Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

12.0
Reviews

(1:46:17; Vinyl (2 LP), CD, Digital; Concord Records/Universal, 25.10.2024) Tears For Fears gehören zu den ganz großen Bands der 80er-Jahre. Nach den Erfolgsalben “The Hurting” und “Songs From The Big Chair” und den darauf enthaltenen Welthits wie ‘Mad World’, ‘Everybody Wants To Rule The World’ und ‘Shout’ erreichten die Briten mit “The Seeds Of Love” den Zenit ihres Erfolges. Mit diesem dritten Album vollzogen Roland Orzabal und Curt Smith zudem endgültig den Schritt in Richtung Art Pop, dessen Produktion und Klang echte Maßstäbe setzte. Anfang der 90er trennten sich die Wege des Duos, sodass zwei Alben ohne Beteiligung von Smith folgten.…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(34:46; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 04.10.2024) Progressive Metalcore ist ein weit dehnbarer Begriff, sodass es kaum erstaunlich ist, wie viele Genres die schwedische Band Allt auf ihrem ersten Longplayer verarbeitet und dabei trotzdem ganz klar als Metalcore-Band erkennbar bleibt. So pendeln die Vocals, die auf “From The New World” zu hören sind, zwischen brutalem Deathcore (mann höre sich nir den innbrünstig intonierten Beginn von ‘Remnant’ an) und den pop-affinen Gesangslinien eines Chester Bennington. Der Klangteppich, der die Basis des Albums bildet, ist atmosphärisch dicht und steht Post-Metal-Bands wie The Ocean und Cult of Luna nahe, während die Djent-Riffs…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(37:39; Vinyl, CD, Digital; Dais Records/Cargo, 18.10.2024 ) Post-Punk mit hohem Energieniveau und noch höherer Eingängigkeit war mein Urteil, nachdem ich die Band beim 2023er Roadburn Festival gesehen hatte. Das Gleiche lässt sich ohne Umschweife auch über das neue Album der Band sagen. Und noch viel mehr. Optisch erinnert die Platte mit ihrem Cover-Artwork sehr stark an die vom Steven Wilson kuratierte Vinyl-Box namens “Intrigue”, denn auch “Guided Tour” verwendet eine schwarz-weiße Fotografie einer urbanen Szene mit orangefarbenem Rand. Doch nicht nur das, auch stilistisch hätte der überwiegende Teil der Stücke wunderbar auf die Sammlung gepasst, die den Untertitel “Progressive…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(48:54; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 11.10.2024) Wenn Mitglieder von fünf großen Metalbands für ein neues Projekt zusammenkommen, dann bedient man sich oft des Begriffs Supergroup. Eine Bezeichnung, die die Herzen vieler Fans höher schlagen lässt und Hoffnungen auf ein ganz großes Metal-Album weckt. Cemetery Skyline ist ein solches Projekt, für das sich Gitarrist Markus Vanhala (Insomnium, Omnium Gatherum), Keyboarder Santeri Kallio (Amorphis), Schlagzeuger Vesa Ranta (Sentenced, The Abbey), Bassist Victor Brandt (u.a. Dimmu Borgir) und Sänger Mikael Stanne (Dark Tranquillity, The Halo Effect) zusammengefunden haben, um ihr Debütalbum “Nordic Gothic” aufzunehmen. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt…

Weiterlesen
14.0
Reviews

(Vinyl (2LP), Mediabook (3CD+Blu-ray), Digital; InsideOut Music/Sony Music, 13.09.2024) Im September 2023 schlossen Big Big Train ihre “The Journey Continues”-Tournee mit zwei Konzerten in der Londoner Cadogan Hall ab, wobei sich die Hälfte der gespielten Stücke an den beiden aufeinanderfolgenden Tagen voneinander unterschied. Es war die erste Konzertreise der Band nach dem tragischen Tod von David Longdon und gleichzeitig die erste mit dessen Nachfolger Alberto Bravin. Für viele Fans dürfte diese Tournee die erste Begegnung mit dem neuen Sänger gewesen sein, da das aktuelle Studioalbum “The Likes Of Us” zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war. Mitschnitte der beiden Abende…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(43:03; Vinyl, CD, Digital; ViciSolum Records, 04.10.2024) Bei all den vielen guten bis sehr guten Alben, die diesen Oktober erschienen sind, ist die neue Mother Of Millions beim Redakteur irgendwie etwas ins Hintertreffen geraten. Nicht weil die Musik der Griechen so uninteressant oder deren neues Album “Magna Mater” so schlecht geraten wäre, ganz im Gegenteil. Wäre es nämlich um Gefallen und Güte gegangen, so hätte “Magna Mater” schon längst besprochen sein müssen. Mother Of Millions haben mit ihrem vierten Studioalbum ein Multilayered Prog-Universe erschaffen, das tiefe Emotionalität, Melodiösität und Heavyness in wunderbarer Harmonie miteinander vereint. Auf “Magna Mater” sind dabei…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(1:10:40; Vinyl (2 LP), CD, Digital; Kscope/Edel, 31.05.2019/11.10.2024) Mehr als fünf Jahre ist es jetzt schon her, dass Ihlo ihr Debütalbum “Union” veröffentlicht haben und mit diesem einen ordentlichen Eindruck in der Prog-Szene hinterließen. Genügend Eindruck jedenfals, um im letzten Jahr beim ProgPower Europe 2023 auftreten zu dürfen. Und kurz darauf einen Plattenvertrag bei Kscope einzuheimsen. Bevor dort allerdings Album Numero Zwo erscheinen wird, hat das Label “Union” die Ehre einer Wiederveröffentlichung erwiesen, für welche die Platte von Acle Kahney remastered worden ist. Zuvor war “Union” nur digital und als CDr direkt über die Band erhältlich gewesen. Dass der TesseracT-Gitarrist…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(1:25:00; Vinyl (2 LP), CD, Digital; InsideOut Music/Sony Music, 18.10.2024) John Mitchell hat seine Finger bekanntlich in vielerlei Bands und Projekten. Ob Lonely Robot, Kino, It Bites, Arena, Asia oder eben auch Frost*, meist ist die Handschrift des Musikers unüberhörbar. Manchmal so sehr, das man Angst hat, er hätte sich mit dem “Morse Of The Same”-Virus angesteckt. So war es eine echte Erleichterung, als Arena sich nach dem Ausscheiden ihres Sängers Paul Manzi für Damian Wilson als Nachfolger entschieden und die vakante Stelle hinterm Mikrofon nicht einfach ihrem Gitarristen John Mitchell überließen. Nicht etwa, weil Mitchell ein schlechter Frontmann gewesen…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(54:11; Vinyl (2LP), CD, Digital; Constellation Records, 04.10.2024) Godspeed You! Black Emperors neuestes, achtes Studio-Album hat mich gleich zweimal, auf ganz unterschiedliche Weise umgehauen. Das eine Mal, als ich mir die Platte erstmals am Stück anhörte und mich die melodramatische Schönheit und die intensive Emotionalität derart überwältigt haben, wie letztmals “Yanqui U.X.O.”. Dass hier nicht einfach verschiedene Stücke aneinandergereiht worden sind, sondern aufeinander aufbauen und beinahe suitenhaften Charakter besitzen, verstärkte diese Wirkung noch. Ein Album, das so durchdacht und durchkomponiert wirkte, wie man es bei den Kanadiern seit ihrem Meisterwerk “Lift Your Skinny Fists Like Antennas To Heaven” nicht mehr…

Weiterlesen

Vorwort Zu Fehlern sollte man stehen. Deswegen möchte ich diesen Artikel auch in genau der Form stehen lassen, in der er online gegangen ist. Trotz eines gravierenden Fehlers, der nicht hätte passieren dürfen. Als jemand, der Threshold noch nie zuvor live gesehen hatte und dem das Aussehen ihres aktuellen Frontmannes unbekannt gewesen ist, war mir leider nicht aufgefallen, dass an diesen Abend nicht Glynn Morgan auf der Bühne stand, sondern Alessio Garavello (A New Tomorrow, ex Power Quest), der für diesen, für die letzten Konzerte der Tour, aus krankheitsbedingten Gründen eingesprungen war. Glynn Morgan hatte im Laufe der Tour wohl…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(39:23; Vinyl, CD Digital; So Recordings, 04.10.2024) Der Wettlauf ins All (“The Race For Space”), der Aufstieg und Niedergang der Kohleindustrie in Wales (“Every Valley”), ein Porträt der Stadt Berlin (“Bright Magic”) oder auch das hundertjährige Bestehen der BBC (“This New Noise”). Public Service Broadcasting (im folgenden als PBS abgekürzt) sind bekannt für ihre Konzeptalben, auf denen sich die Band historischen Themen und Ereignissen widmet. Nicht anders ist dies bei “The Last Flight”, bei dem sich alles um die Geschichte der Flugpionierin Amelia Earhart dreht, die als erste Frau im Alleinflug den Atlantischen Ozean überquert hat und später, beim Versuch,…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(56:25; Vinyl (2LP), CD, Digital, Season Of Mist, 13.09.2024) Die soulige Stimme von Cammie Gilbert-Beverly, zuvor einfach Gilbert (ja richtig, Cammie und Bandkopf Dobber Beverly haben geheiratet), ist recht einzigartig im Prog-Zirkus und schon alleine Grund genug, einmal in die Platten von Oceans Of Slumber hineinzuhören. Wie außergewöhnlich diese Stimme ist, wird besonders bei den Cover-Versionen deutlich, mit denen die Sängerin in der Vergangenheit eindrucksvolle Duftmarken hinterlassen konnte, darunter Led Zeppelins ‘Kashmir’, Pink Floyds ‘On the Turning Away’, The Animals’ ‘House Of The Rising Sun’ oder auch Type O Negatives ‘Wolf Moon’. Auch auf “Where Gods Fear To Speak” ist…

Weiterlesen
14.0
Reviews

(43:43; Boxset (3CD + Blu-ray), Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 04.10.2024) Auf dem diesjährigen Roadburn Festival spielten Blood Incantation zwei grundlegend verschiedene Sets und präsentierten sich ihrem Publikum als janusköpfige Band. Freitags, als sie “Timewave Zero” aufführten, als gefühlvolle Kraut- Psych- & Ambient-Band, die immer wieder Gruppen wie Neu!, Can oder Popol Vuh zitierte, samstags mit einem ihre Karriere umspannenden Programm als brachiale Death Metal-Band. Mit “Absolute Elsewhere” haben Blood Incantation ihre zwei Gesichter nun zu einem einzigen Antlitz verschmolzen. Wie der Titel “Absolute Elsewhere” schon vermuten lässt, trägt das Album doch den gleichen Namen wie die einstige Band…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(33:58; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 27.09.2024) Der englische Metal Hammer bezeichnete Heriot unlängst als “aufregendste neue Band des britischen Metals”. Doch wirklich neu oder spannend ist es nicht, was Heriot auf ihrem Debütalbum abliefern. Zwar lässt die Bezeichnung Industrial Metalcore einen interessanten modernen Crossover erwarten, doch verarbeitet die Band aus Bristol größtenteils altbekannte Zutaten. Denn obgleich das Genre Metalcore auf dieser Platte durchaus vernehmbar ist, sind es doch ganz andere Genres, die hier ihre Duftmarke hinterlassen: Black Metal, Thrash Metal, Deathcore, Doom und Sludge. Und ja, natürlich der Industrial Metal. “Devoured By The Mouth Of Hell” klingt so…

Weiterlesen
8.0
Reviews

(43:52; Vinyl, CD, Digital; MNRK Heavy, 13.09.2024) Es sind vertraute Sounds aus den 90er Jahren. Was hier aus den Lautsprechern dringt, ist wohl als Grunge bekannt. Oder doch eher als Post Grunge? Denn die Bandnamen, die hier vor dem inneren Auge auftauchen, sind nicht Nirvana oder Pearl Jam, sondern viel mehr Silverchair und die Presidents Of The U.S.A. Aber, ob nun Grunge oder Post Grunge, ganz egal, denn das Wörtchen Post bezeichnet beim Grunge ja sowieso keinen unterschiedlichen Musikstil, sondern indiziert einfach eine zweite Generation von Bands. Dementsprechend müsste man das, was Torus uns hier präsentieren, wohl als Post Post…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(43:28; Vinyl, CD, Digital; Pelagic Records/Velocity Records/Cargo, 09.08.2024) “Megafauna” wurde von And So I Watch You From Afar beim Pelagic Fest im August 2024 uraufgeführt – kurz nach der Veröffentlichung des Albums, in voller Länge und am Stück. Der Auftritt der Nordiren strotzte nur so vor Energie, Spielfreude, guter Laune und muss im Rückblick als eines der Highlights des Festivals bezeichnet werden. Eine Überraschung, denn zu Hause hatte ich Megafauna schon vor diesem Festival gehabt, ohne das ich echten Zugang zu diesem Album hatte finden können. Seltsamerweise hat sich dieser Umstand nach dem bärenstarken Auftritt kaum verändert. Womöglich liegt es…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(50:08, Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 20.09.2024) Sieht man das Promo-Foto zu “Never, Neverland”, so könnte man Unto Others für einen Klon der Sisters Of Mercy halten. Doch ist die Portlander Band alles andere als ein billiger Abklasch der Kult-Formation um Andrew Eldritch. Natürlich sind gewisse, ja sogar starke Parallelen zu den Sisters nicht von der Hand zu weisen, doch haben Unto Others mit “Never, Neverland” ihren ganz eigenen Dark-Rock-Kosmos geschaffen. Denn obwohl dem ersten Anschein nach hier alles sehr düster wirkt, ist “Never, “Neverland” ein echtes Gute-Laune-Album. Denn neben den Sisters Of Mercy und den ähnlich gearteten Fields…

Weiterlesen
9.5
Reviews

(38:09; Vinyl, CD, Digital; Circular Waves Records, 13.09.2024) Nun ist “Are You Afraid?” schon über zwei Wochen alt und noch immer die Rezension zur neuen Chaosbay-Scheibe nicht fertig. Grund dafür ist, dass es mir Jan, Matthias, Alex und Patrick mit dieser Scheibe nicht einfach gemacht haben. Einerseits dreht sich der mittlerweile vierte Longplayer der Berliner derzeit bei mir so oft, wie kein anderes Album, andererseits fehlt mir auf dieser Platte etwas, was bisher eigentlich immer zu einer Chaosbay-Platte mit dazu gehört hatte. Aber der Reihe nach. Chaosbay sind als moderne Metalcore-Band bekannt, bei der überwiegend cleaner Gesang, ein wunderbares Gespür…

Weiterlesen

An Evening With Haken Haken ist eine der Bands, die ich in letzter Zeit vielleicht ein paar Mal zu oft gesehen habe. Letztmals im Juni 2023, beim Midsummer Prog Festival, und drei Monate davor sogar noch in der Escher Rockhal, an gleicher Spielstätte, wo das Sextett auch im September 2024 wieder auftreten sollte. Eine gewisse Übersättigung hatte sich eingestellt, sodass die Frage aufkam, ob man sich die Band schon wieder geben sollte. Denn so viel anders als im letzten Jahr konnte es an diesem Abend ja eigentlich nicht werden. Ein großer Irrtum, der wahrscheinlich aufgeflogen wäre, hätte man sich im…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(42:51; Vinyl, CD, Digital; Crazysane Records, 20.09.2024) “Holocene”, die letzte Platte von The Ocean, ist das bisher elektronischste Album des Berliner Kollektivs. Umso erstaunlicher war es, dass The Ocean im August beim Pelagic Fest ganz ohne Keyboarder antraten und sämtliche Synthies vom Band eingespielt wurden. Denn Sound-Designer Peter Voigtmann hatte The Ocean, zwischenzeitlich, heimlich still und leise verlassen. Nichts Ungewöhnlich für ein Kollektiv, das sich ja gerade dadurch auszeichnet, dass immer wieder neue Musiker involviert werden und andere ausscheiden. Ein anderer Künstler, der bei The Ocean aktiv war, ist Chris Breuer, der von 2013 bis 2015 den Bass bei Staps…

Weiterlesen