Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

8.5
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(51:15, CD, New Music / Green Tree, 2015) Seit 1990 veröffentlichen Solar Project ihre CDs. Doch da es aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder längere Pausen gab, ist  man mit “Here I Am” “erst” beim zehnten Album gelandet. Ein rundes Jubiläum also, das man in altbekannter musikalischer Manier begeht. Die Band setzt einmal mehr auf Atmosphäre und weit ausholende Instrumentalparts. Gerade in den Keyboardparts und den gelegentliche Saxofonsoli manifestiert sich die Stärke der Band, während man es gesanglich über alle die Jahre mit den unterschiedlichsten, nicht immer gänzlich überzeugenden Stimmen versuchte. Genau dies sind auch wieder die Stärken und Schwächen…

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10.0
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(53:37, CD, Fading Records / AltrOck, 2015) Oftmals hört man italienischen Prog-Bands ihre Herkunft sehr deutlich an und das ist keineswegs im negativen Sinne gemeint. Emotionen, Leidenschaft und Pathos gehören einfach zum guten, landestypischen Italo-Prog. Not A Good Sign bewiesen auf ihrem titellosen 2013er Debüt, dass sie ihre Inspiration jedoch im Mutterland des Progressive Rocks fanden, sprich die Band klang fast durchgehend leicht britisch unterkühlt. Nun folgt die Fortsetzung dieser Sichtweise, wenn auch mit etwas unschönen Nebentönen. Denn leider hat mittlerweile Bandmitbegründer, Gitarrist, Komponist und der eigentliche Kopf dieser Formation Francesco Zago die Band verlassen, nachdem es bereits im Vorfeld…

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13.0
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(62:47, CD, Privatpressung / Just For Kicks, 2014) Charmant und brutal werden dem Hörer gleich zu Beginn dieses Albums zwei der vielen Seiten von Bent Knee vorgeführt. Der kurze Opener ‘Shiny Eyed Babies’ kommt als lässige Bar-Jazz- bzw. Pop-Nummer daher und umschmeichelt mit einer gefälligen, unaufgeregten Melodie. Das Kontrastprogramm folgt sofort, wenn bei ‘Way Too Long’ die fantastische Sängerin Courtney Swain von schreiend bis schmeichelnd ihre gesamte Vokalpalette präsentiert. Das musikalische Begleitprogramm stolpert bei diesem Track äußert gekonnt zwischen harter Euphorie und galanten Zwischentönen. Die sechsköpfige Band bringt nicht nur gehörige Rockpower und differenziertes Spiel ein, auch die Violine webt…

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11.0
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(74:07, CD, Open Sky Records, 2014) Wenn man sich “Celestial Fire” anhört, dann merkt man bei fast jedem Song, inwieweit sich Dave Bainbridge bei Iona selbst zurücknimmt bzw. seine eigenen Vorlieben bei der Band gruppendienlich hintanstellt. Dafür lebt er auf seinen Soloalben um so konsequenter die eigenen Vorlieben für sinfonischen, meldietrunkenen Progressive Rock bzw. ausschweifende RetroProg-Songstrukturen aus. War der vor knapp zehn Jahren veröffentlichte Vorgänger “Veil Of Gossamer” noch mehr dem keltischen Folk und eher ruhigen sinfonischen Momenten verbunden, so ist “Celestial Fire” weitaus mehr von ausladenden progressiven Momenten bestimmt und eine deutliche Verbeugung vor den Siebzigern, jedoch immer noch…

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9.3
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(52:44, CD, InsideOut, 2015) Wenn das aktuelle Neal Morse-Album unter den Namen “The Grand Experiment” firmiert, dann bekommt der geneigte Hörer ganz genau das nicht: große Experimente. Seit Mitte der Neunziger erhielt bzw. erhält man unter den wechselnden Bannern von Spock’s Beard, Transatlantic und eben Neal Morse bzw. The Neal Morse Band jene Art von hymnischen RetroProg, die jedes Mal unverkennbar nach Neal Morse klingt. Das hat zweifelsfrei gehobene Qualität, wartet mit verschnörkeltem, melodischem Bombast amerikanischer Prägung auf und sorgt mit seinem unverkennbaren Pathos für raumgreifende Vollbedienung der Gefühlswelt. Da ist auch “The Grand Experiment” keine Ausnahme. Zusammen mit seinen…

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11.0
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(20:54, CD-EP, Seventh Records, 2015) Mehr Qualität, statt Quantität – so könnte das Motto der letzten Studioveröffentlichungen von Magma lauten. “Félicité Thösz” (2012) brachte es auf 32 Minuten, die Neueinspielung von “Rïah Sahïltaahk” (2014) auf 24 Minuten und beim aktuellen “Šlağ Tanz” begrenzt man sich auf lächerlichere auf 21 Minuten. Doch die Qualität stimmt eben immer noch bei den kultisch verehrten Franzosen und als Fan freut man sich ganz diebisch, endlich neues Material angeboten zu bekommen. Okay, so ganz neu ist auch “Šlağ Tanz” nicht, fand es sich doch bereits seit einigen Jahren immer wieder im Live-Repertoire. Doch wurde das…

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11.3
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(58:23, CD, InsideOut / Sony Music, 2015) Der umtriebige John Mitchell drückt einem weiteren Projekt seinen unverkennbaren Stempel auf. Der Gitarrist, Songwriter und Produzent (u.a. Arena, It Bites, Kino, Frost*, The Urbane) hatte laut eigener Aussage noch nie so viel Spaß wie bei dieser Studioarbeit und die kreativen Ideen flossen nur so aus ihm heraus. “Lonely Robot” klingt wie eine Vermischung seiner bisherigen Projekte bzw. Bands, denn sinfonisch–progressiver Bombast in einer modernen, atmosphärischen Herangehensweise wird geschickt mit eingängigen Melodien gepaart und mit rockigeren Gitarrenbreitseiten ordentlich aufgewertet. Waren besonders die mehr im Alternative Rock angesiedelten The Urbane von einer etwas anderen…

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11.0
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(67:51, CD, AMS, 2014) Nachdem der italienische Tausendsassa Fabio Zuffanti bei unzähligen Projekten und Bands anderer Musiker mitwirkte (u.a. Finisterre, Höstsonaten, La Maschera Di Cera) hat er, ähnlich wie Steven Wilson, unter seinem eigenen Namen und zusammen mit fähigen Gastmusikern mit “La Quarta Vittima” (2014) seine ganz eigene Vision von RetroProg italienischer Prägung und luftigem JazzRock veröffentlicht. Mit der ZBand ging er zudem auf Festival Tour – der Schreiber dieser Zeilen hatte das überaus kurzweilige Vergnügen, die Band auf der 2014er Ausgabe des Prog-résiste Festivals in Belgien zu bewundern – und mit “Il Mondo Che Era Mio” liegt ein entsprechendes…

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9.5
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(73:56, CD, Privatpressung / F2 Music, 2014) Vor allem in den Neunzigern hielten Citizen Cain (die auch mal kurzfristig Xitizen Xain hießen) die Fahne für den sinfonischen NeoProg mit deutlichen Genesis-Anleihen während der Peter Gabriel-Phase hoch. Besonders Sänger/Bassist Cyrus sorgte mit seiner stimmlichen Färbung für die entsprechenden Gabriel-Vergleiche. Treibende musikalische Kraft hinter dem Bandprojekt war jedoch Multi-Instrumentalist Stewart Bell, der mit “The Antechamber Of Being (Part 1)” sein erstes (laut Pressezettel “lang erwartetes”) Soloalbum vorlegt. Das Konzeptwerk ist mehr oder weniger eine persönliche, autobiografische Erörterung dazu, wie man seine eigenen Träume unter Kontrolle bringt. Daraus resultierend sorgen sieben, epische Tracks…

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10.0
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(63:45, CD, Toff / Just For Kicks, 2014) Mit ihrem konsequenten Wechsel fort vom reinen 80er Jahre NeoProg hin zu modernen Sounds und mehr spielerischer Härte, sowie ordentlichem Rock-Punch haben sich Pendragon bei ihren “alten” Fans nicht nur Freunde gemacht. Doch die stilistische Blutauffrischung spätestens seit dem 2008er Werk “Passion” tat der Band um Mastermind Nick Barrett hörbar gut, da man sich so auch aus der eigenen musikalischen Sackgasse heraus bewegte. “Men Who Climb Mountains” setzt den Weg der klanglichen Runderneuerung der letzten Alben in gewisser Weise fort, auch wenn man hin und wieder zu alten Strickmustern aus den frühen…

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