Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

8.5
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(57:03, CD, ACB, 2018) “Primäre Einflüsse liegen bei Bands wie Archive, Porcupine Tree, Blackfield und Riverside”. So verkündet es der Pressezettel zum fünften Album von Monnaie De Singe, kurz MDS. Trotz einer handvoll Alben ist die südfranzösische Formation aus Aurillac aus der Region Auvergne-Rhône-Alpes dennoch ein recht unbeschriebenes Blatt bzw. man blieb in all den Jahren unerkannt unter dem allgemeinen Radar versteckt. Dabei überrascht zunächst, dass MDS auf die englische Sprache setzen, ebenso im Stil eigentlich gar kein frankophiler Einfluss zu erkennen ist. Einerseits ist man dadurch wesentlich internationaler unterwegs, verzichtet auf die für einige Hörer nicht immer leicht zu…

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10.0
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(Diverse 2CDs, Universal Music Polska, 2017/8) Wie kaum eine andere Band, haben SBB seit den 2000er Jahren ihre Archive durchforstet und eine Unzahl an Livealben veröffentlicht, so dass mittlerweile alle Phasen der Bandhistorie konzertmäßig abgedeckt sind. Neben den inzwischen nur noch schwer erhältlichen Boxen “Lost Tapes Vol.1” und “Lost Tapes Vol.2” wurden in den Jahren 2008/9 diverse Doppel CDs von unterschiedlichen Auftritten meist in Polen und Deutschland in limitierter Auflage herausgebracht, die in letzter Zeit Universal Music in Polen neu auflegte. Bisher erschienen folgende Livemitschnitte: • “Live In Opole 1974. Rock Przez Cały Rock” (nur als einfach CD) • “Live In…

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12.0
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(56:19, CD, Cherry Red Records, 2018) Wenn sich zwei Elder Statemen des britischen Progs der 70er zusammentun, dann entsteht daraus logischerweise eine gewisse Erwartungshaltung. Wenn die Bands dann noch King Crimson und Van der Graaf Generator heißen und beide Beteiligte deren legendäre Phasen deutlich beeinflussten, dann ist das schon mal ein deutliches Statement. Und die beiden Davids, namentlich David Cross und David Jackson, enttäuschen nicht! Bereits bei gemeinsamen Liveauftritten in der Vergangenheit (u.a. beim letztjährigen Night Of The Prog Festival auf der Loreley), hatten beide bewiesen, dass das progressive Feuer immer noch gewaltig lodert. Zusammen mit Mick Paul, dem langjährigen…

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12.0
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(47:18, CD, City Slang, 2018) Anna von Hausswolff gehört zu jenen seltenen Künstlerinnen, die nahezu auf allen Plattformen begeisterte bis euphorische Kritiken erntet, was vor allem für ihr aktuelles Werk “Dead Magic” gilt. Dennoch spielt sie nicht unbedingt genreübergreifende Konsensmusik und versucht es allen irgendwie recht zu machen. Es ist vielmehr die melancholische, atmosphärische Kraft, die künstlerische Eigenständigkeit, die überzeugt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass gerade beim aktuellen Album über die Magie des Todes, für jeden mit einem Faible für intensive Traurigkeit etwas dabei ist: schwermütige, epische Kunst, sakraler Pop, genauso wie zerbrechliche, düstere Schönheit. Dead Magic by…

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11.0
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(48:16 + 51:14, 2 CD, A-Wave / Madfish Records, 1979/2017) Während Steve Hillage Ende der 70er bei seinen Studioalben immer mehr schwächelte, vermehrt auf Mainstream und sogar Disco-Elemente setzte und nie mehr die Klasse seines großartigen 75er Solodebüts “Fish Rising” erreichte, dokumentiert dieser Mitschnitt vom 27.3.1979 aus Düsseldorf, dass er auf der Bühne immer noch seinen Space-Rock in mitreißender Manier zelebrieren konnte. Die Setlist dieses rund 100-minütigen Mitschnitts, bei dem der erste Song zu fehlen scheint, da das Konzert gleich mit einer Ansage von Steve Hillage beginnt, setzt auf einen Mix der Alben “L” (1976), “Motivation Radio” (1977) und “Green”…

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11.3
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(48:13, CD, Gentle Art Of Music / Soulfood, 2018) Seit 2006 sind die aus Österreich kommenden, ursprünglich als Trio agierenden Phi aktiv. Unter dem Banner “Post Progressive” vereint man moderne Tendenzen und Sounds mit progressiver Tradition, versteht sich dabei eben nicht als alleiniger Bewahrer der Vergangenheit, sondern schreitet vorwärtsgerichtet neuen Wegen entgegen. Bereits auf dem leicht sperrig betitelten 2014er Vorgänger “Now The Waves Of Sound Remain” bewies man, wie ansprechend, schwermütig, gleichfalls direkt-ins-Gesicht moderner Art Rock klingen kann. “Cycles” setzt in Ansätzen darauf, ist aber ausschweifender, zugleich überzeugender ausgefallen, denn gerade mal sechs Tracks auf knapp 48 Minuten bieten genügend…

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11.0
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(56:10, CD, InsideOut Music / Sony Music, 2018) Nach dreizehnjähriger Albumspause sind Kino wieder mit einem neuen Album am Start. Vom Original Line-up sind nur noch das Duo John Mitchell (Gesang, Gitarre, u.a. Arena, Lonely Robot, It Bites) und Pete Trewavas (Bass, u.a. Marillion, Transatlantic) geblieben, immerhin ist mit It Bites-Keyboarder John Beck als Special Guest ein weiteres Mitglied der Debüt-Besetzung vertreten. Am Schlagzeug hat man Craig Blundell (u.a. Steven Wilson Band) statt dem bereits kurz nach dem Debüt ausgeschiedenen Chris Maitland (ex-Porcupine Tree) verpflichtet. “Radio Voltaire” ist eine Art Neuanfang mit leicht verschobenen Verantwortungen. Natürlich ist wie beim Debüt…

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9.5
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(26:41, CD, Karisma / Soulfood, 2018) Mit “Coming Home” liegt weniger als ein Jahr nach “Forever Comes To An End” eine weiteres Solowerk von Bjørn Riis vor. Seine Stammband Airbag scheint wohl erst einmal so etwas wie eine kleine kreative Pause einzulegen, wenngleich sich Riis Solomaterial ebenfalls sehr stark an den floydschen Art Rock Mikrokosmos orientiert. Eine Warnung gleich vorweg: bei “Coming Home” handelt es sich nicht um ein komplettes Album, vielmehr liefert der norwegische Multi-Instrumentalist zusammen mit einigen Gastmusikern (u.a. einge seiner Airbag Mitstreiter, wie z.B. Schlagzeuger Henrik Fossum, sowie die Sängerin Sichelle McMeo Aksum) eine rund 26-minütige Bestandaufnahme…

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9.0
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(56:13, CD, Red Dwarf Recordings, 2018) Seit seinem Split mit Pallas wandelt Alan Reed bereits seit einigen Jahren auf Solopfaden. Nach der 2011er EP “Dancing With Ghosts” sowie den zwei Alben “First In A Field Of One” (2012) und “Honey On The Razor’s Edge” (2017), legt er mit seiner fünfköpfigen Begleitband The Daughters Of Expediency nun das erste Livealbum vor. “Live: From The Razor’s Edge” ist dann auch folgerichtig in jeweils drei Titel der beiden Solowerke des sympathischen Schotten sowie drei Pallas-Klassiker (‘For The Greater Glory’, ‘Sanctuary’, ‘Crown Of Thorns’) aufgeteilt. Neben Alan Reed (Gesang, akustische Gitarre, Bass Pedals) sorgen…

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9.5
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(50:47, CD, Superball Music / Sony Music, 2018) Wurde das Debüt des schlaksigen Singer/Songwriters Charlie Barnes noch mit “Big Morbid Death Pop” umschrieben, so hat sich der ursprünglich aus Leeds stammende Engländer auf dem Nachfolger “Oceanography” mehr auf die sonnige Seite des Lebens geschlagen. Die zwölf Songs des Longplayers bieten feinsten Bombast-Pop, der sowohl auf mächtige, euphorische Melodiebögen, aber genauso auf intelligente Arrangements setzt. Das geht bereits beim ersten Durchgang direkt ins Ohr, lässt aber gleichzeitig erkennen, dass hier in den detaillierten Songstrukturen einiges an intelligenten Verschachtelungen und interessanten mehrstimmigen Gesangsharmonien gesteckt wurde. Dass die volle Pop-Power wie bereits beim…

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