Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

(45:54; Vinyl, CD, Digital; Domino/GoodToGo, 17.05.2024) Vor rund 22 Jahren ist mit “Out Of Season” ein Album veröffentlicht worden, welches Beth Gibbons zusammen mit Talk-Talk Bassist Paul Webb aufgenommen hatte. Auch bei ihrer neuen Platte stand Gibbons wieder ein ehemaliger Talk-Talk Musiker zur Seite: Schlagzeuger Lee Harris. Und obwohl musikalisch doch recht anders geartet, schwingt bei “Lives Outgrown”, genauso wie schon bei “Out Of Season”, etwas von dem Spirit der späten Talk Talk mit. Schade, dass die drei Musiker für dieses Album nicht zusammengefunden haben. Es wäre irgendwie passend gewesen. Anders als noch “Out Of Season”, das unter dem Namen…

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(51:32; Vinyl, CD, Digital; Invada Records, 28.05.2024) Als ob die beiden sich abgesprochen hätten, erschien in diesem Mai, nur zwei Wochen nach “Lives Outgrown”, dem ersten echten Solo-Album von Beth Gibbons, auch ein neues Album ihres Portishead-Kollegen Geoff Barrow. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Solo-Aufnahme, sondern um die mittlerweile vierte Platte seiner Band Beak>. Völlig unvertraut mit dieser Formation, überraschte “>>>>” den Rezensenten anfangs, denn schon der Opener ‘Strawberry Line’ erinnerte stark an eine Band namens Archive. Das ist merkwürdig und bemerkenswert zugleich, denn obwohl Archive teils starke Parallelen zu Portishead aufweisen, ist Beak> musikalisch eine ganz…

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Von Beatboxern & Hexen Das Jazzfest Bonn ist eine Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr ihr 15. Jubiläum gefeiert hat. In der Zeitspanne vom 19. April bis zum 1. Mai traten dabei Künstler und Formationen wie das Bundesjazzorchester, die deutsch-iranische Musikerin Cymin Samawatie, die japanische Pianistin Makiko Hirabayashi und der Kubaner Harold López-Nussa Torres bei 14 Doppelkonzerten auf. Die Abschlussveranstaltung fand am Tag der Arbeit im Bonner Opernhaus statt und war ein echtes Schmankerl, nicht nur für Liebhaber des Jazz, sondern auch für Fans des Progressive Rocks. Denn neben dem Thomas Quasthoff Trio spielte an diesem Abend auch die Monika Roscher…

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(41:00; Vinyl, CD, Digital; Kscope/Edel, 04.11.2022/21.07.2023) Gerade erst ist “Sirin”, das zweite Solo-Album von Marjana Semkina erschienen. Vielleicht ist es der passende Moment, einmal zu schauen, was iamthemorning-Partner Gleb Kolyadin auf seinem aktuellen Solo-Album so veranstaltet hat. “The Outland” ist dabei eine sechs Songs umfassende Suite, die bereites 2022 digital und im Juli 2023 über Kscope in physischer Form veröffentlicht worden ist. Und genau wie sich Kollegin Semkina bei ihrem aktuellen Output von einer Vielzahl von Musikern unterstützen lässt, ist auch “The Outland” mehr Band- als Solo-Album. Schlagzeuger Gavin Harrison und Gitarrist Vlad Avy sind dabei auf allen Stücken zu…

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(43:50; CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 31.05.2024) Als die aus Russland stammenden und mittlerweile ins Vereinigte Königreich emigrierten Iamthemorning noch neu waren und ich sie im Vorprogramm von Gazpacho erstmals live erleben durfte, konnte mich das Duo mit seinem Chamber Prog verzücken. Über die Jahre hat diese Begeisterung immer mehr nachgelassen. Sowohl was die Studio-Alben als auch was die Live-Auftritte von Gleb Kolyadin und Marjana Semkina betrifft. Bei den Platten zu sehr im Mittelpunkt stehend, bei den Konzerten etwas zu sehr gekünstelt wirkend, war es die Frontfrau, die mich immer weiter weg von Iamthemorning trieb. Einzige Ausnahme: der Auftritt beim 2023er Prognosis…

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(37:44; Vinyl, CD, Digital; Long Branch Records/SPV, 21.06.2024) Lange war es ruhig gewesen um Rendezvous Point, die ursprüngliche Hauptband von Leprous-Drummer Baard Kolstad und Ihsahn-Keyboarder Nicolay Tangen Svennæs. Wie schön, dass es fünf Jahre nach “Universal Chaos” endlich wieder ein Lebenszeichen von den Norwegern gibt. Rendezvous Point zeigen auf “Dream Chaser” eine beeindruckende Mischung aus klassischem Progressive Rock und modernem Progressive Metal. Bereits der Opener ‘Don’t Look Up’ betört mit kraftvollen Stakkato-Rhythmen und elektronischen Klängen, die an Rave-Musik erinnern, bevor Geirmund Hansens markanter Gesang einsetzt. Dieser ist zentrales Element des Albums, denn seine melodischen und eingängigen Gesangslinien prägen den Sound…

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(15:53; Vinyl, Digital; Pelagic Records, 17.05.2024) Nachdem im Februar bereits i Häxas “Part 1” einer vierteiligen EP-Serie erschienen war, folgte Mitte Mai der der zweite Teil. Anders als erwartet, produzierte Sängerin Rebecca Need-Menear und Multi-Instrumentalist Peter Miles zu dieser EP kein weiteres begleitendes Musikvideo, wie noch beim Vorgänger, sondern stattdessen einen Mittschnitt aus den Middle Farm Studios, in dem zu sehen ist, wie die beteiligten Musiker die vier zusammenhängenden Stücke der EP aufführen. Ein Live-Video, das atmosphärisch in eine ähnlich mystisch folkloristische Atmosphäre entführt, das kinematografisch allerdings einer Zäsur gleich kommt. Einem Bruch allerdings, der auch Sinn macht, denn musikalisch…

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(22:44; Digital; Eigenveröffentlichung, 09.06.2024) Instrumentaler Prog Metal ist nicht jedermanns Sache. Reine Solo-Aufnahmen von Prog-Gitarristen umso weniger. Das weiß wohl auch Richard Henshall, seines Zeichens Gitarrist bei Haken. Denn auf dem ersten Teil seiner EP-Trilogie namens “Mu” gibt es neben der Gitarre auch Bass, Keyboards, Schlagzeug und Saxofon zu hören. Wobei sämtliche Saiten- und Tasteninstrumente von Henshall selbst eingespielt worden sind. Leichter macht das einem die Sache trotzdem nicht. Denn, obwohl “Mu Vol. 1” vor Ideen nur so strotzt, tolle Melodien beinhaltet und eine grandiose Rhythmik aufweist – Hut ab vor Lang Zhao am Schlagzeug! – bleibt die Aufnahme doch…

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(1:07:00; Vinyl (2 LP), CD, MC, Digital; YABB Records-Thirty Tigers/Membran, 14.06.2024) Indie, Singer/Songwriter, Folk Rock, Pop und Americana. Die Genres, die The Decemberists seit knapp einem Vierteljahrhundert abdecken, sind mannigfaltig und haben eigentlich nur rudimentär mit dem zu tun, worüber bei Betreutes Proggen gewöhnlich berichtet wird. Doch sind The Decemberists alles andere als gewöhnlich, denn mit der “The Tain”-EP oder Alben wie “The Crane Wife” und insbesondere “The Hazards Of Love” hat das Ensemble aus Portland, Oregon, in der Vergangenheit immer wieder die Brücke zu Art und Progressive Rock geschlagen. Wer nun an Bands wie Genesis, Yes oder King Crimson…

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(1:05:08; Vinyl, CD, Digital; Kscope/Edel, 12.04.2024) Perfecta oder Defecta ist die Große Frage bei Trifectas zweitem Studio-Album “The New Normal”. Perfekt ist hier vieles, was auch kaum anders zu erwarten war, wenn man die Namen der beteiligten Musiker kennt: Craig Blundell, Nicks Beggs und Adam Holzman. Drei lebende Legenden an ihren Instrumenten. Auch auf diesem Album sind ihre spieltechnischen Leistungen über alles erhaben. Doch ergibt das Zusammenspiel von drei Ausnahme-Musikern noch lange kein Ausnahme-Album. Denn musikalisch ist “The New Normal” einfach nur anstrengend. Progressive Jazz oder Jazzy Prog ist das, was das Trio hier bietet. Technisch zwar zum Staunen, als…

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