Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

15.0
Reviews

(CD Box Set, Vinyl Box Set, Digital, Dangervisit/[PIAS] Cooperative/Rough Trade, 2019) Es gab Zeiten, als elektronische Musik noch dem weiten Umfeld des Progressive Rock oder, bei deutschen Bands, dem Krautrock zugerechnet worden ist. An dieser Stelle seien vor allem Elektro-Pioniere wie Kraftwerk, Neu! oder Tangerine Dream genannt. Über die Jahrzehnte hinweg, entwickelte sich die elektronische Musik zu einem eigenen Genre mit so unterschiedlichen Sub-Genres wie Techno, House, Minimal, Dubstep und unzähligen weitern Spielarten. Würde man die Prog-Gemeinde heutzutage fragen, ob diese kontemporären Spielarten elektronischer Musik noch etwas mit Prog zu tun haben, so wäre die einhellige Meinung wohl ein klares…

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12.7
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(61:53, CD/ Digital, Eigenveröffentlichung, 2019) Das Kölner Euroblast Festival ist nicht nur dafür bekannt, immer wieder große Namen des Progressive Metal an den Rhein zu bringen, sonder auch dafür, kleinen unbekannten Bands eine Bühne zu bereiten und diese über die Jahre zu unterstützen und aufzubauen. Für den Besucher sind Auftritte solch unbekannter Bands immer ein wenig wie ein Überraschungsei: man schüttelt, horcht und spekuliert darüber, was man im Ei finden wird. Mein persönliches Überrauschungsei in diesem war die deutsche Band Soulsplitter. Mein Schütteln des Ü-Eis bestand darin, dass ich mich im Vorfeld ein wenig online über die Band schlau gemacht…

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12.0
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(48:53, CD, Vinyl, Digital, I.Corrupt.Records, dunk!records, A Thousand Arms, 2019) Als “Totem Youth”, das neue Album von Kokomo, bei mir zum ersten Mal aus den heimischen Lautsprechern erschallte, da wollte es ert einmal gar nicht recht bei mir zünden. Zu depressiv erschien mir, was ich da hörte. Wahrscheinlich war ich einfach nicht in der richtigen Stimmung für düstere post-metallische Walls of Sound. Ein paar Tage später, beim Gloomaar Festival im saarländischen Neunkirchen, sah die Sache dann schon ganz anders aus. Benjamin Hellig (Bass), René Schwenk (Gitarre), Tobias Stieler (Schlagzeug), Oliver Ludley (Gitarre) und Ansgar Koenig (Gitarre) hatten den Slot als…

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Leprous zählen im Progressive Metal-Lager zu den interessantesten Bands der letzten Dekade, da sie ihre Musik seit ihrem 2009er Debüt-Album “Tall Poppy Syndrome” ständig weiterentwickelt und neue Wege eingeschlagen haben. Große Brüche hat es in dieser Entwicklung nie gegeben. Trotzdem ist die musikalische Ausrichtung des im Oktober erschienenen Longplayers “Pitfalls” für den ein oder anderen eine Überraschung. So wenig Metal waren Leprous noch nie gewesen. Anstelle harter Gitarren treten vermehrt Synthesizer auf. Das Cello von Raphael Weinroth-Brownes ist noch präsenter als auf der Vorgängerscheibe “Malina” und Einar Solbergs prägnante Kopfstimme erscheint emotionaler und melancholischer als jemals zuvor. Die neue avantgardistische…

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Ausverkauftes Haus in der 1.500 Zuschauer fassenden Essigfabrik zum Tourauftakt in Köln – und das schon Wochen vor dem Tag des Konzertes. Welch ein Erfolg für Periphery und den Progressive Metal im allgemeinen. Astronoid Was für die heute aftretenden Bands gar nicht besser hätte kommen können, entpuppt sich für so manchen Fan des Openers Astronoid als kleine Enttäuschung. Die Warteschlange vor der Essigfabrik ist so lang, dass die Security mit der Abfertigung nicht hinterher kommt und es lange nicht alle Fans für den Beginn der Band aus Massachusetts in die Halle schaffen. Schade, denn was die vier Bay Stater auf…

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Konzerterlebnisse hängen in ihrer Qualität nicht nur von der Tagesform der auftretenden Band, sondern auch immer vom klanglichen und optischen Erleben des Besuchers ab. Dass selbst die best auftrumpfenden Band die Mängel einer Location nicht immer ausgleichen kann ist tragisch, kommt aber immer wieder vor. So geschieht es auch beim Auftritt der aus Savannah, Georgia stammenden Sludge & Progressive Metal-Institution Baroness in der Münsteraner Sputnikhalle. Viele Besucher des Abends werden meine Kritik nicht nachvollziehen können. Dies liegt wohl daran, dass die Sputnikhalle eine zweiteilige Halle ist, die in ihrer Mitte durch eine Reihe von Säulen unterteilt wird. Steht man in…

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Man schreibt das Jahr 1990: die beiden Musiker Danny Griffiths und Darius Keeler laufen sich bei der gemeinsamen Arbeit am Track ‘Narra Mine’ des House- und Breakbeat-Projektes Genaside II über den Weg. Vier Jahre später gründen sie ein Kollektiv namens Archive. Alles weitere ist Geschichte. Man schreibt das Jahr 2019: Archive veröffentlichen zum 25-jährigen Jubiläum ihres Bestehens eine 43 Lieder umfassende Werkschau namens “25”. Sie zelebrieren diese auf großer Europatournee. Wie schon auf den Touren zuvor kommt das Kollektiv für ein Gasstspiel in die Domstadt. Das altehrwürdige Mülheimer E-Werk ist nicht ganz ausverkauft; trotzdem scheint die Halle fast bis an…

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11.5
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(49:46, CD, Vinyl, Download, Listenable Records, 2019) Mars Red Sky sind keine Unbekannten auf den Seiten von Betreutes Proggen: Schon im Frühjahr 2016 berichtete Kollege Klaus Reckert über einen Live-Auftritt der Franzosen im legendären Kölner Underground. Von soviel Lobhudelei ganz angefixt, ist es für mich an der Zeit, mich endlich einmal näher mit dem Stoner Rock-Trio aus Bordeaux zu beschäftigen. Was mich dann allerdings erwartet, darauf war ich nicht wirklich vorbereitet: Schon vom ersten Moment an ziehen mich der Fette Bass von Jimmy Kinast, Mathieu Gazeaus Schlagzeugspiel, sowie die jaulende Gitarre Julien Pras’ mit ihrem doomartigen Sound völlig in ihren…

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12.0
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(42:44, CD, Vinyl, Digital, Season of Mist, 2019) Voyager sind beileibe kein unbeschriebenes Blatt mehr. Gegründet im Jahre 1999 im australischen Perth, feiert die Band um Sänger und Keyboarder Daniel ‘Nephil’ Estrin in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag. Zu Anfang ihrer Karriere spielen Voyager eine Art Progressive Metal, die dem Power Metal nahe steht. Schnell kommen Vergleiche zu Bands wie Nevermore, Symphony X und Dream Theater auf. In den Jahren nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums “Element V”, folgen Touren mit namhaften Künstlern wie Steve Vai und Nightwish. Später folgen dann Auftritte mit modernen Legenden à la Deftones, Leprous oder Coheed…

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Progressive Rock ist je nach Interpretation ein sehr eng gefasster Begriff. Oft bezeichnet er lediglich die grenzüberschreitenden Bands der 70er Jahre und deren moderne Epigonen. Progressive Rockmusik dagegen ist so ziemlich das genaues Gegenteil. Sie umfasst Bands, die heute als innovativ gelten und oft Wege einschlagen, die zuvor noch nie bestritten worden sind. Das Triumvirat an Kapellen, das am 7. Oktober ins Mülheimer Carlswerk Victoria ruft, ist soweit vom Progressive Rock der 70er Jahre entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann. Trotzdem fühlt sich zumindest ein Betreuer dazu verpflichtet, über das Ergebnis zu berichten. Grund hierfür sind vor allem…

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