Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

9.3
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(51:27; Vinyl, CD, Digital; Inside Out / Sony Music, 2021) The Tea Party klingen auf ihrem im Dezember 2021 erschienen Album “Blood Moon Rising” wie eine Blues-Rock-Band der alten Schule, die Alternative- und Prog-Rock-Elemente verarbeitet. Es ist Musik, die ansprechend und unterhaltsam wirkt, handwerklich sehr solide umgesetzt ist und dabei sogar recht frisch kling. Musik allerdings auch, die man so oder so ähnlich schon hundert mal gehört hat. Und das, muss man sagen, ist für eine Band wie The Tea Party einfach zu wenig. Denn die kanadische Gruppe hat mittlerweile über dreißig Jahre auf dem Buckel und zählte Ende der…

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12.0
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(58:44; Vinyl, CD, Digital; Epitaph/Deathwish Inc., 2021) Man muss kein Anhänger des Hardcore, Mathcore oder Grindcore sein, um an “Bloodmoon I” Gefallen zu finden. Vielleicht darf man es auch nicht sein. Denn aufgrund der Zusammenarbeit mit Chelsea Wolfe, deren Keyboarder Ben Chisholm sowie Cave-In-Sänger Stephen Brodsky ist dieses Album so viel mehr als ein gewöhnliches Converge-Album. Zudem ist “Bloodmoon I” auch größer als die Summe seiner Einzelteile. Denn durch die Kooperation der auf den ersten Blick so unterschiedlichen Musiker ist ein musikalisch eigenständiges Werk entstanden, das die verschiedenen Komponenten zu etwas Neuem, Größeren hat werden lassen. Vielleicht hätte man das…

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9.5
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(39:49; Vinyl, CD, Digital Apollon Records, 2022) Weserbergland. Was für ein Name! Wie passend für ein Projekt, das den Krautrock und Stockhausensche Elektronik zu seinen Grundpfeilern zählt. Obwohl es sich um eine norwegische Formation handelt. Aber hätte man stattdessen einen norwegischen Namen wählen sollen? Telemark? Das hätte wohl die falschen Assoziationen geweckt. “Sacrae Symphoniae Nr. 1” ist mittlerweile das dritte Album Ketil Vestrum Einarsens, das der unter dem Titel Weserbergland veröffentlicht. Und noch nie hatte der Name passender geklungen, denn neben Elektronik und Krautrock verarbeitet der Norweger auch Einflüsse aus der Renaissance-Musik. Zwar nicht aus der Weser-Renaissance, dafür jeodoch aus…

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12.0
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(44:14; Vinyl, Vinyl (2LP – 45 RPM), CD, Digital; MVKA/Good To Go, 2022) Schwarz wie die Nacht war die Musik von Zeal & Ardor schon immer. Und das gleich auf doppelte Art und Weise. Denn das Projekt des Basler Musikers Emmanuel Gagneux verbindet schon seit seinen Anfangstagen Black Music wie Blues, Soul und Gospel mit Black Metal. Zwei Welten trafen hierdurch aufeinander: die spirituelle und die dämonische. Man folgte einer alternativen Geschichtsschreibung, in der sich schwarze Sklaven an Satan wandten, um zu rebellieren. Die Stile verschmolzen auf dem 2017er Debüt “The Devil is Fine” so natürlich zu einer Einheit, als…

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11.0
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(55:42; Vinyl (2LP), CD, MC, Digital; Atomic Fire Records, 2022) Melodic Death Metal, Finnish Folk Metal und Progressive Metal. Es sind diese drei Eckpfeiler, zwischen denen sich Amorphis seit ihren Anfangstagen in den frühen 90er Jahren musikalisch bewegen. Echte Umbrüche gab es in diesen gut dreißig Jahren nie wirklich. Denn wie die Band die Sache auch anging, die Finnen blieben sich immer treu und waren stets eindeutig als Amorphis auszumachen. Ob nun Death-lastig, wie in den Anfangsjahren oder eher progressiv, wie um die Jahrtausendwende. Zwar gab es immer wieder Entwicklungen, die nicht alle Fans mitgehen konnten, wie etwas der zwischenzeitliche…

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12.0
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(48:09; Vinyl (2LP), CD, Digital; MNRK heavy, 2022) Rolo Tomassi veröffentlichen mit “Where Myth Becomes Memory”, nach “Grievances” (2015) und mit “Time Will Die And Love Will Bury It” (2018), den dritten Teil einer unbeabsichtigten Trilogie von Studioalben. Dabei folgt der Fünfer aus Sheffield ein weiteres Mal der Vison, die wildesten und ungestümsten Stile nicht einfach nur kontrastreich auf feinfühlige Eleganz und Grazie prallen zu lassen, sondern schier unvereinbare Klänge in harmonische Eintracht zu bringen. Rolo Tomassi strotzen dabei ein weiteres Mal vor Kreativität und erzeugen einen vielschichtigen Klangkosmos zwischen Dream Pop, Shoegaze und Post Rock auf der einen sowie…

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10.0
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(42:45; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Uncle M Music, 2021) Ein Album einem übergeordneten Konzept zu unterstellen, ist eines der Mittel, die besonders typisch für den Progressive Rock ist. Viel seltener dagegen kommen Konzeptalben in anderen musikalischen Genres vor. Ein solches Format bei einer Gruppe vorzufinden, die sich dem Metalcore und Post Hardcore verschrieben hat, ist da schon besonders außergewöhnlich. Und so stechen die Würzburger Devil May Care schon alleine durch ihren konzeptuellen Ansatz aus der Masse der vielen angesagten Core-Bands heraus. Dante Alighieris “Inferno”, den ersten Teil der Göttlichen Komödie, dabei als Thema zu wählen, ist dabei nichts neues. Diesen Stoff jedoch…

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12.0
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(31:35, Vinyl, CD, MC, Digital; Season Of Mist, 2021) Technical Death Metal erinnert immer etwas an Hardcore-Porno. Und Musikern beim technischen Gewichse zuzuhören hat etwas von Voy-ohr-ismus. Allzu oft geht es dabei nur um schneller, härter, tiefer. Die Befriedigung der einfachsten Triebe. Ohne das Gefühle dabei irgendeine Rolle spielen würden. Manchmal allerdings sind Hardcore-Streifen so abscheulich gut gemacht, dass tiefgreifende Gefühle so was von egal sind. Hauptsache, es werden genug chemische Botenstoffe ausgeschüttet. “Bleed The Future” ist nichts anderes als akustischer Hardcore-Porno, der binnen kürzester Zeit zum Ohr-gasmus führt. Zwar richtet sich auch dieser nicht an romantische Seelen, doch zumindest…

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12.0
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(47:18; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 2022) Als ‘Filme ohne Bilder’ hatten Gazpacho ihre Musik einmal beschrieben. Was für die Norweger gilt, das trifft erst recht auf Nordic Giants zu, eine Zwei-Mann-Band aus dem süd-englischen Seebad Brighton. Doch wo Gazpacho bei ihren Konzeptalben auf Gesang setzen, stellt dieser auf dem ditten Album – rechnet man das 2017 erschienene “Amplify Human Vibration” mit – der beiden Multi-Instrumentalisten Rôka (Cymbals & Skins, Bowed Guitar) und Löki (Piano & Synths, Trumpet & Horns) die Ausnahme dar. Auffallend ist, dass “Symbiosis” weitaus reduzierter daher kommt als noch das 2015er Debüt-Album “A Séance Of Dark Delusions”.…

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12.0
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(39:59; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 2021) Monosphere aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz ziehen mit “The Puppeteer” konsequent ihr Ding durch. Dies gilt sowohl thematisch als auch musikalisch. Denn bei “The Puppeteer” handelt es sich nicht einfach nur um ein Album mit textlichem Konzept. Seine Entstehung ist vielmehr die Konsequenz aus “The Concept Album In Progressive Metal”, der Bachelorarbeit von Schlagzeuger und Haupt-Songwriter Rodney Fuchs. Dieser stellte nämlich fest, dass es bisher noch keine wissenschaftliche Untersuchung zum Entstehungsprozess eines Konzeptalbums gegeben hatte. So beschloss er die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und zusammen mit seinen Bandkollegen nicht nur ein Konzeptalbum zu…

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