Autor: Horst-Werner Riedel

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

11.0
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(42:17, CD, Eigenveröffentlichung/Musea, 2016) Wer sich mit der Prog-Szene beschäftigt, kann bestätigen, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung stark unterbewertet ist. So kann es passieren, dass sogar dem Genre-Kenner immer wieder die eine oder andere Perle durch die Lappen geht. Viele Musiker und Bands bleiben dem breiten Publikum aus unterschiedlichsten Gründen vorenthalten. So ist zu befürchten, dass auch die vorliegende CD des in Israel geborenen Musikers Gadi Caplan nur eine untergeordnete Rolle spielen wird. Das wäre bedauerlich. Caplan hat als Pianist begonnen, heute aber steht das Gitarrenspiel im Vordergrund seines Schaffens. Einen progressiven Anstrich erhält seine Musik nicht durch harte, treibende Riffs oder gar komplexe,…

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8.0
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(67:22,CD, Eigenveröffentlichung/Just for Kicks, 2016) Den Begriff Progressive Rock sollte man schon großzügig auslegen, wenn die aktuelle CD “Dienne” der Franzosen diesem Genre zugeordnet werden soll. XII Alfonso sind bereits durch die zahlreichen Vorgängeralben wie „The Lost Frontier” (1996), „Odyssees” (1999), „Claude Monet, vol. 1 – 1883-1889“ (2002), „Claude Monet, vol.2 – 1889-1904 (2005), „This Is“ (2006), „Under“ (2009) sowie „Charles Darwin“ (2012) bekannt für extravagante und ganz spezielle Werke. Da darf es wie mit „Charles Darwin“ auch einmal ein aufwändiges Triple-Album sein. Wie die Titel zeigen, beschäftigen sich die Musiker immer wieder mit Kultur- und Zeitgeschichte oder auch mit…

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12.0
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(81:41, DCD, Eigenproduktion/Presagio, 2016) Die chilenische Band Aisles gehört sicherlich zu den interessanten progressiven Acts Südamerikas. Seit elf Jahren konstant aktiv, bieten die Chilenen vorwiegend abwechslungsreichen Progressive Rock der melodiösen Machart. Ihr Debütalbum „The Yearning” erschien 2005, dem folgte 2009 „In Sudden Walks”. Nach einer erneut vier Jahre andauernden schöpferischen Pause bzw. des Sammelns neuer musikalischer Ideen begeisterte die Band zum wiederholten Male die Fans mit dem im Jahr 2013 produzierten dritten Album “4:45 AM”. Mit der aktuellen sechsköpfigen Besetzung Germán Vergara – Guitars, Vocals und Keyboards, Rodrigo Sepúlveda – Guitars und Vocals, Felipe Candia – Drums und Percussion, Sebastián…

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(123:25, 2CD, Artalia/Stars Of Italy, 2016) Was kann es schöneres geben, als im Italien-Urlaub auch noch gleich eine Rezension über eine italienische Progrock-Band schreiben zu dürfen? Wenn es sich dabei noch um eine (Wohlfühl)-Doppel-CD von Barock Project handelt, kann mit dieser Musik der Extraklasse nichts mehr schiefgehen, auch wenn draußen untypischerweise mal nicht die Sonne scheint. Zumindest der musikalische Sonnenschein war stets gesichert. Mit „Vivo“ legt die Band, nach ihren vier bisherigen – ebenfalls hervorragenden – Studioalben „Misteriose Voci” (2007), „Rebus” (2009), „Coffee in Neukölln” (2012), „Skyline” (2015) erstmals ein Livealbum vor. Es spiegelt die Geschichte von zehn erfolgreichen Jahren Barock…

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11.5
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(59:37, CD, Progressive Promotion, 2016) In bester Sommerlaune und dazu noch ein fantastischer Ausblick auf die schneebedeckten Berge Südtirols – wenn das mal nicht die besten Voraussetzungen dafür sind, sich enspannt auf eine musikalische Wandertour zu begeben. Wohlgemerkt: genüsslich wandern und nicht angestrengt irgendwelche fernen Gipfel erklimmen, zumal mit der aktuellen Veröffentlichung “Paralyzed” der deutschen Band Cyril ein melodisch und sehr relaxtes Werk gelungen ist. Jetzt noch ein kühler Drink dazu, dann darf die musikalische Entspannungskur mit sanften Hügeln und Tälern beginnen. Gute drei Jahre hat es gebraucht, bis der Nachfolger von „Gone Through Years“ die Fans nun endlich beglückt. Marek Arnold,…

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9.0
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(33.37, CD, Nasoni, 2016) Nach dem Motto „Es muss ja nicht immer Prog sein“ gibt es diesmal etwas aus der guten Indie-Ecke auf die Ohren. Wie man sieht und hört, haben die Niederlande nicht nur feinsten Symphoprog, sondern auch anderes Interessantes zu bieten. Die bisher wohl den meisten noch unbekannten Niederländer firmieren unter dem Bandnamen No Man´s Valley. Mit von der Partie sind Jasper Hesselink (Vocals), Christian Keijsers (Guitar, Backing Vocals), Rob Perree (Bass, Backing Vocals), Ruud van den Munckhof (Organ, Piano, Backing Vocals) und Dinand Claessens (Drums, Backing Vocals). Was bieten die Jungs nun auf “Time Travel”, dem ersten Longplayer nach…

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9.3
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(47:59, CD, Eigenveröffentlichung/FMLS/Just for Kicks, 2016) Es ist immer wieder überraschend, welche Fülle an Neuerscheinungen im Briefkasten der Betreuer landet. Vieles ist bzw. war bisher gänzlich unbekannt oder zumindest nur Wenigen ein Begriff. Dies gilt auch für die unlängst erschienene CD des Niederländers Joost Maglev, dessen Namen auch sein Bandprojekt trägt. Mit seinem jüngsten Werk “Overwrite The Sin” erklimmt der Bassist Maglev musikalisch nicht den Olymp, was ihm auch mit seinen früheren Bands Galanoor und Equisa nicht vergönnt war. Mit seiner Ausrichtung bewegt er sich in der Nähe von Queen, Yes und – wen wundert’s? – natürlich auch von Genesis. Dabei dringen ebenfalls authentisch “niederländische” Klänge, die an Ayreon…

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11.0
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(44:32, CD, Sireena, 1990/2016) Erste musikalische Gehversuche machte die von Josef Rhedin und dem Multiinstrumentalisten Gideon Andersson 1982 gegründete schwedische Rockband Tribute zunächst überwiegend in Deutschland. Das erfolgreiche Erstlingswerk mit dem Titel „New Views“ erschien 1984. Es folgte mit Unterstützung der Tribute-Mitglieder und des Gong-Drummers als Pierre Moerlens Gong das Album „Breakthrough“. Mit „Breaking Barriers“ veröffentlichte die Band dann 1986 wieder unter eigener Regie ein weiteres Highlight der progressiven/symphonischen Musik. Es folgte Ende 1986, ebenfalls unter Mitwirkung von Pierre Moerlen an den Drums, die CD „Live! The Melody The Beat The Heart“.  Mit dem hier als digital remasterte Wiederveröffentlichung vorliegenden…

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10.0
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(97:11, 2CD, Progressive Promotion, 2016) Obwohl die deutsche Band KariBoW bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, dürfte sie bislang vermutlich nur absoluten Insidern bekannt sein. Der Rezensent tappte da schon etwas im Dunklen, was allerdings nicht heißen soll, dass dies auch so geblieben ist. Bei KariBoW handelt es sich um eine Prog-Band aus dem Ruhrpott, die 1996 das Licht der Welt erblickte. Gegründet hat sie der Multiinstrumentalist Oliver Rüsing. Die ersten mehr hardrocklastigen Produktionen erschienen noch unter diversen Pseudonymen, die Rüsing im Rahmen von Soloprojekten verwendete. Erstmalig tauchte der Name KariBoW 1998 auf dem Album “Supernatural Foe Vocalized“ auf. Mit dem neo-progressiven Konzeptalbum “Three Times Deeper” endete 1999 KariBoW erste…

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10.5
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(54:39, CD, Moonjune/Cargo, 2015) Die Band Marbin aus Chicago veröffentlichte 2009 ihr selbstbetiteltes Debüt, es folgten „Breaking the Cycle“ (2011), „Last Chapter of Dreaming“ (2013) und „The Third Set“ (2014). Bei Insidern haben sich die Amerikaner mit vielen Auftritten inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitetet. Das aktuelle Album “Aggressive Hippies” spielten Dani Rabin (Gitarre, Guitar Synthesizer), Danny Markowitch (Sax), Greg Essig (Drums) und Bassist John W. Lauter ein. Worauf außer auf das Cover-Artwork sich der Albumtitel bezieht, weiß der Rezensent nicht, zumindest aber spiegelt er sich in der musikalischen Darbietung wider – einem energiegeladenen instrumentalen Mix aus Jazz und Fusion, verbunden mit Rock, Blues und experimenteller Musik. Durchgehend begleitet den Hörer ein kaum je agressives…

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