstand aus den Überresten der experimental angelegten La Desooorden, gibt sich aber um einiges zugänglicher und direkter. Dennoch geht es auch hier abwechslungsreich und spannend, mit einer lockeren lateinamerikanischen Note zur Sache. “Estirpe litica” vereint auf ganz eigene Weise Pop-Appeal mit jeder Menge metallischen Sprenklern, leichte jazzige Einflüsse mit progressiver Vertracktheit und sinfonischen…

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10.0
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(54:28, CD, Eigenveröffentlichung / Just For Kicks, 15.12.2014) Auch wenn bereits der Vorgänger “XXV” (2010) einen Neustart für Pallas bedeutete, da man sich damals zum ersten Mal ohne Ex-Sänger Alan Reed und mit Paul Mackie als neuem Mann am Mikrofon präsentierte, so ist der Nachfolger “Wearewhoweare” mehr oder weniger die neu gestaltete Visitenkarte des runderneuerten Sounds der schottischen NeoProg-Legende. Noch immer bestimmt ein Mix aus sinfonischem Neo Prog und leichtem, kernigen Hard Rock Touch den Sound der bereits seit den späten 70ern aktiven Band, doch wirken die acht neuen Tracks auf diesem Album um eine Spur schlüssiger und powervoller. Dass…

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