Autor: Georg Hasche

Als in die Jahre gekommener Progger hab ich von so manchem Ahnung, nur nicht von Musik. Was mich nicht davon abhält, mich hier von Zeit zu Zeit schwerpunktmässig zu Progmetal- und Retroprog-Acts und -Outputs zu äussern.

11.5
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(72:04, CD, Progressive Promotion Records, 2018) Gerd Albers wohnt in Wuppertal, ist Musiker und HSV-Fan. Letzteres ist in diesen Tagen nicht wirklich Grund zur reinen Fröhlichkeit (der Rezensent weiß ein Lied davon zu singen), dennoch gibt es derzeit doch Grund zur Freude: Gerd Albers legt zusammen mit Peter Koll das zweite Album ihres Project Patchwork vor. Und das hat es in sich. 2015 erschien Tales From A Hidden Dream, welches nicht nur das Debüt des Projekts darstellte, sondern auch die Verwirklichung des lang gehegten Traums der Veröffentlichung eines eigenen Albums, ohne großes Geld, weitestgehend in Heimarbeit, mit Hilfe vieler befreundeter…

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12.5
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(53:29, CD, Eigenveröffentlichung, 2017) Mit seinem Soloalbum „For All We Know“ ließ der Niederländer Ruud Jolie 2011 aufhorchen. Zusätzlich zu seiner Haupttätigkeit als Gitarrist der Symphonic-Rockband Within Temptation, seinem Engagement bei Maiden UniteD und als Gastmusiker verspürte Jolie damals wie heute das Bedürfnis, seiner Kreativität in eigenen Projekten Ausdruck zu verleihen. Es dauerte nun sechs Jahre bis zur Veröffentlichung seines zweiten Soloalbum „Take me Home“ im September 2017. Um es vorwegzunehmen: das Warten hat sich durchaus gelohnt. Bereits auf seinem Debütalbum waren neben der Stammbesetzung Ruud Jolie (Gitarren, ergänzende Keyboards, Programmierungen), Wudstik (Gesang), Léo Margarit (Drums), Kristoffer Gildenlöw (Bass), Marco…

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10.5
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(35:14, CD/LP, Sumerian Records, 2018) Between The Buried And Me (BTBAM) haben 2015 mit “Coma Ecliptic” ein bemerkenswertes Album veröffentlicht. Bemerkenswert, da die Band nach dem von Komplexität und Speed überbordenden Meisterwerk “The Parallax” offensichtlich mal etwas anderes versuchen wollte, ein Konzeptalbum, eine Art Rockoper sogar, in der dem Klargesang mehr Raum gegeben und harschere Vokaläusserungen doch etwas zurückgefahren wurden, des weiteren die bei den Amerikanern schon immer vorhandenen Einflüsse von Vorbildern wie Queen, Dream Theater oder King Crimson mehr in den Vordergrund traten. Damit wurde “Coma Ecliptic” auch für weniger metallophile Progger ein doch recht zugängliches Werk, für so…

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11.0
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(63:57, CD/2 LP, Rare Noise Records, 2018) Jamie Saft ist ein amerikanischer Jazzpianist und Multiinstrumentalist, der bereits mit einer Reihe bekannter Musiker wie John Zorn, Chris Speed, Iggy Pop oder auch Bobby Previte in zahlreichen Projekten zusammengearbeitet hat. Nach mittlerweile 25 Jahren bewegter Karriere legt er nun mit „Solo A Geneva“ sein erstes Soloalbum vor, einen Live-Mitschnitt eines Konzerts auf einem Steinway D-274-Konzertflügel im altehrwürdigen Teatro Carlo Felice in Genua. Gute Gelegenheit für eine Werkschau eigentlich, doch nur Weniges auf diesem Album stammt aus Safts eigener Feder, überwiegend handelt es sich bei den Titeln um Coverversionen amerikanischer Kompositionen. Dass Jazzmusiker…

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7.5
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(41:14, CD/LP, Zone 52/Progressive Promotion, 2017) The Black Noodle Project besteht im Wesentlichen aus Jeremie Grima (Gitarre, Keyboard) und Sebastien Bourdeix (Gitarre) sowie in den letzten Jahren wechselnden Begleitmusikern, so wirken auf dem aktuellen „Divided We Fall“ Tommy Rizzitelli (Drums) und Frédéric “Mobo” Motte (Bass) mit. Dem geneigten Progger, wie natürlich den Fans, ist das 2013er Album „Ghosts And Memories“ als wohl das bis dato stärkste der Franzosen in recht guter Erinnerung. So kommt nun natürlich Vorfreude auf. Legt die Band einen würdigen Nachfolger vor? Kann sie sich eventuell noch steigern? Um es kurz zu machen – mitnichten, denn die…

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11.0
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(2 DVD, 2 Blu-ray, 2CD, 3LP, Radiant Records/Metal Blade/Sony Music, 2017) Kann es im Juli schneien? Sehr wohl, wie Besucher der „Night Of The Prog“ 2016 bestätigen können, war für so manchen Progger die Komplettaufführung des Konzeptalbums „Snow“ unter Beteiligung aller früheren und aktuellen Mitglieder von Spock‘s Beard ja der Höhepunkt des damaligen Festivalsommers schlechthin. Ein paar Tage zuvor hatte die Show auf dem „Morsefest“ in Nashville Premiere gefeiert, dies dokumentiert nun die vorliegende DVD/Blu-ray. “Morsefest” wurde 2014 von Neal Morse ins Leben gerufen, jeweils an zwei Tagen im Sommer bietet er hier Komplettaufführungen seiner Soloalben garniert sowohl mit älteren…

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10.0
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(3CD, 1LP, 1DVD, Universal Music, 1977/2017) „News Of The World“ erschien vor nunmehr 40 Jahren als Queens 6. Studioalbum. Es zählt zu ihren meistverkauften Werken überhaupt und enthält mit ‘We Will Rock You’ und ‘We Are The Champions’ zwei der grössten Erfolgstitel der Band, die dem Radiohörer wie auch dem Stadionbesucher auch heute noch auf Schritt und Tritt begegnen. So gesehen ist das Album also definitiv ein Klassiker. „News Of The World“ lässt anders als die Vorgänger auch sämtliche Bandmitglieder recht ausgewogen an den Kompositionen teilhaben, Freddie Mercurys Anteil ist diesbezüglich deutlich geringer und Brian May hat hier erstmals mehr…

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10.8
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(46:33, CD/LP, Karisma Records/Soulfood, 2017) Ein Wobbler ist ein Kunstköder zum Angeln von Raubfischen, der die Bewegungen eines geschwächten Beutetiers imitiert. Womit ködert die gleichnamige Band aus Norwegen denn jetzt auf ihrem vierten Album den Progger? Von vornherein: schwach ist „From Silence To Somewhere“ keineswegs. Im Gegenteil, es wird kraftvoller und lupenreiner Retroprog serviert, der sich so sehr an den Altvorderen der Siebziger orientiert, dass man ihn auch problemlos als Klassischen Prog bezeichnen kann. Wer hier anbeissen möchte, muss diese Stilrichtung also goutieren. Und da das Ohr ja bekanntermassen mit isst, wird das Schwelgen in altvertrauten Tönen durch die Band…

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12.5
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(45:56, CD/2 LP/MC, Season of Mist, 2017) Zumindest Besucher des diesjährigen “Euroblast”- wie auch des “ProgPowerEurope”-Festivals haben registriert, dass zunehmend hörenswerte Bands aus Australien im Progmetal ihre Spuren hinterlassen. Auch die Bandcamp-Seite von Art As Catharsis dürfte vielen schon kein Geheimtipp mehr sein. Ebenfalls aus Down Under, nämlich aus Melbourne, kommt die Band Ne Obliviscaris, die mit “Urn” jetzt ihr drittes Album vorlegt. Das ist insofern bemerkenswert, da die Art Ihrer Musik ja eigentlich landläufig immer noch als Spezialität der Skandinavier angesehen wird – Progressive Death Metal. Halt halt, jetzt nicht aufhören zu lesen! Jetzt wartet doch mal ab! Ja…

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11.3
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(55:46, CD, Nightmare Records, 2017) “Dedicated to all people in black places” – eine recht untypische Widmung, mit der Anubis Gate ihr neues Album “Covered In Black” versehen haben. Die Band bot seit ihrer Gründung 2001 zunächst Power-Metal und auf ihrem selbstbetitelten Album von 2011 dann recht eigenständig anmutenden Progmetal, den sie auf dem Nachfolger „Horizons“ mit eingängigen, poppigen Elementen anreicherte. Und jetzt so ein düsteres Motto? Wie passt das zu den bisher so unbeschwert daherkommenden Dänen? Nun, Gitarrist und Keyboarder Kim Olesen litt seit 2015 an einer schweren Depression und massiven Panikattacken, weshalb die Band unter anderem  ihren Auftritt…

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