Autor: Henrik Kropp

Alles wird gut, solange du progressiv bleibst!

10.3
Reviews

(54:01, CD, SPV / Steamhammer, 2016) Magnum sind schon ein Phänomen: Nach größeren Erfolgen in den 1980er-Jahren verlor sich die Band beim gescheiterten Versuch Amerika zu erobern. Mitte der Neunziger beschlossen Mastermind Tony Clarkin und Sänger-Ikone Bob Catley (hier im wohlbetreuten Interview, d. Schlussred.), das Kapitel Magnum ruhen zu lassen. Erst 2002 gab es wieder erste Lebenszeichen der Band zu vernehmen, kompetent verstärkt mit Harry James an den Drums und Al Barrow am Bass. Mark Stanway ist weiterhin an den Tasten aktiv. In dieser Besetzung veröffentlichen Magnum regelmäßig Alben, um die stets treu gebliebene Fangemeinde erfreuen. Natürlich konnte man nie wieder an die ganz großen Werke, wie zum Beispiel. “On A Storyteller’s…

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11.0
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(52:58, CD, Eigenverlag, 2016) Simon McKechnie ist Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger in Personalunion, Gäste für sein drittes Studioalbum “From My Head To My Feet” holte er sich nur am Schlagzeug und an diversen Blasinstrumenten. Wohin die musikalische Reise geht, zeigt sich schon beim Opener ‘Hymn of Apollo’, einer Fusion aus progressivem Rock und Jazz, tief in den 1970er-Jahren verwurzelt und mehr als einmal in positivster Art und Weise an Yes erinnernd. McKechnie beherrscht die Klaviatur des Genres nahezu perfekt: Komplexe Arrangements und abwechslungsreiche Instrumentierung, unter anderem mit Flöten, Klarinette und Saxofon, halten den Hörer bei Laune. Zudem ist McKechnie auch ein äußerst talentierter und mit angenehmer Stimme ausgestatteter Sänger -…

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11.0
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(49:27, CD, Gungfly Productions/Just For Kicks, 2016) Der gute Rikard Sjöblom ist in der (Retro-)Prog-Szene schon lange kein Unbekannter mehr. Mit seiner Band Beardfish veröffentlicht er seit gut fünfzehn Jahren regelmäßig kleinere und größere Prog-Rock-Wundertüten, und sein nun vorliegendes Soloalbum “The Unbendable Sleep” könnte durchaus als weiteres Beardfish-Werk durchgehen. Trotzdem bewahrt er sich hier doch die eine oder andere Freiheit, u.a. spielen mit den Brüdern Petter (Drums) und Rasmus Diamant (Bass) alte Kollegen aus Gungfly-Tagen mit. Nur Beardfish-Bassist Robert Hansen darf bei einem Song den Bass bedienen. Alle anderen Instrumente wurden von Sjöblom selbst eingespielt. Die Kompositionen bieten ähnlich wie bei Beardfish einen mutigen Genre-Mix. Sie sind mit virtuoser Spielfreude (vor allem Keyboards…

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»Die Einhörner überlasse ich Magnum« Beardfish-Mastermind Rikard Sjöblom hat sein Soloalbum “The Unbendable Sleep” herausgebracht. Grund genug für zwei unserer Betreuer, sich in gemütlicher Atmosphäre zu einem sehr entspannten Gespräch via Skype mit ihm zu treffen. Im knapp halbstündigen Interview erwies Rikard sich als äußerst angenehmer und auskunftsfreudiger Zeitgenosse.  Dieter: Hallo Rikard, schön dass das mit mit dem Interview so reibungslos klappt. Henni: Hallo, ich habe die Rezension zu Deinem Album geschrieben, das mir nebenbei bemerkt richtig gut gefällt. Oh, danke! Dieter: Zunächst interessiert uns, wie das Album entstanden ist – die Entwicklung, die Aufnahmen, und so weiter. Ja. Ich glaube die Sache ist, dass ich…

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10.0
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(31:08, EP, Eigenverlag, 2016) Pontus H.W. Gunve, kurz: Pontus, ist ein in New York lebender Gitarrist und Komponist aus Schweden. Mit seiner Band präsentiert er auf der EP “IV” vier eigene Titel sowie mit ‘Misirlou’ ein gecovertes Stück. Insgesamt geht es dabei abwechslungsreich zur Sache. Alle Songs sind Instrumentals, bei denen die Gitarre die Hauptrolle spielt. Durchweg übernimmt auch ein Cello prominente Parts – eine schöne Ergänzung. Dasselbe gilt für zahlreiche Weltmusik-Zitate, die Pontus mit einfließen lässt. Die EP wurde live eingespielt, das hört man den Aufnahmen an – im positiven wie negativem Sinn. Viele Ideen sind vermutlich aus Jamsessions entstanden, dementsprechend wirkt nicht alles komplett durchgeplant, was dem Mini-Album eine durchaus frische Note verleiht. Trotzdem wünscht man sich an…

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9.0
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(26:56, Download EP, Eigenverlag, 2015) Remanon stammen aus San Antonio in Texas und legen mit “Episodes” ihren ersten Arbeitsnachweis vor. Die Band nennt einige Überväter des Progs wie Yes, Rush und Genesis als Vorbilder. Jedoch konnte der Rezensent weder Yes noch Genesis heraushören, allenfalls Rush-Anleihen sind vorhanden. Sicherlich treffen die Kategorien Fusion und Space Rock auf die vier Titel der EP zu. Diese präsentieren sich durchaus abwechslungsreich und solide eingespielt. Auch Sänger Nathan Alvarado hinterlässt einen guten Eindruck. In den Kompositionen stehen treibende Grooves und Gitarrenriffs eindeutig im Vordergrund. Allein das ruhigere ‘Justice Paige’ weicht von dieser Formel ab. Unterm Strich bietet die EP allerdings noch…

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12.0
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(63:57, CD, Eigenpressung/Just For Kicks, 2015) Was passiert wohl, wenn sich vier studierte Musiker zusammenfinden, kurzerhand ein paar hochkarätige Gastsänger einladen, und mal eben das Moscow Studio Symphony Orchestra buchen? Breitwandkino für die Ohren! So jedenfalls beschreibt sich Earthside selbst, und damit liegt die Band ziemlich richtig. Kommt der Opener ‘The Closest I’ve Come’ eher noch im klassischen instrumentalen Progressive-Metal-Gewand daher, so bekommt man im darauf folgenden ‘Mob Mentality’ einen ersten Eindruck davon, was Earthside mit „Cinematic Rock“ meinen. Das Intro des Stückes würde zwar auch in einem “James Bond”-Film nicht deplatziert wirken, doch Gastsänger Lajon Witherspoon (Sevendust) macht aus dem Titel dann fast schon eine…

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10.3
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(69:54, CD, Eigenpressung/Just For Kicks, 2015) Ein “Monster von Album” verspricht die etwas vollmundige PR-Info zum Erstling der kanadischen Band Universe Effects. Das Ganze sei “inspiriert” durch Dream Theater und Haken – was wohl eine der Untertreibungen des Jahres sein dürfte. Das vorliegende Debütalbum “In The Haze That Surrounds Us” macht gleich mit dem Opener ‘Against the Influent’ klar, wohin die musikalische Reise geht. Die Band spielt Progressive Metal auf hohem Niveau und kopiert dabei die großen Vorbilder nahezu Note für Note. Tempi-Wechsel, Rhythmik und Instrumentierung zeigen, dass Dream Theater hier nicht nur die Inspiration waren, sie stehen fast schon…

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8.5
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(48:28, CD/MC/Download, Eigenvertrieb, 2015) Sperrig. Schräg. Psychedelisch. Dies sind nur drei von vielen Beschreibungen, die auf die Musik des aus Portland stammenden Trios bangbakc zutreffen. Das vorliegende Album “Lot Lizards” ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie (der erste Teil, “echocomplexities”, erschien bereits 2014, gehört aber eher zum Math-Rock-Genre). Die beiden Alben erzählen eine krude Geschichte, die in einem Paralleluniversum spielt. Dort wurde Henry Kissinger zu einem fiesen Konzertvermittler, der die Musikszene in Portland tyrannisiert. Ein lokaler Messias aus dem Math-Rock-Kosmos kann den Tyrannen vertreiben. Im vorliegenden zweiten Teil geht es im selben Setting um eine schlecht laufende TV-Show, wobei letztlich auch wieder der fiese Kissinger…

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9.0
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(61:40, CD/Download, Eigenvertrieb, 2015) Progressive Rock mit Post-Metal-Einflüssen verspricht die PR-Info zur zweiten Veröffentlichung der Band aus Neuseeland. Quasi zum Beweis rumst und grooved das Instrumentalstück ‘Raiji’ gleich zu Beginn mächtig aus den Boxen. Nur fünf Stücke befinden sich auf dem Album, die es allerdings in der Summe auf eine über einstündige Laufzeit bringen. Die Schafhirten aus Neuseeland garnieren ihre Kompositionen mit genretypischen Riffs und einer soliden Rhythmussektion. Besonders sticht der Einsatz der Violine (Felix Lun) hervor, die immerhin Abwechslung und Farbe in die doch teilweise ausufernden Arrangements bringt. Fast entsteht der Eindruck, es handele sich bei Shepherds Of Cassini um…

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