Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

10.0
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(49:44, CD, Digital, earMusic / Edel, 2018) Gerade auf seinen letzten drei Soloalben (“Keyed Up” 2014, “All Out” 2011, “A Light In The Sky” 2008)  offenbarte Tasten-Wizard und aktueller Deep Purple Keyboarder Don Airey seine ganze stilistische Breite. Da war alles von Hard, Progressive, Jazz Rock bis hin zu Klassik-Anleihen vertreten – gut durchgeschüttelt und prächtig serviert. Live sah die Sache dann schon etwas anders aus, denn hier vertraute er mit seiner Band vor allem auf die einschlägige Hard Rock-Vergangenheit mit Tracks u.a. von Rainbow, Deep Purple, Gary Moore und Ozzy Osbourne, frei nach dem alten, aber immer noch gültigen…

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11.0
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(36:07, CD, Kscope / Edel, 2018) Sechs Alben in knapp zehn Jahren: das Soloprojekt “Lunatic Soul” von Riverside Frontmann Mariusz Duda nahm in der letzten Dekade einen wesentlich größeren Raum ein, als seine eigentliche Stammband. Doch hängt dies offensichtlich in den letzten Jahren damit zusammen, dass der polnische Workaholic einfach seinen Gefühlen ein entsprechendes Ventil bieten muss, das stilistisch nicht immer in den Riverside-Kontext passt. Gerade der überraschende Tod von Riverside Gitarrist Piotr Grudziński hinterließ bei Duda offensichtlich einiges an Fragen, Trauer und Empfindungen, die erst selbst-therapeutisch aufgearbeitet werden mussten. Ursprünglich war nur eine Maxi-Single zum Track ‘A Thousand Shards…

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10.5
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(60:47, CD, Anubis Music, 2018) Wenn eine Band in erster Linie auf einen gewissen Bombastfaktor, instrumentale Wucht und wechselnde Dynamik setzt, dann erscheint die Idee das eigene Material in wesentlich abgespeckter Ausprägung komplett umzuarrangieren erst einmal recht gewagt und ungewöhnlich. Anubis wählten für ihren Weg eine Art “Unplugged”-Ansatz und verzichteten fast gänzlich auf elektrische Instrumente – hin und wieder ist etwas Gitarre dieser Art zu hören und auch bei den Keyboards ist elektrische Orgel vertreten – was den Stücken einen doch sehr intimen Ansatz verleiht. Doch das Material der Band aus dem australischen Sydney funktioniert sogar in diesem veränderten Ansatz,…

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9.5
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(55:59, CD, Verglas Music, 2018) Warum nicht gleich mit dem Fazit zum letzten Arena Album “The Unquiet Sky” an dieser Stelle beginnen? Vor allem, wenn’s auch hier passt, nämlich: “angenehm abendfüllender Cinemascope-NeoProg von gewieften alten Hasen.” Damit wäre schon (fast) alles gesagt zum aktuellen Longplayer der Mannen um Mick Pointer und Clive Nolan. Eben nur fast, denn “Double Vision” wagt den Brückenschlag zum 97er Erfolgwerk “The Visitor”, war bereits dort ein Titel gleichen Namens vertreten. Doch logischerweise hat sich die Band in den letzten Jahren nicht nur personell verändert, so dass von damals neben dem Duo Pointer / Nolan immerhin…

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9.5
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(38:55, CD, Ma.Ra.Cash Records, 2017) 39 Minuten. 9 Songs. Nach seiner Trennung von Le Orme macht deren ehemaliger Sänger / Bassist Aldo Tagliapietra seit einigen Jahren musikalisch damit weiter, was er am besten kann: lyrischer, sinfonischer Progressive Rock in einem hochmelodischen Umfeld. Ohne zu viel Schnörkel und bombastischen Ballast wird alles kompakt auf den Punkt gebracht, aber dennoch mit einer einschmeichelnden, mediterranen Note versehen. So weist auch das Material auf “Invisibli Realtà” jene Nuancen auf, die man von dem Norditaliener seit vielen Jahrzehnten kennt. Mal verträumt, mal etwas energischer, aber immer auf satten Harmonien fussend und mit einer gewissen südeuropäischen…

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10.0
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(51:52, CD, InsideOut Music / Sony Music, 2018) Nachdem bei Spock’s Beard die Nostalgie mit der mehrfachen Liveaufführung vom Konzeptwerk “Snow” , sowie der Zusammenarbeit mit ex-Bandleader Neal Morse auf dem Track ‘Falling To Forever’ ausgiebig berücksichtigt wurde, geht es nun zurück zum Tagesgeschäft. Drei Jahre nach “The Oblivion Particle” präsentiert sich “Noise Floor” nach einem Entstehungsprozess von mehr als sieben Monaten als das 13. Studioalbum der kalifornischen Band. Aus Sicht der Musiker so etwas wie eine behutsame Neuentwicklung, da man wesentlich melodischer, eingängiger zu Werke ging (die acht Tracks sind zwischen 5-8 Minuten lang), ohne gänzlich die progressive Tradition…

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9.8
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(53:07, CD, Gentle Art Of Music / Soulfood, 2018) Zwei Jahre werkelten Subsignal seit dem letzten Output “The Beacons Of Somewhere Sometime” am entsprechenden Nachfolger. Das Endresultat kann sich durchaus hören lassen, denn “La Muerta” verbindet äußerst gekonnt Melodic Rock / AOR mit sinfonischen, progressiven Elementen (u.a. diverse, auf den Punkt gebrachte Gitarren- und Keyboardsoli von Markus Steffen bzw. Markus Maichel) und setzt weiterhin auf jede Menge hymnische Melodiebögen. Mit Arno Menses verfügen sie seit jeher über einen Frontmann, der sowohl von der überaus angenehmen Klangfarbe, als auch von der stimmlichen Variation überzeugt. Verpackt in eine satte Produktion (Kalle Wallner)…

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10.6
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(42:02 , CD, Tigermoth Records, 2018) Seit einigen Jahren lebt Magenta Mastermind Robert Reed in seinem ganz eigenen Mike Oldfield-Mikrokosmos. Mit “Sanctuary III” fügt der walisische Multi-Instrumentalist, ganz wie seine Inspirationsquelle auf dessen Frühwerken, wiederum zwei weitere, jeweils knapp 21-minütige Kapitel der ganz eigenen Geschichte hinzu. Dabei versucht sich Reed offensichtlich an mehr persönlicher Eigenständigkeit, um auch den gewissen A-ha Effekt der beiden Vorgängeralben nicht weiter zu überspannen. So kommt ein wesentlich folkloristischer Unterton hinzu (u.a. durch Troy Donockley an Uilleann Pipes und Flöte, wie wiederum Les Penning an der Blockflöte), wie auch die vokalen Parts einen wesentlich größeren Raum…

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11.0
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(40:49, CD, Svart Records, 2018) Wenn eine Band wirklich so konsequent nur nach Vergangenheit klingt, dass man sich selbst nicht mehr sicher ist, ob hier ein bisher unentdecktes Kleinod aus der Vergangenheit ausgegraben wurde, dann steht dies eben auch für eine konsequente musikalische Grundhaltung. Die finnische Formation Malady ignoriert einfach mal ganz locker die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte und setzt in jeglicher Hinsicht komplett auf die 70er. Doch die Retro-Haltung um jeden Preis kommt dabei so überzeugend herüber, dass man der Band einfach neidlos attestieren muss, dass ihre Geschichtsstunde ohne Sentimentalität und Peinlichkeiten perfekt funktioniert. Dabei sind es nicht nur…

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11.0
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(63:36, CD, Century Media / Sony, 2018) Wenn man sich mit Orphaned Land beschäftigt, dann geht es auch immer um Politik, um Protest, um den Wunsch nach Frieden im Nahen Osten. Die israelische Formation steht für den Dialog der Kulturen, schafft es mit ihrem ganz eigenen “Oriental Metal”-Stil, Brücken zu bauen, denn auch die Bandmitglieder haben zum Teil arabische Wurzeln und sehen sich eher in einem übergreifenden Kontext ohne jegliche Grenzen (siehe auch die sehr informative Doku vom Rockpalast). Doch stecken hinter den Musikern eben auch echte Metalheads, die mit orientalischem Einfluss und Offenheit gegenüber verschiedenen Kulturen über all die…

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