Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

(1:00:00, Vinyl/Digital, Silent State Recordings, 1993/2021) Hödeshof, ein kleiner Weiler auf den Hunsrückhöhen, nur wenige hundert Meter oberhalb von Trarbach und dem Moseltal gelegen. Ein kleines Idyll, umgeben von Feldern, Wiesen und Wäldern und Heimat einer Hand voll Menschen und ebensoweniger Pferde. Für 15 Jahre war dieser Ort die Wohn- und Werkstätte von Peter Kuhlmann, in der Musikwelt besser unter dem Peudonym Pete Namlook bekannt. Bis zu dem Tag, als dieser, im November 2012, kurz vor seinem 52. Geburtstag, viel zu früh an einem Herzinfarkt verstarb. Hödeshof ist nicht gerade die Örtlichkeit, welche man als Wirkungsstätte eines renommierten Produzenten der…

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11.0
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(22:26, Digital, Dark Operative, 2021) Burial Waves, das sind fünf Musiker aus dem Großraum Washington D.C./Baltimore, die alle recht unterschiedliche musikalische Hintergründe haben und sich trotzdem oder gerade deswegen zu einer gemeinsamen Band zusammengefunden haben. Zurück geht die Formation dabei auf die Initiative von Gitarrist Ross Hurt und Schlagzeuger Jimmy Rhodes, die nach der Auflösung ihrer Post-Rock-Truppe Black Clouds sofort ihren Freund Kyle Durfey kontaktierten, um gemeinsam ein neues Projekt zu gründen. Durfey, der auch heute noch als Sänger der Post-Hardcore-Koryphäe Pianos Become The Teeth fungiert, war schnell überzeugt, so dass nur noch ein Bassist sowie ein zweiter Gitarrist fehlten.…

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10.5
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(40:38, CD/Digital, Apollon Records, 2021) Die nächtliche Szene einer in Nebel gehüllten Waschstraße mit Glasfront, die von einem unheimlich wirkenden, grünlich schimmerneden Licht durchflutet wird. Es ist ein Front-Cover-Artwork, das wie eine Momentaufnahme aus einem Horror-Thriller oder aus einer Science-Fiction- oder Mystery-Serie wirkt. Einzig und alleine der in roten Lettern leuchtende Schriftzug “Stranger Things” fehlt noch zur Komplettierung der Szene. Stattdessen prangen dem Betrachter die Worte Donner und “Hesitant Lights” entgegen. Denn die hier vorliegende Fotografie ist kein Szenen-Bild aus der beliebten Netflix-Serie, sondern das Solo-Albume von Jacob Holm-Lupo. Doch nicht nur optisch schlägt die Platte des White Willow-Frontmanns in…

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11.5
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(38:55, Vinyl/CD/Digital, Relapse Records, 2021) Monolord sind wohl eine der derzeit angesagtesten Doom-Bands obwohl sie ja eigentlich keinen Doom in Reinform spielen. Sondern ihre schweren Riffs mit musikalischen Elementen aus Sludge, Stoner und Psychedelic vermischen. “Your Time To Shine”, das aktuelle Werk der Schweden aus Göteborg, klingt dabei anfangs so sehr bleiern, dass man es doch ganz dem Doom Metal zurechnen möchte. Denn die tief gestimmten Gitarren des Openers ‘The Weary’ zeigen mehr Parallelen mit Bands wie My Dying Bride als etwa Black Sabbath. Monolord gehen dabei so kompromisslos zur Sache, dass sie einen mit ihrer Kraft aus treibendem Schlagzeugspiel…

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(1:01:11, Vinyl/CD/Digital, Southern Lord, 2021) Sunn O))) sind wohl die populärsten Vertreter eines Genres, das zu den unzugänglichsten der Rock-Musik gehört: Drone Metal, ein Sub-Genre des Doom, das durch seine extrem langgezogenen Töne und seine Langsamkeit gekennzeichnet ist. Musik, die nur noch in Ansätzen etwas mit Musikalität zu tun hat und durch ihre stark verzerrten Gitarren und oft synthetischen Soundcluster vielleicht am besten als abstrakte cineastische Klangverfremdung beschrieben werden kann. Ein Genre, dass definitiv nicht für jedermann geeignet ist, aufgrund seiner Andersartigkeit jedoch die Aufmerksamkeit aufgeschlossener Hörer verdient hat. Dass Drone im allgemeinen und vor allem Sunn O))) als Speerspitze…

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9.0
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(38:48, Vinyl/CD/Digital, Indie Recordings/The Orchard, 2021) For Fans of Plini, Intervals und Polyphia. So dämlich, fehlleitend oder nichtssagend solche Kurzbeschreibungen in Presseinformationen oft sind – im Falle von Navian hätte man den Nagel kaum besser auf den Kopf treffen können. Denn das aus Oslo stammende Trio spielt instrumentalen Progressive Rock der modernen Spielart, der stilistisch genau in der Schnittmenge dieser drei Bands anzusiedeln ist. Dass es sich bei Navian um Musikstudenten handelt, ist dabei nicht schwer zu glauben. Denn die spielerische Finesse bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau. Doch Navian gehen noch einen Schritt weiter als ihre in Musikerkreisen…

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11.0
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(39:46, Formate, Crispin Glover Records/Glassville Records, 2021) Schon wenn man die Langspielplatte zum ersten mal in den Händen hält, wird schnell klar, dass es sich bei “Visions” nur um das neue Album von Soup handeln kann. Denn das farbenfrohe Cover-Artwork mit der unverkennbaren Handschrift von Lasse Hoile und die hochqualitative Hochglanz-Hülle der Scheibe lassen keine anderen Rückschlüsse zu. Und auch wenn man “Visions” zum ersten Mal auflegt, weisen die gefühlvollen Klänge des gut fünfzehn-minütigen Openers ‘Burning Bridges’ mehr als eindeutig auf die Handschrift von Erlend Aastad Viken und seiner vier Mitstreitern hin. https://youtu.be/VGZklz8CnxY Doch schnell wird auch klar, dass “Visions”…

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In November 2021, the Norwegian band Soup have released “Visions”, their eighth regular studio album. After the great critical reception of its predecessor “Remedies”, we were happy to get the opportunity to have a conversation with singer and songwriter Erlend Aastad Viken. Zur deutschen Übersetzung des Interviews All english interviews on BetreutesProggen.de BP: Good evening Erlend. How are you? Let me shortly introduce myself. My name is Florian. We’ve met already three years ago. You were playing in Dormagen, close to Düsseldorf in a very small venue called Pink Panther. Erlend: Oh yeah, that was a fun night. BP: I…

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Im November 2021 hat die norwegische Band Soup mit “Visions” ihr achtes reguläres Studioalbum veröffentlicht. Nach dem großartigen Feedback, das sein Vorgänger “Remedies”, erhalten hatte, waren wir glücklich, uns mit Sänger und Songwriter Erlend Aastad Viken u.a. über “Visions” unterhalten zu dürfen. Zur englischsprachigen “Original”-Version des Interviews All english interviews on BetreutesProggen.de BP: Guten Abend Erlend. Wie geht es dir? Zuerst möchte ich mich gerne vorstellen. Mein Name ist Florian. Wir haben uns schon einmal vor drei Jahren getroffen. Ihr spieltet in Dormagen, in der Nähe von Düsseldorf, in einem kleinen Venue namens Pink Panther. Erlend: Oh ja, das war…

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11.5
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(53:55, Vinyl/CD/Digital, Spinefarm Records, 2021) Sleep Tokens “Sundowning” war eine der Überraschungen des Jahres 2019. Das anonym auftretende englische Kollektiv um Frontmann Vessel verband auf seinem Debütalbum nämlich scheinbar unvereinbare Stile wie Progressive Metal, Elektro, EDM, Avantgarde, Pop, R&B, Alternative, Rock, Djent und Metalcore zu einer musikalischen Melange, die so ungewohnt wie beeindruckend klang und dabei geschickt auf einem schalen Grat aus tiefgreifenden Gefühlen balancierte, ohne dabei in pathetische Abgründe abzustürzen. “This Place Will Become Your Tomb” schließt nun musikalisch lückenlos dort an, wo uns Sleep Token vor zwei Jahren mit “Sundowning” zurückgelassen haben. Will heißen, das Kollektiv anonymer Musiker…

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